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Stoppt die Hochzeit!

Stoppt die Hochzeit!

Titel: Stoppt die Hochzeit! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Bond
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Barbie?«, verlangte Belle zu wissen.
    »Niemand«, erklärte Martin eilig. »Nur ein Mädchen, das für mich geschwärmt hat. Aber das ist schon lange her.«
    »Schande über dich, Martin«, sagte Belle mit vor der Brust verschränkten Armen. »Sie ist jünger als meine eigene Tochter.«
    »Aber ich hab sie nicht geheiratet!«
    Clay beobachtete, wie sich das Drama entfaltete, und konnte kaum glauben, dass ein paar wohlplatzierte Worte so viel Verwirrung stiften konnten. Ihm gegenüber hob Annabelle triumphierend eine Augenbraue und kaute langsam ihr Essen.
    Er schluckte. Diese Frau war beängstigend gut darin, Leute zu manipulieren. Das sollte er besser nicht vergessen.
    »Hat das Mädchen einen Ehevertrag unterschrieben?«, erkundigte sich Annabelle laut flüsternd bei Clay, auch wenn die Bemerkung offenkundig gehört werden sollte.
    »Nein«, antwortete er, was stimmte, da sie das Bestechungsgeld genommen hatte und abgehauen war.
    Belle starrte Martin mit offenem Mund an. »Hast du deswegen den Streit angefangen? Weil ich keinen Ehevertrag unterschrieben habe?«
    »Natürlich nicht!«, donnerte Martin.
    »Lass die Papiere aufsetzen«, verkündete Belle. »Annabelle wird sie sich ansehen und sichergehen, dass ich nicht ausgenutzt werde.«
    Clay räusperte sich. »Aber wie könnte man dich ausnutzen, wenn das Geld meinem Vater gehört?«
    »Meine Mutter hat ihr eigenes Vermögen«, sagte Annabelle. Sie stand auf und stützte die Hände auf die Tischplatte.
    Clay stand auf und lehnte sich zu ihr vor. »Die Lage ist ja wohl kaum zu vergleichen.«
    Annabelle presste die Lippen aufeinander. »Mom«, sagte sie, ohne den Blick von ihm zu nehmen, »an dem Tag, an dem ich Clay das erste Mal getroffen habe …«
    »Annabelle …«, warnte er sie kopfschüttelnd.
    »… hielt er mich für Martins Verlobte und bot mir zwanzigtausend Dollar an, damit ich verschwinde.«
    »Clay«, rügte Martin ihn. »Wie konntest du nur?«
    Er richtete den Blick auf seinen Vater. »Du weißt, dass es nicht das erste Mal war, dass ich dich freikaufen musste, Dad.«
    »Martin!«, rief Belle. »Ist das wahr?«
    Während sein Vater nach einer Antwort suchte, verschränkte Annabelle die Arme und setzte ein zufriedenes Lächeln auf. »Clay hat mir erzählt, dass Martin von ihm erwartete , das Angebot zu machen, damit er dich nicht heiraten muss.«
    »Ich denke, wir sollten besser nach Hause gehen«, sagte Belle mit zitternder Stimme. Sie stopfte das Essen hastig in Dosen. Ein gefülltes Ei rutschte über den Tisch, rollte über die Kante und plumpste zu Boden.
    Martin drückte die Finger gegen die Schläfen. »Würde mir jemand bitte erklären, was gerade passiert ist?«
    »Dad«, sagte Clay leise und bedeutete ihm mit einer Geste, still zu sein.
    »Ich helfe dir, Mom«, sagte Annabelle mitfühlend und ging ihr zur Hand. Martin verließ kopfschüttelnd den Picknicktisch. Clay betrachtete sehnsüchtig sein Sandwich, packte es mit Bedauern wieder ein und steckte es in seinen Rucksack.
    Sein Vater stützte sich mit einem Arm gegen einen Ahornbaum und starrte auf die Täler des nördlichen Georgia und die verschiedenen Grüntöne in der Ferne – waldgrün, moosgrün, olivgrün, smaragdgrün, pistaziengrün. Als er den Kopf senkte, erinnerte er Clay an einen kleinen Jungen, und er erkannte die Ironie darin, dass das Kind zum Vater geworden war. Es erschütterte ihn immer wieder, wenn sein Vater traurig war. Er erinnerte sich an die schrecklichen Wochen nach der Beerdigung seiner Mutter und seiner kleinen Schwester. Nur das Wissen, dass das Herz seines Vater widerstandsfähig und seine Zuneigung für Belle nur vorübergehend war, verhinderte, dass er sich wegen ihrer kleinen Intrige schlecht fühlte.
    »Eine wunderbare Aussicht«, stellte er fest, während er seine Lunge mit dem Duft der Kiefern füllte.
    Martin schwieg, und es überraschte Clay, dass seine Augen ungewöhnlich feucht wirkten. Er blinzelte, und das Schimmern war verschwunden. »Deine Mutter und ich sind früher oft hierhergekommen.«
    Clays Herz zog sich zusammen. »Das wusste ich nicht.«
    »Wir haben dich ein oder zwei Mal mitgenommen, aber da warst du noch klein.« Martin lachte plötzlich. »Delia wollte dich nicht mal runterlassen, weil sie Angst hatte, du würdest sofort über irgendeine Klippe rennen.«
    »Ich habe keine deutlichen Erinnerungen an Atlanta, bis kurz vor ihrem Tod«, gab Clay zu.
    Sein Vater wandte den Blick wieder der Aussicht zu. »Ihr beide wart meistens bei mir in

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