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Stoppt die Hochzeit!

Stoppt die Hochzeit!

Titel: Stoppt die Hochzeit! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Bond
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irgendwo hinsetzen können, wenn wir dort sind.«
    Ihm wurde warm, und sein Magen verkrampfte sich vor Furcht und Vorfreude bei dem Gedanken, allein mit ihr zu sein. Eine verrückte, gefährliche Situation, vor der ihn seine Instinkte warnten. Er sollte sie einfach zum Supermarkt fahren, irgendwo Essen zum Mitnehmen bestellen und sie wieder nach Hause bringen. Und bisher hatte er seinen Instinkten immer vertraut.
    »Clay?«
    »Ich denke, wir werden dort ein schattiges Plätzchen finden können.«

KAPITEL VIERZEHN
    Annabelle drehte sich einmal im Kreis, ehe sie sich wieder Clay zuwandte. »Wie hast du diesen Ort nur gefunden?«
    Sein Lächeln wirkte wie das eines stolzen Kindes, als er die Tüte mit dem Essen auf einen riesigen, umgestürzten Baum stellte, der über und über mit dickem Moos bewachsen war. »Ich bin letztes Jahr ganz zufällig drüber gestolpert, als ich einer schlechten Wegbeschreibung zu einem Golfplatz gefolgt bin.« Er setzte sich rittlings auf den Baumstamm und öffnete die weiße Tüte. »Ich muss vermutlich nicht hinzufügen, dass ich meine Abschlagszeit verpasst habe.«
    »Es ist himmlisch«, hauchte sie. Sie fühlte sich zum ersten Mal, seit sie Detroit verlassen hatte, richtig gut. Ein schmales Bächlein, über das sie mit einem Satz springen könnte, wand sich nur wenige Schritte von ihr entfernt um eine Sandbank. Weit über ihnen rieben sich schwere Kiefernäste aneinander, als wollten sie sich miteinander unterhalten. »Wie viel von diesem Land gehört dir?«
    »So an die zehn Hektar.«
    Sie atmete tief ein und genoss die nach Eukalyptus duftende Luft. Dann kehrte sie zu dem Baumstamm zurück und ließ sich ihm gegenüber darauf nieder. Unter den tief hängenden Zweigen des Blüten-Hartriegels kam sie sich wie ein Kind vor, wie sie die Beine so auf beiden Seiten des riesigen Baumes baumeln ließ, der vor vielen Jahren umgestürzt war. Ihr Blick fand seinen, und wieder durchströmte sie dieses eigenartige Gefühl der Verbundenheit.
    Wahrscheinlich weil sie zusammen ihr Ziel erreicht hatten, die Hochzeit zu verhindern, nahm sie an. Dennoch beunruhigte sie die Ungestörtheit dieses abgeschiedenen Ortes, und sie bereute es, dass sie vorgeschlagen hatte, ihr Mittagessen hierher mitzunehmen. Die Form seines Kinns, der Rücken seiner Nase und der Bogen seiner Oberlippe waren ihr allmählich erschreckend vertraut. Er hatte in der vergangenen Nacht nicht gut geschlafen, und die Tatsache, dass sie das erkannte, bereitete ihr genauso viel Sorgen wie das Wissen, dass auch er wachgelegen hatte.
    Sie senkte den Blick, um ihr Sandwich auszupacken, und bemühte sich um einen leichten Tonfall. »Dem dicken Stapel Papier nach zu urteilen, den du dem Mann gegeben hast, hast du wohl demnächst vor, mit dem Bauen anzufangen.«
    Er packte sein Sandwich aus und runzelte die Stirn. »Hast du das ohne Tomaten?«
    Sie sah nach. »Ja.«
    Sie tauschten ihre Sandwiches, und ihr fiel auf, wie ungezwungen die Geste war. »Und?«, drängte sie nach einem Bissen. »Hast du vor zu bauen?«
    Er zuckte die Achseln. »Irgendwann. Der Mann, dem ich die Papiere gebracht habe, arbeitet für das Forstamt. Er hilft mir, herauszufinden, wie ich einige der umgefallenen Bäume am besten durch einen Bambushain ersetzen kann, sodass ich ein paar der Materialien, die ich zum Bauen brauche, selbst anbauen kann.«
    Sie rutschte auf dem Stamm hin und her, was ihr ohne Zweifel einen dauerhaften Moosfleck auf der kurzen Hose bescherte. Clay, der Naturbursche, passte nicht zu Clay, dem dauerfliegenden Workaholic, den sie sich in ihrem Kopf zusammengebastelt hatte. »Ich hatte den Eindruck, dass du nicht viel Zeit in Atlanta verbringst.«
    »Das hängt davon ab«, erwiderte er, ohne aufzusehen.
    »Wovon?«
    Seine Wangenmuskeln arbeiteten, während er langsam kaute. »Dem Wetter … meinem Bankkonto.« Er sah hoch. »Und Dad.«
    Sie tat so, als wäre sie von einem Pommes frites fasziniert, während sie nach Worten suchte, um die Frage zu stellen, die sie beschäftigte. »Gibt es sonst nichts, was dich an Atlanta bindet?«
    »Ich bin lieber ungebunden«, antwortete er fast schroff und wischte sich mit einer Papierserviette den Mund ab.
    Sie schluckte einen zu großen Bissen herunter. »Du bist bestimmt froh, wenn ich weg bin.«
    Seine Augenbrauen hoben sich mehrere Millimeter.
    Sie verbesserte sich hastig: »Ich meine, wenn ich Mutter nach Detroit mitnehme.«
    Er betrachtete ihr Gesicht so lange, dass sie rot wurde und sich fragte, ob das

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