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Stoppt die Hochzeit!

Stoppt die Hochzeit!

Titel: Stoppt die Hochzeit! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Bond
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warmen, sonnigen Gefilden weckten.
    Sie suchte nach etwas, um sich die Zeit zu vertreiben, und überflog die Schlagzeilen der Boulevardzeitungen, die auf Augenhöhe in den Regalen standen. Die U.S.-Regierung versuchte, die Goldader auf dem Mars geheim zu halten. Elvis schickte einer Frau in Memphis neue Liedtexte aus dem Jenseits. Und …
    Ihre Augen traten hervor: Casanova Castleberry schlägt wieder zu! stand dort in fetten, roten Buchstaben, die ganze Geschichte auf Seite drei. Sie zerrte die Zeitschrift aus dem Regal und ließ dabei eine Rolle Fertigkeksteig fallen.
    Sie überflog die Seite, und ihr Blick blieb an dem Bild von Belle und Martin hängen, die sich gegen den Picknicktisch lehnten, wo sie vor drei Tagen zum Essen zusammengesessen hatten. Sie umarmten sich in einem glühenden Kuss. Die Bildunterschrift lautete: »Ist diese geheimnisvolle Frau, die hier mit dem legendären Filmdarsteller Martin ›Casanova‹ Castleberry an einem Ausflugsziel in Atlanta kuschelt, dazu berufen, die sechste Mrs Castleberry zu werden? Laut den Gästen eines Restaurants in Atlanta gab Castleberry vor Ort seine Verlobung bekannt. Wie im Bild unten zu sehen verlustierte sich das Pärchen im Wald mit Martins Sohn, dem Geschäftsmann Clayton Castleberry, und einer anderen, unbekannten Frau. Wie der Vater, so der Sohn?«
    Annabelle keuchte empört auf. Verlustierte? Wut stieg in ihr auf, und sie schnappte sich jede Ausgabe der Zeitschrift, die auf dem Regal lag.

    Clay drehte auf der Suche nach etwas anderem als einem kitschigen Liebeslied am Radioknopf, aber es schien, als hätten sich die Radiowellen von Atlanta gegen ihn verschworen, um jedes ›Kann-ohne-sie-nicht-leben‹-Lied zu spielen, das je geschrieben worden war. Verärgert schaltete er die Musik aus und öffnete die Tür. Er hatte nie Probleme mit Klaustrophobie gehabt, aber plötzlich schienen ihm kleine Räume die Luft aus den Lungen zu saugen. Er schlug die Tür hinter sich zu und lehnte sich gegen das warme Metall des Pick-ups. Seine Augen wanderten zum Ausgang des Supermarktes in der Hoffnung, einen Blick auf sie erhaschen zu können … verdammt. Die Junisonne brannte auf ihn hernieder und glühte erbarmungslos die ernüchternde Wahrheit in sein Gehirn.
    Er empfand etwas für Annabelle. Mehr als etwas, etwas Starkes, Besorgniserregendes. Seine Gefühle für sie gingen tiefer als einfaches Verlangen und hatten bereits ein Eigenleben entwickelt. Er konnte sich nicht erklären, wie und warum diese kleine Frau es geschafft hatte, den Schutzwall zu durchdringen, den er so sorgsam um sein Herz errichtet hatte, aber es war ihr gelungen. Er hatte nicht einmal gewusst, wie sehr er seine Gefühle im Zaum hielt, bis er sie getroffen hatte. Er war in seinem Leben schon mit vielen Frauen ausgegangen, aber er hatte sich nie so weit ablenken lassen, dass er seinen Appetit oder die Konzentration verlor, ganz besonders nicht von einer Frau, mit der er wenig mehr geteilt hatte als ein paar verstohlene Küsse. Aber er dachte ununterbrochen an sie, wollte sie sehen, Zeit mit ihr verbringen, sie berühren und wenn er nur ihre Hand hielt. War diese verwirrende, völlig unbekannte Empfindung etwa Liebe?
    Hatte er sich in diese Frau verliebt?
    Das Handy in seiner Tasche klingelte und bot ihm eine Gelegenheit, solch beunruhigenden Gedanken vorübergehend beiseite zu schieben. Er zog es heraus und sah Henrys Namen auf dem Bildschirm, ehe er den Anruf entgegennahm. »Was ist los, Henry?«
    »Ich hab Neuigkeiten über die jüngere Coakley-Frau.«
    Clay wischte sich den Schweißfilm von der Stirn. Was auch immer der Mann herausgefunden hatte, er musste es jetzt nicht mehr wissen. Annabelle und ihre Mutter kehrten nach Detroit zurück. Die Hochzeitspläne waren auf unbestimmte Zeit verschoben, und sein Vater würde ohne Zweifel einen neuen Zeitvertreib finden, bevor Belle zurückkam. Annabelle hatte gesagt, sie hätte kein Interesse am Geld seines Vaters, dass sie die Hochzeit genauso sehr verhindern wollte wie er, und er glaubte ihr … Oder nicht?
    »Clay, bist du noch da?«
    »Ja«, antwortete er knapp, während er immer noch zum Ausgang des Supermarktes starrte und nach Annabelle Ausschau hielt.
    »Also, willst du die Information oder nicht?«
    Er versuchte, aus dem Tonfall des Ermittlers etwas herauszuhören. Er musste etwas Belastendes gefunden haben, sonst hätte er doch bestimmt einfach gesagt, dass alles in Ordnung wäre. Und bevor er der Frau sein Herz zu Füßen legte, schuldete

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