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Storm - Aus dem Leben eines Auftragskillers (German Edition)

Storm - Aus dem Leben eines Auftragskillers (German Edition)

Titel: Storm - Aus dem Leben eines Auftragskillers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannes Kaczmarzyk
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allein, ihr Arschlöcher«, zischt er zornig.
    Hanna nähert sich dem Kubaner, hält aber einen Sicherheitsabstand von fünf Metern zu ihm. Ich habe nichts dagegen einzuwenden. Besser so, als dass sie mir im Weg herumtänzelt.
    » Kein Wunder. Scheinbar bist du auf Besuch nicht so gut zu sprechen oder warum hattest du das Messer in der Hand?«, kontere ich cool.
    » Ihr könnt mich, ihr Wichser!«, brüllt Kingston.
    » Du wusstest, wer sie ist«, sage ich berechnend. »Nicht wahr?«
    » Aus mir bekommt ihr kein Sterbenswort heraus. Verpisst euch!«
    Ich bestrafe ihn mit einem geringschätzigen Blick. »Das wollen wir doch mal sehen.« Ich hebe mein linkes Bein und lasse es mit voller Kraft auf sein angeschossenes Knie niederschnellen. Knochen und Knorpel knirschen hörbar. Kingstons Augen treten aus den Höhlen hervor. Er schreit wie am Spieß. Blut spritzt aus der Wunde. Ich kenne die verheerende Wirkung eines Knieschusses und weiß, dass die Verletzung extrem schmerzhaft sein muss. Die nächste Antwort wird er sich besser überlegen.
    Hanna ist derweil von meinem Vorgehen angewidert. Sie bedeckt ihre Ohren mit ihren Händen und dreht sich von dem grausigen Schauspiel weg.
    Der Kubaner hält sich mit seiner gesunden Hand nun sein kaputtes Knie.
    Ich trete ihm zur Unterstreichung meiner Humorlosigkeit noch auf sein zerstörtes Handgelenk. Wieder brechen Knochen unter meinem Fuß.
    Der Kriminelle jammert lauthals. Ich habe ein gutes Gefühl bei dieser Folter. Kingstons Opfer werden mein Werk aus dem Himmel mit Genugtuung verfolgen.
    Als er sich langsam wieder einkriegt und nur noch leise winselt, beuge ich mich zu ihm herunter. Ich habe nicht nur seine Knochen gebrochen, sondern auch seinen Widerstand. »Können wir jetzt reden?«
    Speichel tropft aus Kingstons Mund. Er nickt dezent.
    Ich zucke mit dem Kopf in Hannas Richtung. »Du weißt, wer sie ist?«
    Kingstons Augen mustern sie von Kopf bis Fuß. Er nickt.
    »Hast du deine Zunge verschluckt?«, krakele ich angepisst. »Sag ihren Namen!«
    Der Kubaner schluckt einen Batzen Schleim herunter. »Die Schlampe heißt Hanna Cramme.«
    Ich deute einen weiteren Tritt an. »Beleidige sie nicht in meiner Gegenwart, du Abschaum!«
    Der Mann zuckt eingeschüchtert zusammen und schweigt.
    Hanna starrt immer noch zu Seite.
    » Wann hast du sie schon mal gesehen?«, frage ich.
    Kingston schluckt den Schmerz herunter. »Ich habe sie beobachtet, als sie vor meiner Wohnung herumgeschnüffelt hat.«
    Plötzlich wird mir alles klar. »Das kam die auffällig vor und deshalb hast du sie an deinen Boss gemeldet. Und der ordnete natürlich ihren Exodus an, was mich auf den Plan rief.«
    Der Kubaner nickt mit gepeinigter Mine.
    Genug Vorgeplänkel. Ich presse dem Kerl meine Desert Eagle an die Wange und besinne mich auf das Wesentliche. Wir müssen die Befragung schnell beenden. Vielleicht hat jemand die Schüsse oder die Schreie gehört und die Polizei verständigt. Außerdem verliert der Kerl viel Blut. »So, mein Freund. Wenn du weißt, wer sie ist, dann kennst du auch ihren Großvater. Wir wissen über die Vita brevis Bescheid. Was kannst du mir über Steffen Waldenburg erzählen, deinem Boss?«
    Tränen steigen dem kräftigen Kubaner in die Augen. Er hat den Tod vor Augen. »Scheiße, Mann! Darüber kann ich dir nichts sagen. Die Vita macht mich kalt. Die verstehen keinen Spaß. Außerdem kennst du die Antworten ja schon selbst.«
    Ich grinse hölzern. Die Aussage genügt mir nicht. Ich brauche Hintergrundinformationen. »Du hast die Wahl: Entweder dein Karnevalsverein tötet dich vielleicht oder ich erschieße dich sofort. Vorher werde ich mir aber noch deine Wunden vornehmen. Wie wär’s, wenn ich sie mit einem Feuerzeug ausbrenne?«
    » Fuck, Mann! Du bist wahnsinnig.«
    » Nicht mehr als du, Kinderficker.«
    Er schüttelt den Kopf. »Ich bestimmt nicht. Damit habe ich nichts zu tun.«
    Ich drücke das Metall heftiger gegen seinen Kiefer. »Das ändert auch nichts. Dann hast du eben nur dabei geholfen, die Kinder zu entführen. Bist du deswegen ein besserer Mensch? Ist mir scheißegal. Ich will jetzt wissen, wer Steffen Waldenburg wirklich ist. Das ist kein braver Wittwer, der seine Enkel liebt. Was hat er mit der Vita brevis zu schaffen? Er steht über dir, aber wie viel?« Ich erhöhe noch mal den Druck mit meiner Waffe.
    » Na gut«, hechelt Kingston. »Ich sag’s dir.«
    Hanna schaut neugierig auf den am Boden liegenden Mann herunter.
    » Waldenburg ist Leiter der Vita

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