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Storm: Thriller (German Edition)

Storm: Thriller (German Edition)

Titel: Storm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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verdammte Ding erwürgen. Sein Fell war auch schon zerrissen, seitdem Mitch in einem Supermarkt in Altoona das Sicherungsetikett abgerissen hatte, um es sich anschließend unter die Jacke zu stecken.
    »Versuch einfach, ein bisschen locker zu sein, Mitchie. Wenn sie dich nicht haben will, dann ist das ihr Pech, Mann. Du bist ein amerikanischer Held. Das darfst du niemals vergessen. Du bist ein aufrechter Held.«
    Vor einem trostlosen Reihenhaus in einer Straße voller trostloser Reihenhäuser hielten sie an. Die Rasenfläche im Vorgarten sah aus wie ein Ort, an den alte Spielsachen sich zum Sterben zurückzogen, und in der Einfahrt stand ein rostiger, blauer Escort.
    »Sieht doch ganz nett aus«, sagte Denny und runzelte die Stirn. »Dann sehen wir mal nach, ob jemand zu Hause ist.«

60
    Es war jemand zu Hause. Man hörte Musik durch die Haustür, irgend so ein Beyoncé-Scheiß oder so was Ähnliches. Sie mussten mehrfach anklopfen, bis der Ton endlich leiser gedreht wurde.
    Eine Sekunde später ging die Tür auf.
    Alicia Taylor sah hübscher aus als auf dem Foto, sehr viel hübscher. Denny fragte sich kurz, wie Mitch es jemals geschafft hatte, sie ins Bett zu kriegen, aber dann hatte Alicia erkannt, wer da auf ihrer Eingangstreppe stand, und ihre Miene wurde schlagartig hässlich und bitterböse. Sie blieb hinter der Fliegengittertür stehen.
    »Was zum Teufel willst du hier?«, lautete ihre Begrüßung.
    »Hallo, Alicia.« Die Angst hatte seine Stimmbänder in Beschlag genommen. Er wirkte verwirrt und hielt den Stoffaffen in die Höhe. »Ich, ääh … hab ein Geschenk mitgebracht.«
    Hinter Alicia stand ein kleines Mädchen. Sie reichte ihrer Mutter bis zur Hüfte und schaute mit großen Augen unter ihren geflochtenen und perlenbesetzten Stirnfransen hervor. Beim Anblick des Stofftiers zeigte sich ein Lächeln auf ihrer Miene, das jedoch schlagartig erlosch, als ihre Mutter erneut das Wort ergriff.
    »Destiny, geh auf dein Zimmer.«
    »Wer ist das, Mom?«
    »Frag nicht, Süße. Mach einfach, was ich gesagt habe. Sofort . Los jetzt.«
    Als das Mädchen im hinteren Teil des Reihenhauses verschwunden war, hielt Denny den Zeitpunkt für gekommen, einzugreifen. »Guten Tag«, sagte er ganz freundlich. »Ich bin Mitchs Kumpel und außerdem sein Fahrer, aber Sie dürfen gerne Denny zu mir sagen.«
    Ihre Augen zuckten in seine Richtung und blieben zumindest so lange da, um ein paar Giftpfeile abzuschießen. »Zu Ihnen brauch ich überhaupt nichts zu sagen, Mister«, entgegnete sie und wandte sich erneut an Mitch. »Und dich hab ich gefragt, was zum Teufel du hier willst. Ich will dich nicht hier haben. Und Destiny auch nicht.«
    »Nun mach schon, Mann«, sagte Denny und klopfte ihm auf die Schulter.
    Mitch zog einen kleinen Briefumschlag aus seiner Tasche. »Is zwar nich viel, aber hier.« In dem Umschlag lagen ein Zwanziger, zwei Fünfer und fünfzig zerknitterte Ein-Dollar-Scheine. Er wollte ihn durch das zerrissene Fliegengitter stecken, aber sie schob ihn sofort wieder zurück.
    »Verdammt noch mal! Glaubst du vielleicht, dass du damit plötzlich Papa wirst?« Sie senkte die Stimme. »Du bist ein Fehler aus meiner Vergangenheit, mehr nicht. Und was Destiny angeht – ihr Vater ist tot, und dabei bleibt es auch. Und jetzt verschwindet ihr alle beide von meinem Grundstück, oder soll ich erst die Polizei rufen?«
    Mitchs rundliches Gesicht war so lang, wie es nur möglich war.
    »Dann nimm zumindest das da«, sagte er.
    Er zog die Fliegengittertür auf, und als sie zurückwich, ließ er ihr den Stoffaffen vor die Füße fallen. Es war wirklich ein mitleiderregender Anblick. Und außerdem … Denny hatte alles gesehen, was nötig war.
    »Also gut, dann wollen wir mal«, sagte er. »Wir haben eine lange Rückfahrt nach Cleveland vor uns, also nichts wie los nach O-hi-o. Bitte entschuldigen Sie die Störung, Madam. Ich schätze mal, unser Besuch war doch keine so gute Idee.«
    »Ach, tatsächlich?«, zischte sie und schlug ihnen die Tür vor der Nase zu.
    Auf dem Weg zum Auto sah Mitch aus, als würde er jeden Moment anfangen zu heulen.
    »Das is so scheiße, Denny. Sie wär stolz, wenn sie wüsste, was wir machen. Ich hätt es ihr so gern gesagt. …«
    »Aber du hast dich zusammengerissen.« Denny legte ihm den Arm um die Schulter und brachte den Mund dicht an sein Ohr. »Du hast dich von unserer Mission nicht abbringen lassen, Mitchie, und nur das zählt. Na komm, dann wollen wir mal sehen, ob wir auf dem Rückweg

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