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Storm: Thriller (German Edition)

Storm: Thriller (German Edition)

Titel: Storm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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»Tun Sie alles, was Sie können, um das aufzuklären«, sagte er. »Es fehlt nicht mehr viel, dann gerät das völlig außer Kontrolle.«
    Wenn hinter diesem Attentat hier nicht unser Heckenschützen-Team steckte, dann war es bereits außer Kontrolle geraten.

63
    Kurz nach mir tauchten die ersten FBI -Mitarbeiter auf – aus meiner Sicht ein ausgesprochen zweischneidiges Schwert. Einerseits haben die FBI -Kriminaltechniker immer die neueste und beste Ausrüstung zur Verfügung, andererseits würde auch Max Siegel nicht allzu lange auf sich warten lassen.
    Um genau zu sein, wir beugten uns genau gleichzeitig über Nelson Tambours Leichnam.
    »Das ist mal eine Austrittswunde«, sagte Siegel mit der ihm eigenen Sensibilität. »Ich habe gehört, dass der Kerl ein krummer Hund gewesen sein soll. Stimmt das? Ich kriege es so oder so raus.«
    Ich überhörte seine Frage und beantwortete die, die er hätte stellen sollen. »Es waren eindeutig Distanzschüsse«, sagte ich. »Keinerlei Schmauchspuren. Wenn man die Lage der Leiche in Betracht zieht, dann müssen sie von da drüben gekommen sein.«
    Direkt gegenüber, im Unterholz von Roosevelt Island, gut zweihundert Meter weit im Fluss, waren die Strahlen mehrerer Taschenlampen zu erkennen. Wir hatten zwei Teams hinübergeschickt, die nach Patronenhülsen, Fußspuren, nach allem Möglichen eben suchen sollten.
    »Sie sagen Schüsse? Plural?«, meinte Siegel.
    »Ganz genau.« Ich deutete auf den Hang hinter der Stelle, an der Tambour zu Boden gegangen war. Dort steckten vier gelbe Fähnchen im Boden, eins für jede Kugel, die wir bislang entdeckt hatten.
    »Dreimal daneben und einmal nicht«, seufzte ich. »Ich weiß nicht, ob wir es wirklich mit denselben Schützen zu tun haben.«
    Siegel blickte immer wieder zwischen dem Fluss und Tambours Leichnam hin und her. »Vielleicht haben sie ihn von einem Schiff aus ins Visier genommen. Die Wellen sind ziemlich heftig heute. Das könnte eine Erklärung für die Fehlschüsse sein.«
    »Auf dem Wasser gibt es aber keinerlei Deckung«, erwiderte ich. »Und man läuft Gefahr, gesehen zu werden. Außerdem haben diese Typen bisher immer mit einem Schuss getroffen. Die schießen nicht daneben.«
    »Das ist ihr Markenzeichen«, sagte Siegel. »Na, und?«
    »Ich glaube, sie sind stolz darauf. Zumindest liefern sie einwandfreie Arbeit ab. Bis jetzt jedenfalls.«
    »Dann müssen wir also davon ausgehen, dass noch so ein Irrer mit einem großkalibrigen Scharfschützengewehr da draußen rumläuft?«
    Ich konnte den verächtlichen Tonfall schon hören. Also wieder alles von vorn.
    »Hat das FBI sich nicht mit ebendieser Möglichkeit ausführlich beschäftigt?«, sagte ich. »Das hat Anjali Patel mir jedenfalls erzählt – bei der Sitzung, zu der Sie nicht erschienen sind.«
    »Ich verstehe.« Siegel wich ein Stück zurück. »Kommen Sie eigentlich auch gelegentlich mit einer eigenen Theorie an Land oder orientieren Sie sich bloß daran, was Sie zufälligerweise im Büro aufschnappen?«
    Vermutlich fühlte er sich durch mich irgendwie bedroht, und es tat ihm gut, wenn er mich zu einer unprofessionellen Äußerung provozieren konnte. Ich wollte auch gerade loslegen, zog aber zurück und konzentrierte mich stattdessen auf die unmittelbare Umgebung von Tambours Leichnam.
    Als klar war, dass von mir nichts mehr zu erwarten war, versuchte er es mit einem anderen Ansatz.
    »Wissen Sie, es könnte doch sein, dass diese Typen einfach nur gut sind«, sagte er beiläufig. »Grundkurs Terrorismus, hab ich recht? Der beste Weg, der Polizei immer einen Schritt voraus zu sein, ist die ständige Unberechenbarkeit. Das liegt doch durchaus im Bereich des Möglichen, oder etwa nicht?«
    »Im Augenblick schließe ich gar nichts aus«, erwiderte ich, ohne mich umzudrehen.
    »Das ist gut«, sagte er. »Es ist gut, dass Sie aus Ihren Fehlern lernen. Ich meine, sind Sie nicht genau daran letztendlich gescheitert, als Sie es mit Kyle Craig zu tun hatten?«
    Jetzt blickte ich doch auf.
    »Er hat Sie ja im Prinzip ausgetrickst, oder etwa nicht? Hat immer wieder sein Vorgehen verändert? Ich meine … das macht er ja immer noch, bis heute, nicht wahr?« Siegel zuckte mit den Schultern. »Oder irre ich mich da auch?«
    »Wissen Sie was, Max? Halten Sie einfach … die Klappe .« Ich stand auf und baute mich dicht vor ihm auf, dichter, als es nötig gewesen wäre. Ich versuchte nicht mehr länger, mit Siegel irgendwie »zurechtzukommen«. Ich musste einfach loswerden, was

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