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Storm: Thriller (German Edition)

Storm: Thriller (German Edition)

Titel: Storm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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irgendwo einen Taco Bell finden.«
    Denny ging um den Wagen herum zur Fahrertür. Dabei griff er unter seine Jacke und sicherte die Walther Neun-Millimeter, die dort im Halfter steckte. Mitch hatte eine Heldentat vollbracht, die sehr viel größer war, als er jemals erfahren würde. Er hatte soeben seiner Tochter das Leben gerettet.
    Alicia war zwar ziemlich biestig, hatte aber keinen Schimmer. Und nie im Leben würde Denny ein fünfjähriges Mädchen erschießen, das nicht einmal wusste, wer Mitch war. Im Augenblick ging es ja nur darum, eine Gefahrenabwägung vorzunehmen, und hier drohte keinerlei Gefahr.
    Wenn das dem Kerl in D. C. nicht passte, dann musste er sich einen anderen Vertragspartner suchen.

61
    Eigentlich war es ja ein ziemlich netter Tag gewesen, locker und voller Überraschungen, besonders Mitchs hübsche Exfrau. Kurz nach Einbruch der Dunkelheit fuhren sie durch Arlington, vor den Toren Washingtons. Mitch hatte den größten Teil der Fahrt damit zugebracht, seufzend aus dem Fenster zu starren und herumzuzappeln wie jemand, der nicht schlafen kann.
    Aber jetzt, als sie über die Roosevelt Bridge fuhren, setzte er sich plötzlich kerzengerade auf und blickte starr zur Windschutzscheibe hinaus.
    »Was zum Teufel is denn da los, Denny?«
    In beide Richtungen staute sich der Verkehr. Überall waren Streifenwagen mit blinkenden Lichtern zu sehen, uniformierte Polizisten liefen auf der Fahrbahn herum. Das war kein normaler Stau, und wie ein Unfall sah es auch nicht aus.
    »Verkehrskontrolle«, sagte Denny, nachdem ihm klar geworden war, was da los war.
    Die Stadtverwaltung hatte solche Kontrollen vor ein paar Jahren eingeführt, aber normalerweise nur in den wirklich gewalttätigen Stadtteilen. So etwas wie das hier hatte er noch nie gesehen.
    »Da muss irgendwas Großes passiert sein, also, was richtig Großes.«
    »Das gefällt mir nich, Denny.« Mitchs Knie fing an zu hüpfen. »Suchen die nich nach ’nem Suburban, seit wir das in Woodley Park gemacht haben?«
    »Ja, schon, aber nach einem dunkelblauen oder schwarzen. Und außerdem, sie halten jedes Auto an, siehst du? Mann, wenn wir doch bloß ’n paar Zeitungen dabeihätten«, erwiderte Denny so lebhaft, wie es ihm nur möglich war. »Dann könnten wir uns ein bisschen was fürs Benzin dazuverdienen.«
    Mitch nahm es ihm nicht ab. Er saß zusammengekauert und angespannt auf dem Beifahrersitz, während sie Meter für Meter der Spitze der Schlange entgegenschlichen.
    Dann sagte Mitch wie aus heiterem Himmel: »Woher ham wir eigentlich das Benzingeld, Denny? Und der Umschlag für Alicia? Ich kapier nich, wie wir das alles bezahlen können.«
    Denny biss die Zähne zusammen. Das Einzige, worauf man sich bei Mitch normalerweise felsenfest verlassen konnte, war, dass er keine bohrenden Fragen stellte.
    »Weißt du, was passiert, wenn man seine Nase zu weit in Dinge steckt, die einen nichts angehen? Man kriegt eine drauf, Mitch«, sagte er. »Konzentrier dich am besten auf die wirklich wichtigen Dinge und überlass den Rest mir.«
    Sie waren jetzt beim Kontrollpunkt angelangt. Ein Polizist mit Basketballer-Statur winkte sie zu sich.
    »Führerschein und Fahrzeugpapiere, bitte.«
    Nach einem Griff ins Handschuhfach reichte Denny die Unterlagen nach draußen. Jetzt zahlte es sich aus, dass er für die richtigen Leute arbeitete. »Denny Humboldt« war sauber, sozusagen porentief rein. Nicht einmal dieser Strafzettel wegen Falschparkens tauchte jetzt noch auf.
    »Was ist denn da los, Herr Wachtmeister?«, erkundigte er sich. »Das sieht ja nach was Größerem aus.«
    Der Polizist antwortete mit einer Gegenfrage, während er den Blick über die Müllberge auf der Rückbank schweifen ließ. »Wo kommen Sie denn jetzt her?«
    »Aus Johnsonburg, Pennsylvania«, sagte Denny. »Nicht wirklich zu empfehlen, im Übrigen. Da will man nicht tot überm Zaun hängen.«
    »Wie lange waren Sie da?«
    »Bloß einen Tag. Sind heute Morgen losgefahren. Das heißt wohl, Sie können mir nichts sagen, hmm?«
    »Ganz recht.« Der Beamte gab ihm seine Papiere zurück und winkte. »Weiterfahren, bitte.«
    Kaum waren sie losgefahren, löste Mitch die Hände von seinen Knien und stieß einen tiefen Seufzer aus. »Das war aber verdammt knapp, viel zu knapp«, sagte er. »Dieser Dreckskerl weiß was.«
    »Ach was, Mitchie, nichts weiß der«, gab Denny zurück. »Gar nichts. Genau wie alle anderen – die haben keine Ahnung. Nicht den leisesten Schimmer.«
    Es dauerte nicht lange, bis

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