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Storm: Thriller (German Edition)

Storm: Thriller (German Edition)

Titel: Storm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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ich loswerden musste.
    »Es ist mir egal, mit welchen persönlichen Problemen Sie zu kämpfen haben. Dafür gibt es Fachleute, und ich kann Ihnen nur empfehlen, sich mit einer geeigneten Person in Verbindung zu setzen. Aber in der Zwischenzeit, falls es Ihnen entgangen sein sollte, haben wir hier einen toten Polizeibeamten zu beklagen. Also zeigen Sie doch ein bisschen Respekt.«
    Ich schätze, damit hatte ich ihm genau die Beachtung geschenkt, die er gebraucht hatte. Ohne sein widerwärtiges Grinsen einzustellen, trat Siegel einen Schritt zurück. Als würde er sich ununterbrochen königlich über irgendetwas amüsieren.
    »Also gut«, sagte er und deutete über die Schulter nach hinten. »Ich bin dann da drüben, falls Sie mich brauchen.«
    »Bestimmt nicht«, entgegnete ich und wandte mich wieder meiner Arbeit zu.

64
    Um neun Uhr hatte ich ein brandeiliges Telefonat mit dem FBI -Direktorat und der Field Intelligence Group, eine Besprechung mit dem Bürgermeisteramt sowie eine weitere Besprechung mit meinem eigenen Team aus dem Metropolitan Police Department, das mittlerweile vollzählig am Tatort erschienen war, hinter mich gebracht.
    Die zunächst wichtigste Frage war, ob wir es auch hier mit den Patrioten-Heckenschützen zu tun hatten oder nicht. Der schnellste Weg, um eine mögliche Verbindung sicher nachzuweisen, war die ballistische Untersuchung. Darum ließen wir Cailin Jerger vom FBI -Labor in Quantico per Hubschrauber einfliegen.
    Der schwarze Bell beim Landeanflug auf den verlassenen Parkway war ein merkwürdiger Anblick.
    Ich lief los, um Jerger in Empfang zu nehmen und sie zurückzubegleiten.
    Sie trug eine Jeans und ein Quantico-Kapuzenshirt. Wahrscheinlich hatten sie sie direkt aus ihrem Wohnzimmer geholt. Beim Anblick dieser kleinen, unauffälligen Frau wäre niemand auf die Idee gekommen, dass sie mehr über die kriminaltechnische Untersuchung von Feuerwaffen wusste als jeder andere in den angrenzenden drei Bundesstaaten.
    Als ich ihr die Stelle zeigte, wo Tambour zu Boden gesackt war, und dann die Verteilung der vier Schüsse, warf sie mir einen wissenden Blick zu. Ich zeigte keine Reaktion. Ich wollte, dass Jerger ihre Schlussfolgerungen unbeeinflusst ziehen konnte.
    Vor dem Zelt mit den Beweismitteln wurden wir von der halben Weltbevölkerung erwartet. Unter der Masse der Polizisten und Agenten befand sich auch fast die gesamte NSID -Einheit, deren ehemaliger Leiter Tambour gewesen war. Im Zelt fanden wir dann Chief Perkins, Jim Heekin vom Geheimdienst-Direktorat, Max Siegel, diverse stellvertretende Abteilungsleiter der Metro Police und Special Agents vom FBI und dann noch ein paar Vertreter des ATF vor. Jerger sah sich um, blickte in die vielen, erwartungsvollen Gesichter und schob sich dann einfach mitten hindurch, als ob sie und ich die einzigen Anwesenden wären.
    Die vier Projektile lagen, jeweils einzeln in einem Plastikbeutel, auf einem langen Klapptisch. Drei waren noch relativ gut erhalten, die vierte hingegen sah ziemlich mitgenommen aus.
    »Also, es handelt sich eindeutig um Gewehrkugeln«, sagte Jerger sofort. »Aber sie stammen nicht aus einer M110, im Gegensatz zu den anderen.«
    Sie nahm eine Pinzette vom Tisch und holte eines der gut erhaltenen Geschosse aus dem Beutel. Dann zog sie eine Lupe aus ihrer Tasche und besah sich den Schaft.
    »Ja, genau wie ich mir gedacht habe, .388«, sagte sie. »Und sehen Sie dieses eingeprägte ›L‹ hier? Das heißt, es handelt sich um eine original Lapua-Magnum-Patrone. Sie wurde speziell für den Einsatz in Scharfschützengewehren entwickelt.«
    »Können Sie von dieser Munition auf die verwendete Waffe schließen?«, erkundigte ich mich.
    Sie zuckte mit der Schulter. »Das kommt drauf an. Genau weiß ich das erst nach einer umfassenden Laboruntersuchung, aber eines kann ich Ihnen gleich sagen – die Dinger haben einen ausgesprochen stabilen Mantel. Das heißt, es wird kaum Schleifspuren oder Kratzer geben.«
    »Wie wäre es denn mit einer ersten, unverbindlichen Vermutung?«, bohrte ich nach. »Wir stehen hier wirklich ziemlich auf dem Schlauch.«
    Jerger holte einmal tief Luft. Ich glaube, sie war keine große Freundin von Spekulationen. Bei ihrer Arbeit ging es immer nur ausschließlich um Präzision.
    »Na ja, ich wüsste wirklich nicht, wieso man etwas anderes nehmen sollte, wenn man eine M110 zur Hand hat. Es sei denn, sie funktioniert nicht mehr.«
    Sie hob einen weiteren Indizienbeutel hoch und betrachtete ihn. »Ich meine,

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