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Storm: Thriller (German Edition)

Storm: Thriller (German Edition)

Titel: Storm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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verstehen Sie mich nicht falsch. Das ist wirklich verdammt gut gemachte Munition, aber in der Welt der Präzisionsgewehre ist die M110 so etwas wie der Rolls Royce, und alles andere ist eben … nun ja, alles andere.«
    »Dann glauben Sie also, dass wir es in diesem Fall mit einem anderen Schützen zu tun haben?«, warf Chief Perkins ein. Wahrscheinlich legte er ihr damit mehr in den Mund, als gut gewesen wäre.
    »Ich sage nur, dass es irgendwie merkwürdig wäre, wenn es nicht so wäre, mehr nicht. Ich kenne die Motive dieses Schützen nicht. Und was die Waffe angeht, kann ich sagen, dass es weniger wahrscheinliche und eher wahrscheinliche Möglichkeiten gibt.«
    »Die da wären?«
    Sie zählte sie aus dem Stand auf. »M24, Remington 700, TRG-42, PGM-338. Das sind einige der gebräuchlichsten, zumindest im militärischen Bereich.« Dann blickte sie mich mit grimmigem Lächeln an. »Und dann gibt es da noch die Bor. Haben Sie von der schon mal gehört?«
    »Sollte ich?«, fragte ich zurück.
    »Nicht unbedingt.« Sie starrte mich unverändert an. »Es wäre nur ein ziemlich verrückter Zufall. Das Modell, das .338er-Munition verschießt, wird auch ›Alex-Rifle‹ genannt.«

65
    Auf der ganzen Fahrt nach Hause in die Second Street trug Kyle Craig ein dämliches Grinsen auf dem Gesicht – auf Max Siegels Gesicht. Er konnte es nicht ändern. Er blickte auf eine lange Karriere mit vielen unterschiedlichen Rollen zurück, aber noch nie hatte er mehr Spaß gehabt als heute Abend.
    Respekt und Anerkennung für Agentin Jerger, dass sie das mit der Alex-Rifle so schnell geschnallt hatte.
    Wer weiß, vielleicht hatte das FBI ja wider Erwarten noch ein paar gewetzte Messer in der Schublade. Diese versteckten, kleinen Hinweise waren so etwas wie sein persönliches Markenzeichen geworden, aber mit dabei zu sein, wenn einer davon entdeckt wurde? Ein einzigartiger Nervenkitzel, um es zurückhaltend zu formulieren. Ein absoluter Wahnsinn.
    Und trotzdem nur das Vorspiel. Dieses kleine Drama da unten am Fluss war der erste Schlag einer Zweier-Kombination, die niemand vorhersehen konnte … und niemand würde den Treffer härter spüren als Alex.
    Pass auf, mein Freund. Nummer zwei ist schon unterwegs!
    Kyle machte die Haustür hinter sich zu und warf einen Blick auf seine Armbanduhr. Erst halb eins. Es würde noch Stunden dauern, bis die Sonne aufging. Mehr als genug Zeit für das, was er vorhatte.

66
    Das Wichtigste zuerst. Also schloss er die Kellertür auf und schlängelte sich dann die schmale Treppe hinab in die Werkstatt mit ihren Wänden aus Schlackesteinen. Es war zwar nicht das alte, walnussgetäfelte Arbeitszimmer seines Vaters mit dem über drei Meter breiten, offenen Kamin und den Schiebeleitern, aber der Raum erfüllte seinen Zweck und war völlig ausreichend. Dank der großen Brandschutztür am hinteren Ende hatte er kürzlich erst eine neue Gefriertruhe hier aufstellen können, und genau die steuerte er jetzt an.
    Agentin Patel lag friedlich schlafend darin. Sie sah sich immer noch ziemlich ähnlich, war aber sehr steif geworden. Irgendwie passend. Schließlich war sie auch zu Lebzeiten kaum anders gewesen.
    »Na, wie wär’s mit einem Standortwechsel, Liebes?«
    Er hob sie heraus und legte sie auf eine vier Millimeter dicke Malerplane, damit sie ein bisschen gelöster wurde. In der Zwischenzeit hatte er andere Dinge zu erledigen. Dabei fiel ihm seine wenig geliebte, aber ausgesprochen tote Mutter Miriam ein. Sie hatte morgens immer eine Schale mit tiefgefrorenen Schweinekoteletts oder ein Hüftsteak auf den Küchentresen gelegt, um es am Abend zuzubereiten. Er konnte nicht behaupten, dass sie ihm nichts Nützliches beigebracht hatte.
    Als Nächstes nahm er die Wände in Angriff. Dort klebten Dutzende neuer Fotos neben den alten, dokumentierten die Aktivitäten von Alex Cross – das Ergebnis seiner Überwachungsaktivitäten, die sich über mehrere nervtötende Tage hingezogen hatten. Nicht gerade der reizvollste Teil dieses ganzen Prozesses, aber es hatte sich ohne Zweifel gelohnt.
    Da waren Alex Cross und John Sampson am Schauplatz dieses wunderbar verzwickten, neuen Falls am Franklin Square.
    Und da war Alex mit seinem Sohn Ali und der Mutter, Christine, die allem Anschein nach zusätzliches Öl ins lodernde Feuer gegossen hatte.
    Aber jetzt wurde das alles abgenommen – jedes Foto, jeder Stadtplan, jeder Zeitungsausschnitt, den er seit seiner Ankunft in Washington gesammelt hatte. Das alles war ab sofort

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