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Storm: Thriller (German Edition)

Storm: Thriller (German Edition)

Titel: Storm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Zahlen von Anjalis Rücken ab und gab sie in sein BlackBerry ein. Vielleicht ließ sich ja auf die Schnelle das eine oder andere in Erfahrung bringen.
    Nachdem ich mit Porter gesprochen hatte, der auf dem Eisenhower Freeway im Stau steckte, winkte John mich zu sich.
    »Ich weiß auch nicht, Alex. Ich stochere hier ziemlich im Nebel herum.« Er deutete auf das Display seines Smartphones. Darauf war eine Landkarte zu erkennen.
    »Das ist ein Haus in Overland Park, Kansas. Die ganze Geschichte wird von Minute zu Minute seltsamer. Vielleicht handelt es sich ja doch um eine mathematische Formel.«
    »Kannst du vielleicht die genaue Adresse rauskriegen?«, sagte ich.
    »Bin gerade dabei.« Aber es dauerte seine Zeit, bei seinen riesigen Händen und der winzigen Tastatur. Darum bekommt man von Sampson so gut wie nie eine SMS.
    »Da, jetzt hab ich’s. Ein Restaurant«, sagte er. »KC Masterpiece Barbecue and Grill?«
    Sampson schüttelte den Kopf, als könne das alles nicht wahr sein, doch mich traf der Name wie ein eiskalter Wasserstrahl. Sampson musste es mir angesehen haben, weil er mir nämlich mit der Hand vor den Augen herumfuchtelte.
    »Alex? Wo steckst du denn?«
    Meine Hände hatten sich zu Fäusten geballt. Ich hätte am liebsten auf irgendetwas eingeprügelt. »Natürlich«, sagte ich. »Genau so funktioniert dieses miese Dreckschwein.«
    » Wer funktioniert wie ?«, sagte John. »Was willst du denn …«
    Und dann hatte er begriffen.
    »Oh, mein Gott.«
    Mit einem Mal ergab alles einen Sinn, den grässlichsten, der nur denkbar war. Die Alex-Rifle von gestern Abend und jetzt das – KC Masterpiece.
    Kyle Craigs Meisterstück.
    Das hatte er früher auch schon gemacht, hatte Zeichen an Tatorten hinterlassen, die ihm die Anerkennung verschaffen sollten, die ihm zustand. Beide Morde waren Anspielungen auf meine offenen Fälle – erst das Scharfschützenattentat auf Tambour und jetzt die Zahlen, die er brutal in Anjali Patels Haut geritzt hatte.
    Ganz offensichtlich hatte Kyle die beiden umgebracht. Oder er hatte jemanden damit beauftragt.
    Dann – es war wie ein grässliches Nachbeben – fiel mir noch etwas ein: Bronson »Pop-Pop« James, mein junger Klient aus dem St. Anthony’s Hospital. Er war beim Versuch, einen Laden auszurauben, niedergeschossen worden. Dieser Laden hatte Cross Country Liquors geheißen. Natürlich. Warum fiel mir das erst jetzt wieder ein?
    Es passte alles zusammen. Erneut krachte eine tonnenschwere Steinlawine auf meine Schultern. Kyle umkreiste mich und kam dabei Stück für Stück näher. Unterwegs richtete er so viel Verwüstung an wie nur möglich. Aber nicht aus blinder Zerstörungswut. Es war sehr viel zielgerichteter und, wenn ich mich nicht täuschte, sehr viel persönlicher.
    Es war alles Teil meiner Strafe dafür, dass ich ihn beim ersten Mal geschnappt hatte.

70
    Ein Telefonat später hatte ich mit Rakeem Powell eine zusätzliche Vierundzwanzig-Stunden-Überwachung unseres Hauses vereinbart. Wenn es sein musste, würde ich eben einen Kredit aufnehmen – die Kosten waren im Augenblick nicht mein Problem. Ich war mir nicht sicher, worauf Kyle hinauswollte, aber ich würde nicht einfach nur Däumchen drehen und warten, bis er wieder über mich herfiel.
    Den Großteil des Tages verbrachte ich im Hoover Building. Nach Anjalis unvorhergesehenem Tod war die Stimmung dort wie bei einer Totenfeier, mit Ausnahme des SIOC, wo es zuging wie in einem Bienenstock.
    Der Direktor des FBI , Ron Burns, stellte uns seinen für besondere Operationen reservierten Kommandoraum zur Verfügung, und die Jagd nach Kyle Craig lief auf vollen Touren. Das war eine persönliche Angelegenheit, aber keineswegs nur für mich. Craig war schon jetzt der größte Insider-Skandal in der hundertjährigen Geschichte des FBI . Und nun hatte er eine weitere Agentin getötet, vielleicht, um sich auch am FBI zu rächen.
    Jeder Sitzplatz an dem doppelten Schreibtischhufeisen des Operationszentrums war besetzt. Die fünf großen Bildschirme am vorderen Ende des Saals zeigten wechselnde Fotos und einen alten Videofilm von Kyle, dazu eine Landkarte der USA und eine Weltkarte, auf denen seine bekannten Opfer und Kontakte sowie seine letzten Reisebewegungen elektronisch markiert waren.
    Wir hatten Standleitungen nach Denver, New York, Chicago, Paris eingerichtet – überall dahin, wo Kyle seit seiner Flucht aus dem Hochsicherheitsgefängnis in Florence schon gewohnt hatte. Außerdem waren alle FBI -Außenstellen des Landes

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