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Storm: Thriller (German Edition)

Storm: Thriller (German Edition)

Titel: Storm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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ausdrucksloses Gesicht und fing schließlich an zu lächeln. »Ehrlich. Keine Tricks. Ernsthaft.«
    Ich hätte ihm gerne geglaubt. Das hätte die Dinge mit Sicherheit sehr vereinfacht. Aber mein Instinkt sagte mir nach wie vor, dass ich ihm nicht trauen durfte. Und dieses Gefühl ließ sich nicht einfach mit so einem Friedensangebot abschütteln.
    Dann ging die Haustür hinter mir auf, und Bree stand neben mir. »Alles in Ordnung hier draußen?«, fragte sie.
    Siegel kicherte. »Ich nehme an, mein Ruf ist mir vorausgeeilt.«
    »Um ehrlich zu sein, wir haben da drin einen Teenager-Nachrichtendienst auf der Treppe postiert«, sagte Bree. Sie streckte die Hand aus, wie immer die Friedensstifterin. »Ich bin Bree Stone.«
    »Detective Stone«, sagte er. »Aber natürlich. Schön, Sie kennenzulernen. Ich bin Max Siegel, Alex’ Albtraum vom FBI . Wir haben gelegentlich etwas unterschiedliche Ansichten.«
    »Das ist mir auch schon zu Ohren gekommen«, sagte sie, und sie fingen beide an zu lachen. Das Ganze kam mir, ehrlich gesagt, ein bisschen surreal vor. Diese Seite von Siegel hatte ich bisher noch nie wahrgenommen, die freundliche, an allem außer an sich selbst interessierte Seite. Sie war wie aus heiterem Himmel plötzlich zum Vorschein gekommen.
    »Max wollte nur das hier vorbeibringen«, sagte ich und zeigte ihr die Flasche Scotch.
    »Richtig.« Siegel machte einen Schritt in Richtung Bürgersteig. »Also, Auftrag ausgeführt, würde ich sagen. Schön, Sie kennengelernt zu haben, Detective.«
    »Bleiben Sie doch noch auf ein schnelles Glas«, sagte sie und drückte meine Hand. »Es ist ja schon Nachmittag. Ein bisschen Entspannung kann uns wahrscheinlich allen nicht schaden.«
    Kein falscher Vorwand, kein Versuch, etwas zu vertuschen. Wir alle wussten, was sie vorhatte. Siegel warf mir einen Blick zu und zuckte mit den Schultern. Es war meine Entscheidung, und ich muss zugeben, dass ich lieber Nein gesagt hätte, aber es kam mir vor, als könnte ich mir damit mehr Ärger einhandeln, als es wert war.
    »Kommen Sie rein«, sagte ich und ging voraus. » Mi casa es su casa , Max.«
    Mittlerweile hatte Jannie sich an den Küchentisch zurückgezogen. Nana und Ali waren auch da und spielten gerade Quartett – Alis neueste Leidenschaft. Sie hoben die Köpfe, als wir eintraten.
    »Max, das ist meine Familie. Regina, Jannie, Ali, darf ich vorstellen: Das ist Agent Siegel.«
    Ali riss die Augen auf, als er den Motorradhelm entdeckte, und Siegel legte ihn vor ihm auf den Tisch. »Bedien dich ruhig, kleiner Mann. Probier ihn auf, wenn du magst.«
    »Nur zu«, sagte ich zu Ali.
    Ich stellte Gläser und Eiswürfel und für die Kinder ein paar Flaschen Mineralwasser bereit. Nana war schon unterwegs zu dem Schrank mit den Crackern und den Chips, aber ich schüttelte den Kopf, ganz leicht, sodass nur sie es sehen konnte.
    »Hübsch haben Sie’s hier«, sagte Siegel und schaute zum Fenster hinaus in den Garten. »Tolle Lage, so mitten in der Stadt.«
    »Danke.« Ich reichte ihm einen Fingerbreit Scotch, dann Bree und mir. Zum Schluss bekam auch Nana ein Glas, aber mit Wasser.
    »Also dann, auf einen Neubeginn«, sagte Bree und hob ihr Glas.
    »Und auf den Sommer, der bald kommt!«, krähte Ali.
    Siegel lächelte ihn an und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
    »Und auf diese schöne Familie«, sagte er. »Wie schön, dass ich Sie alle kennengelernt habe.«

76
    Manchmal kommt der Durchbruch bei einem Mordfall ganz unvermittelt, zum Beispiel durch einen vollkommen unerwarteten Telefonanruf an einem Sonntagmorgen.
    »Detective Cross?«
    »Ja?«
    »Hier spricht Detective Scott Cowen aus dem Brick Township Police Department in New Jersey. Wir haben hier oben etwas entdeckt, das vielleicht im Zusammenhang mit Ihrem Heckenschützen steht.«
    Auf der neu eingerichteten Heckenschützen-Hotline des Metropolitan Police Departments gingen Woche für Woche buchstäblich Hunderte von Hinweisen ein. Über neunundneunzig Prozent dieser Anrufe entsprangen einer ausufernden Fantasie oder waren Sackgassen, aber was immer Cowen da entdeckt haben mochte, er hatte damit die Hürde der Telefonzentrale übersprungen. Und meine Aufmerksamkeit war ihm sicher.
    Ich drehte meine Zeitung um neunzig Grad und schrieb neben dem Kreuzworträtsel auf den Rand: Cowen. Brick Township .
    »Schießen Sie los«, sagte ich.
    »Gestern Nachmittag haben wir einen weißen Suburban, Baujahr zweiundneunzig, aus dem Turn Mill Pond geborgen, das ist ein kleiner Teich hier bei

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