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Storm: Thriller (German Edition)

Storm: Thriller (German Edition)

Titel: Storm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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meinte ich.
    »Jetzt vielleicht nicht mehr.«
    Er zeigte mir einen Computerausdruck. »Ich glaube, wir sehen endlich Land. Das hier könnte was sein.«
    Normalerweise sitzt Jerome im Ersten Bezirk, aber ich hatte ihm einen Schreibtisch beim Autodiebstahl besorgt, ein paar Meter den Gang entlang, damit er dort die verschiedenen Hinweise für meinen Fall bearbeiten konnte. Mit Schreibtisch meine ich eigentlich einen Kistenstapel im Archiv, auf den er seinen Laptop stellen konnte, aber Jerome gehörte nicht zu der Sorte Mensch, die sich ständig beklagen muss.
    Er hatte aus einer Datenbank des National Crime Information Center eine Liste mit gesuchten Kennzeichen herausgezogen. Einer der Einträge war blau umkreist.
    NJ – DCY 488.
    »Es handelt sich um einen Lexus ES, der vor einem Wohnblock in Collier Mills, New Jersey, gestohlen wurde. Das ist vielleicht vier, fünf Kilometer von der Stelle entfernt, wo dein Suburban ins Wasser geschubst wurde.«
    Ich riskierte ein leises Lächeln. »Du hast doch noch mehr auf Lager, Jerome, oder?«, sagte ich. »Los, sag schon, da kommt noch was.«
    »Das Beste, um ehrlich zu sein. Eine LPR-Kamera hat das Kennzeichen am Samstag um 4.45 Uhr erfasst, als das Fahrzeug draußen beim National Airport auf den Langzeitparkplatz gefahren ist.«
    LPR ist die Abkürzung für License Plate Reader, ein automatisches Nummernerkennungssystem, das mithilfe optischer Scanner die Kennzeichen vorbeifahrender Autos erfasst und sie mit einer Liste gesuchter oder gestohlener Fahrzeuge abgleicht. Eine wirklich verblüffende Technologie, auch wenn die letzten Kinderkrankheiten noch nicht ganz abgestellt sind.
    »Und warum erfahren wir das erst jetzt?«, wollte ich wissen. »Das ist doch schon über achtundvierzig Stunden her. Wo lag das Problem?«
    »Die Daten vom Flughafen werden nicht live auf einen Server übertragen«, erwiderte Jerome. »Das funktioniert nur über einen manuellen Download, einmal täglich, Montag bis Freitag. Das hier habe ich erst vor ein paar Minuten auf den Rechner bekommen. Aber, Alex, unterm Strich? Ich denke, deine Vögelchen sind zum Brüten ins heimische Nest gekommen.«
    »Ich schätze, du hast recht«, meinte ich und ging wieder zurück in mein Büro.
    Doch noch bevor ich bei meinem Schreibtisch angelangt war, verwandelte sich meine Aufregung in etwas anderes. Das Ganze war ein zweischneidiges Schwert, im besten Fall. Angesichts des Fahndungsdrucks, der im Augenblick auf Talley und Hennessey lastete, konnte ich mir nicht viele Gründe denken, warum sie überhaupt nach Washington zurückgekehrt waren. Wenn wir nicht mindestens einen der beiden demnächst aufspürten, konnte es gut sein, dass bald noch ein Fuchs im Hühnerstall eine Kugel in den Kopf bekam.
    Wenn es um die Wurst geht, dann hat ein bisschen Druck noch nie geschadet, hab ich recht?

83
    Es war kurz nach Mitternacht, als Denny sich dem schwarzen Lincoln Town Car in der Vermont Avenue näherte und einstieg. Der Mann, den er nur als Zachary kannte, erwartete ihn bereits. Zacharys üblicher Fahrer-Schrägstrich-Schläger saß auf dem Fahrersitz und starrte nach vorn.
    »Die Sache wird langsam zu heiß«, sagte Denny ohne Einleitung. »Wir müssen das Feuer löschen, bevor uns das ganze Ding um die Ohren fliegt.«
    »Das sehen wir genauso«, sagte Zachary. Als ob das seine Entscheidung wäre. Als ob nicht der große Unbekannte in seinem Elfenbeinturm die Strippen zog, die Schecks ausschrieb und das Heft in der Hand hielt.
    Zachary zog eine einfache Aktenmappe aus der Sitztasche und gab sie ihm. »Das ist unser letztes Arrangement«, sagte er. »Hier bitte. Nehmen Sie.«
    Arrangement . Dieser Typ war nicht zu ertragen.
    In der Mappe lagen zwei Dossiers, wenn man es so nennen konnte – ein paar Fotos, ein paar getippte Absätze, ein paar zusammengeschusterte Google-Landkarten auf Kopierpapier, wie irgendein beschissenes Fünftklässler-Referat. Wofür der Große Boss seine Milliarden auch ausgeben mochte, für eine sorgfältig zusammengestellte Dokumentenmappe ganz bestimmt nicht.
    Aber die Namen in diesen Dossiers? Also, die waren beeindruckend.
    »Oh, là, là«, sagte Denny. »Sieht ganz so aus, als wollte Ihr Chef sich mit einem großen Knall verabschieden. Das war ein kleiner Witz, nichts Besonderes. Kostet nicht extra.«
    Zachary schob sich die angeberische Hornbrille noch ein bisschen höher auf die Nase. »Konzentrieren Sie sich einfach … auf das Material«, sagte er.
    Es hätte schon gutgetan, dem Typen

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