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Storm: Thriller (German Edition)

Storm: Thriller (German Edition)

Titel: Storm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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selbst sprachen, und andere, die aussahen, als würden sie gerade aus dem Büro kommen. Sie alle saßen Schulter an Schulter an langen Tischen und aßen.
    Die erste Stunde war nur eine frustrierende Wiederholung des vergangenen Tages. Niemand von denen, die bereit waren mit mir zu sprechen, erkannte Mitch oder Steven Hennessey alias Denny, von dem ich eine alte Aufnahme in einer Akte gefunden hatte. Und dann gab es natürlich noch die Leute, die sich grundsätzlich weigerten, mit der Polizei zu reden.
    Vor allem einer schien vollkommen in seiner eigenen Welt zu leben. Er saß am Ende eines Tisches und hatte allen anderen den Rücken zugekehrt. Sein Tablett balancierte auf einer Tischecke. Als ich zu ihm trat, murmelte er irgendetwas vor sich hin.
    »Haben Sie was dagegen, wenn ich mich kurz zu Ihnen setze?«, sagte ich.
    Seine Lippen hielten still, aber er blickte nicht auf, darum hielt ich ihm das Bild so hin, dass er es sehen konnte.
    »Wir möchten diesem Mann hier, Mitch Talley, gerne etwas ausrichten. Eine enge Verwandte ist gestorben, und das sollte er wissen.«
    Mit solchen Halbwahrheiten muss man manchmal eben leben, wenn man etwas erreichen will. Außerdem trugen wir alle Freizeitkleidung. Mit Jackett und Krawatte stößt man an Orten wie diesem hier oft auf Ablehnung.
    Der Mann schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte er, viel zu schnell. »Nein. Tut mir leid. Den kenne ich nicht.« Er redete mit einem starken Akzent, vermutlich osteuropäisch.
    »Werfen Sie doch noch mal einen Blick darauf«, sagte ich. »Mitch Talley? Ist meistens mit einem anderen Typen zusammen, einem gewissen Denny. Klingelt da irgendwas? Wir können wirklich jede Hilfe gebrauchen.«
    Er betrachtete das Bild ein wenig länger und fuhr sich mit der Hand geistesabwesend durch den grau melierten Bart, der zum Teil aus verfilzten Rastalocken bestand.
    »Nein«, sagte er dann, ohne den Kopf zu heben. »Tut mir leid. Kenne ich nicht.«
    Ich bohrte nicht weiter. »Also gut«, sagte ich. »Ich bin noch eine Weile hier, falls Ihnen doch etwas einfällt.«
    Kaum hatte ich mich entfernt, fing er wieder an, irgendwelche Dinge vor sich hinzumurmeln. Ich behielt ihn im Auge, einfach so, aus einem Gefühl heraus.
    Und tatsächlich, kaum hatte ich das nächste Gespräch begonnen, stand der Murmler auf. Das Tablett ließ er stehen … und mit ihm auch den größten Teil seines Abendessens.
    »Hallo, entschuldigen Sie … Sir?« Ich rief so laut, dass etliche Leute in seiner unmittelbaren Umgebung die Köpfe drehten.
    Aber er nicht. Er ging stur geradeaus.
    » Sir?«
    Ich hatte mich bereits in Bewegung gesetzt, und das bekam Sampson mit. Der Murmler steuerte jetzt auf direktem Weg den Ausgang an. Als er schließlich doch noch einmal zurückschaute und merkte, dass wir ihm auf den Fersen waren, fing er an zu rennen und jagte durch die Doppeltür hinaus auf die Second Street.

85
    Bevor Sampson und ich draußen ankamen, war er schon halb bis zur nächsten Ecke. Er sah aus wie Anfang fünfzig, aber er war ziemlich gut in Form.
    »Verdammt, verdammt, verdammt …«
    Verfolgungsjagden zu Fuß sind lästig. Sie sind schlicht und einfach lästig. Ganz abgesehen davon, was dabei alles passieren kann – am Ende eines langen Arbeitstags hat man auf so etwas eben keine Lust mehr. Nichtsdestotrotz rannten Sampson und ich jetzt die Second Street entlang und verfolgten einen Irren.
    Ich rief ein paar Mal: »Stehen bleiben!«, aber das passte offensichtlich nicht zu seinen Plänen.
    Der Berufsverkehr auf der D-Street war so zähflüssig, dass der Kerl ohne große Probleme auf die andere Straßenseite gelangte.
    Dicht hinter ihm schlängelte ich mich zwischen einem Taxi und einem Baustellenlaster hindurch, während ein paar Typen auf Liegestühlen vor der Unterkunft uns hinterherriefen.
    »Schneller, Mann! Schneller!«
    »Hopp, hopp, hopp, hopp, hopp!«
    Ich glaube kaum, dass das mir galt.
    Er rannte geradeaus weiter in den kleinen Park beim Labor Department. Der Weg führte diagonal zwischen den Hochhäusern hindurch zur Indiana Avenue, aber so weit kam er nicht.
    Der Park war terrassenförmig angelegt. Als er auf die erste Mauer springen wollte, verlangsamte er automatisch seine Schritte. Ich brachte einen Fuß an die Mauer und beide Hände auf seine Schultern und so landeten wir gemeinsam auf der Erde. Zum Glück waren wir nicht mehr auf dem Bürgersteig.
    Er versuchte sofort, sich loszumachen, zerrte und riss, und schließlich versuchte er, mich zu beißen. Dann war

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