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Sträfliche Neugier

Sträfliche Neugier

Titel: Sträfliche Neugier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claus H. Stumpff
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, das passte gut zu ihnen,
zumal alle Mitglieder des Burgstädter Turn- und Sportvereins waren. In ihrer
Lieblingsdisziplin, dem Bodenturnen, hatte ihre Mannschaft schon etliche Medaillen
bei Bezirksmeisterschaften gewonnen, und einen freien Salto auf der Matte
brachte jeder von ihnen mit Leichtigkeit zustande. Alle verfügten über
erstklassige Mountainbikes und jeder besaß natürlich ein Handy. Sie hatten
schon öfters spielerische Verfolgungsjagden unternommen, doch jetzt lag ein
Ernstfall vor.
    In ihrer jugendlichen Euphorie machten sich die SALTOS gleich auf den Weg, nachdem ihnen Tom eine Beschreibung
des vermeintlichen Diebes gegeben hatte. Doch die Suche nach dem Fremden
gestaltete sich schwieriger als sie angenommen hatten. Sie befragten Passanten
und Geschäftsleute, aber keiner gab ihnen einen brauchbaren Hinweis. Vor dem
Hotel ›Zur Burg‹ befragten sie den Fahrer eines Getränke-Lieferwagens,
den sie vom Sportverein her kannten. Der Mann überlegte kurz und meinte dann:
»Als ich gestern Abend aus dem Kino kam und nach Hause ging, sah ich jemand,
auf den eure Beschreibung zutreffen könnte. Der Kerl ging eine Weile vor mir
her, verschwand aber im Gewerbegebiet. Jedenfalls trug er was Sperriges und zog
ein Bein nach. Womöglich war es der, den ihr sucht.«
    Immerhin wussten sie jetzt, dass
die Fahndung auch ins Gewerbegebiet gehen musste. Diesen entlegenen und
berüchtigten Ortsteil mieden sie sonst.
    »Vielleicht ist das ein Besucher der Blauen Lampe «,
sagte Sepp.
    Lukas dagegen meinte: »Kann schon sein, aber gestern ist
nicht heute; der Kerl ist bestimmt schon über alle Berge. Lassen wir lieber das
Ganze!«
    Tom reagierte verärgert: »Mann, Lukas, verdirb uns nicht
den Spaß! Ein bisschen Glück gehört immer dazu, und wenn wir nur herumsitzen,
dann passiert gar nichts. Also, auf was warten wir noch?«
    Die SALTOS einigten sich schließlich darauf, weiterhin nach dem
Einbrecher zu fahnden. Sie teilten sich auf verschiedene Stadtbezirke auf, denn
es lag immerhin nahe, dass sich der Gesuchte jetzt wo anders aufhielt oder
wieder unterwegs sei. Es wurde vereinbart, dass jeder im Verdachtsfall die
anderen sofort per Handy informieren müsse.
    Nachdem sie eine Weile kreuz und quer durch Burgstadt
geradelt waren, traf eine SMS von Oliver Braun ein: »Habe Objekt gesehen. Treffpunkt
Gewerbegebiet, Blaue Lampe, sofort kommen, Ende!«
     
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14
     
    Miroslavs
Auftrag
     
    M iroslav, Sohn des 1940 nach Nazi-Deutschland verschleppten
polnischen Maurergesellen Stanislaw Strogulski, wuchs rasch heran und wurde von
seinen Eltern maßlos verwöhnt. Er begann eine Bäckerlehre, die er nach kurzer
Zeit wieder abbrach, als er feststellte, dass man für einen guten Verdienst
auch hart arbeiten musste. Daraufhin jobbte er als Lastwagenfahrer, obwohl er
keinen Führerschein besaß; aber auch diese Tätigkeit sagte ihm nicht zu, denn
sie war ihm zu anstrengend. Zu guter Letzt erkundigte er sich bei seinem Vater,
ob dieser ihm nicht eine angenehmere Arbeit beschaffen könne.
    Stanislaw wollte immer, dass
wenigstens sein Sohn einen ehrbaren Beruf ergriff. Der Krieg hatte ihm selber
die Jugend und alle Illusionen von einer besseren Zukunft geraubt. Nur darum
war er auf die schiefe Bahn geraten. Aber konnte er mit gutem Gewissen auch
Miroslav in sein übles Tun einbeziehen? Aber da Miroslav seinen Vater laufend
bedrängte, blieb ihm schließlich keine andere Wahl. 
    Als Miroslav 25 Jahre alt war,
nahm ihn sein Vater erstmals auf eine Diebestour mit. Dabei erwies sich sein
Sohn als gelehriger Schüler und bewährte sich bei der Ausführung riskanter
Vorhaben. So vergingen weitere Jahre und die Strogulskis lebten in einem
beachtlichen Wohlstand. Trotzdem musste Stanislaw stets an den kostbaren
Schmuck denken, den er als junger Mann im Keller einer Schlossruine in
Deutschland versteckt hatte. Er hoffte, eines Tages dorthin reisen zu können,
um diese Schätze endlich zu bergen. Aber die Grenze zwischen Polen und
Deutschland war gut bewacht und er fühlte sich als zu alt für ein derart
gewagtes Unternehmen, sodass er diesen Plan endgültig aufgab.
     
    Aber eines Tages hatten sie Pech:
Bei ihrem Überfall auf einen Geldtransport wurden Stanislaw und sämtliche
Kumpane gefasst. Weil man ihnen neben weitere Verbrechen auch einen Mord
nachweisen konnte, wurden sie von einem Warschauer Gericht zu lebenslangen
Freiheitsstrafen verurteilt.
    Miroslav hatte sich an

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