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Sträfliche Neugier

Sträfliche Neugier

Titel: Sträfliche Neugier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claus H. Stumpff
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heraus.«
    »Aber was haben dann die Buchstaben hinter den Ziffern für
eine Bedeutung?«, fragte Max.
    »Da hat sich dieser Doktor Curtius was Tolles ausgedacht.
Die Buchstaben bedeuten überhaupt nichts, die sollen nur in die Irre führen!
Nimmt man die Zahl 13 , so ist das ein ›M‹ , nämlich der 13.
Buchstabe im Alphabet. Die Ziffer 22 entspräche folglich dem Buchstaben ›V‹ und so fort. Aber das würde alles gar keinen Sinn geben.«
    »Ja, aber was ist nun des Rätsels Lösung?« Claudia war
jetzt ungeduldig.
    »Seht mal her, Doktor Curtius war wirklich raffiniert. Die
Buchstabenfolge, beginnend mit ›A‹ , verläuft von rechts nach links.
Dazwischen liegen Buchstaben ohne jegliche Bedeutung. Ganz links steht das ›Z‹. Das bedeutet, dass man auch die Zählung der Buchstaben-Nummern von rechts nach
links vornehmen muss. Von rückwärts her, also vom Buchstaben ›Z‹ aus
gesehen, ist der 16. Buchstabe ein ›K‹ «, erklärte Christian, dem man
die Genugtuung ansah.
    »Und wie lautet nun das Wort?«, riefen die Geschwister wie
aus einem Mund.
    »Das Wort heißt Kleinmachen. Ist das nicht toll? So,
und nun hoffe ich, auch den Sinn der anderen Texte herauszufinden.«
     
    Nach einer guten Stunde hatte Christian auch den Rest
entschlüsselt. Voller Stolz, sich mit Fremdwörtern auszukennen, sagte er: »Die
Dechiffrierung brachte summa summarum folgendes Ergebnis:
     
    KLEINER WERDEN:         FÜNF TROPFEN AUS FLASCHE K1
    GRÖSSER WERDEN:        ZEHN KAPSELN AUS DOSE K2
    DICKER WERDEN:           FÜNF TROPFEN AUS DER FLASCHE D1
    DÜNNER WERDEN:         ZEHN TROPFEN AUS FLASCHE D2
    GESUND WERDEN:          ZWEI DRAGEES AUS SCHACHTEL G
    A C H T U N G!:               SONDERVORSCHRIFTEN BEACHTEN!
     
    »Das ist unglaublich!«, jubelten Claudia und Max
einstimmig. Freudestrahlend umarmten sie Christian.
    Max zeigte sich trotzdem etwas enttäuscht: »Eine mit ›G‹ bezeichnete Schachtel lag nicht dabei, genauso wenig wie die Sondervorschriften. Na ja, vielleicht erfahren wir irgendwann mehr.«
    Als Max frühmorgens zum Bäcker
radelte, kam er wie immer an der Schloss-Apotheke vorbei. Zu seiner
Enttäuschung parkte direkt vor dem Hauseingang ein Polizeiauto. ›Schöne
Bescherung, nun wird nichts mehr draus‹, dachte er bei sich. ›Anscheinend
waren die Herzogs vorzeitig zurückgekehrt und hatten inzwischen Anzeige wegen
des Einbruchs erstattet‹.
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    Teil 2

12
     
    Eine seltsame Entdeckung
     
    T homas
Herzog – von allen ›Tom‹ genannt – hat Langeweile und sitzt am späten
Nachmittag lustlos vor seinem Computer. Er kommt einfach nicht klar mit dem
neuen Computerspiel, das er zu seinem sechzehnten Geburtstag geschenkt bekam.
Und dabei besitzt er sowohl die beste Grafikkarte, den neuesten Mikroprozessor
als auch das aktuelle Windows-Programm, wie sich das für einen Jungen seines
Alters gehört. Es läuft aber auch gar nichts! Entweder stürzt der PC zum
wiederholten Male ab, oder die Figuren in dem neuen Star-Wars-Spiel laufen nur ruckartig über den Bildschirm. Vielleicht war die Grafikkarte defekt
oder die Play-Station hat irgendwelche Macken. Was auch immer der Grund
sein mochte: Tom ist stocksauer, denn es ist Wochenende, genauer gesagt
Samstag, und er hatte sich nach einer stressigen Schulwoche so darauf gefreut,
endlich Zeit für das Computerspiel zu haben. Außerdem fühlt er sich heute total
einsam.
     
    Sein Vater Ludwig Herzog ist der Inhaber der
Schloss-Apotheke in Burgstadt, einer Kleinstadt unweit der Universitätsstadt
Tübingen. Obwohl sich die Apotheke im gleichen Haus befindet, wurde es immer
recht spät, bis der Vater endlich erschien, um seinen halbwüchsigen Kindern
dann nur noch eine Gute Nacht zu wünschen. Und Vaters zweite Frau Julia
gab abends Kochkurse an der Volkshochschule Burgstadt. Aber nun war Wochenende,
und Toms Eltern hatten schon beim Mittagessen angekündigt, dass sie nach ihrem
Opernbesuch wohl erst kurz vor Mitternacht wieder zu Hause sein würden.
     
    Als Tom elf und seine Schwester Beate neun Jahre alt waren,
starb ihre leibliche Mutter im Alter von 33 Jahren an Leukämie. Es dauerte
lange, bis sich die Familie von diesem schweren Schock erholt hatte. Für Ludwig
Herzog bedeutete der Tod seiner geliebten Cornelia einen schweren Verlust. Auch
die beiden Kinder vermissten ihre Mutter sehr. Aber neben seinem
verantwortungsvollen Beruf

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