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Sträfliche Neugier

Sträfliche Neugier

Titel: Sträfliche Neugier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claus H. Stumpff
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Erfolg habe, werde mich erkenntlich zeigen. Wenn aber
nicht, morgen Abend ist er doch bestimmt da?«
    »Na klar, das hat er mir fest versprochen. Der muss sein
Zeug schnell loswerden und hält bestimmt sein Wort,.«
    »Okay, dann versuche ich mal mein Glück, bis später also!«
    Gut gelaunt verließ er das Lokal.
     
    Nach eineinhalb Stunden kehrte Victor zurück. Die Gaststube
war ziemlich leer, nur an einem Tisch saßen drei Männer beim Skat.
    »Nun, was gibt’s?« fragte Eddy und sah Victor neugierig an.
»Komm, trink erst mal was!«
    Eddy geleitete Victor an den
Ecktisch und servierte ihm ein frisch gezapftes Pils. Doch Victor schnauzte ihn
an:
    »Du kannst deine Tipps zukünftig für dich behalten. Ich
hatte wohl den Falschen erwischt. Der Kerl liegt jetzt im Straßengraben. Der
hatte nichts weiter bei sich als einen Blechkasten mit Aromafläschchen und so
’nem Krempel.«
    »Tut mir leid, Victor.« Eddy verzog die Mundwinkel nach
unten, er ärgerte sich über sich selbst. »Nimm’s mir nicht übel, ich hab’s doch
nur gut gemeint!«
    »Ist ja schon in Ordnung!« Victor machte eine
beschwichtigende Handbewegung. »Aber ich hoffe, dass dein Kumpel morgen Abend
bestimmt hier ist, oder?«
    »Klar, wenn der ein Geschäft wittert, dann ist er da, so
wahr ich Eddy heiße.«
     
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17
     
    Das
gefundene Versteck
     
    D en
Mittwochnachmittag über verbrachte Miroslav in einem Café am Burgstädter
Marktplatz. Danach schlenderte er noch eine Weile durch den Ort, besah sich die
Auslagen in den Schaufenstern und kaufte einen Rucksack. Schon zuvor hatte er
einen Fußpfad entdeckt, der zur Hohenburg hinaufführte. Wenn er diesen Weg
nahm, mied er die an der  Blauen Lampe vorbeiführende Straße und entging
somit Eddys neugierigen Blicken.
     
    Die Dämmerung hatte bereits eingesetzt, als er das hoch
über dem Tal gelegene Plateau mit der Schlossruine vor sich liegen sah. Das
entsprach genau der Beschreibung, die ihm sein Vater vor mehr als zehn Jahren
gab, nur dass die Ruinenmauern inzwischen von Buschwerk überwuchert wurden.
Dann sah er ein verwittertes, kaum noch lesbares Hinweisschild › Schl....Hoh..burg ‹ .Tatsächlich, an
diese Namens-Bruchstücke hatte sich sein Vater erinnert.
    Die Treppe zum Keller fand er sofort und stieg die wenigen
Stufen hinunter. Im Schloss der massiven, stark verwitterten Holztür steckte
ein angerosteter Schlüssel. Die Schließung war zwar schwer gängig, aber
funktionierte noch. Vorsichtshalber zog er den Schlüssel ab und steckte ihn in
eine Jackentasche. Die Tür klemmte und ließ sich nur schwer öffnen, wobei die
seit Jahren nicht mehr bewegten Drehbeschläge knarrende Geräusche wie in einem
Gruselfilm verursachten.
    Im Keller fand er alles genauso,
wie es ihm sein Vater beschrieben hatte. Nun musste er nur noch die Wandnische
finden. Mit seinem Feuerzeug zündete er die Wachskerze an, die er aus dem
Schuppen mitgenommen hatte. Unter ihrem schwachem Schein tastete er die Wände
ab, als er einen lockeren Mauerstein fühlte. Er ruckelte daran, bis er ihn ganz
herauszuziehen konnte. Was Miroslav nun erblickte, verschlug ihm fast den Atem:
In der Vertiefung lag ein Stoffbeutel. Innerlich jubelnd zog er ihn hervor. Der
Beutel roch modrig und war von einer dicken Schimmelschicht überzogen. Als er
ihn öffnete, glitzerten ihm mit Juwelen besetzte Broschen und Ringe, goldene
Armreife und Halsketten entgegen. »Hurra!«, rief er und verschluckte sich fast
vor Aufregung. Er hatte gefunden, was sein Vater hier vor über fünfzig Jahren
in Sicherheit gebracht hatte!
    Miroslav legte den Beutel zurück
und verschloss die Nische wieder mit dem Stein. Es erschien im zu riskant,
diese Kostbarkeiten mit in sein Nachtlager zu nehmen, denn dort waren sie vor
Langfingern keinesfalls sicher. Das war ihm vor mehr als zehn Jahren schon
einmal passiert, als er in einem grenznahen Gasthof ausgeraubt wurde. Bis zum
Verkauf war dieser Keller der sicherste Aufbewahrungsort. ›Wenn der Schmuck
hier ein halbes Jahrhundert lang unentdeckt blieb‹, sagte er sich, ›dann
kann er hier auch noch bis morgen liegen bleiben.‹
    Gut gelaunt verließ er den Keller
und schloss die Tür hinter sich ab; den Schlüssel steckte er wieder ein.
     
    Inzwischen war es dunkel geworden, daher nahm Miroslav für
den Rückweg lieber die Straße. Zunächst wollte er sich ein Bild von dem
Kaufinteressenten Victor machen, der bestimmt schon eine ganze Weile auf

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