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Sträfliche Neugier

Sträfliche Neugier

Titel: Sträfliche Neugier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claus H. Stumpff
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Aber es war nicht Max, Gott sei Dank, sondern ein illegal eingereister
Pole. Aber wo nur mag Max sein? Hoffentlich kommt er bald nachhause!«
     
    Christian berichtete jetzt ausführlich über die
schrecklichen Ereignisse. Interessiert hörte Claudia ihm zu und meinte:
    »Man darf also davon ausgehen, dass sich in dem grünen
Beutel der Inhalt aus der silbernen Schatulle befand. Nur wüsste ich gern,
warum der Kerl mit dem schwarzen Bart soviel für den an sich wertlosen Inhalt
ausgab. Von mir aus kann er damit machen, was er will. Aber er muss unbedingt
die Ampullen herausrücken, die sind für Max und mich lebensnotwendig. Nur wer
ist dieser Mann und wie kommen wir an ihn ran?«
    Claudia wirkte müde und erschöpft. Plötzlich griff sie sich
an den Kopf und schrie:
    »Wie konnte ich das nur vergessen! Bevor ich die
Gerichtsmedizin verließ, wurde dem Hauptkommissar mitgeteilt, dass der Mörder
des Polen gefasst wurde. Mensch Christian, vielleicht ist das dieser
Schwarzbart!«
    »Das wäre toll, dann findet man bei ihm hoffentlich noch
den Beutel samt Inhalt.« Christian lächelte. »Ich denke, dass wir da noch
einige Überraschungen erleben werden. Vielleicht handelt es sich bei dem
ermordeten Polen um unseren hinkenden Dieb, wer weiß?«
     
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22
     
    Das
alte Fahrrad
     
    D ie
Familie Braun saß beim Mittagsessen. Gustav Braun ist Inhaber eines
Fahrradgeschäfts in Burgstadt. Wer immer aus der Umgebung ein neues Fahrrad
benötigt oder seinen Drahtesel repariert haben möchte, wendet sich an die Firma
Braun.
    Hauptthema am Mittagstisch war die gestrige Nacht, die
Oliver Braun zusammen mit seinen SALTO -Freunden bis in die frühen
Morgenstunden im Keller der Schlossruine zubrachte. Oliver musste sich eine
gehörige Standpauke anhören – auch weil er heute die Schule versäumte – und war
daher ziemlich zerknirscht. Dazu kam noch ein weiterer Ärger. Vater Braun
beklagte sich nämlich darüber, dass ihm vom Hof ein Kundenfahrrad gestohlen
wurde, eine für ihn äußerst peinliche Angelegenheit. Oliver, dem man sein
schlechtes Gewissen immer noch ansah, fragte zaghaft: »Ist es ein altes Rad?«
    »Ja, eine ziemlich betagte Karre, aber sie fährt noch. Ich
sollte neue Reifen aufziehen und die Kette etwas ölen, ansonsten lief die Mühle
noch einwandfrei.«
    »Das istseltsam«, sagte Oliver. »Die haben heute Nacht
am Waldeck ein altes Fahrrad gefunden. Und bei ihm lag ein toter Mann, der soll
grässlich zugerichtet gewesen sein.«
    »Woher weißt du denn das schon wieder?«, wollte seine
Mutter wissen.
    »Ach, ich habe vorhin Christian Seiffert getroffen, du
weißt doch, der Junge im Rollstuhl. Auch er war heute nicht in der Schule, denn
er hatte in der letzten Nacht eine Leiche entdeckt und musste der Polizei zur
Verfügung stehen«, bemerkte Oliver ziemlich kleinlaut.
    »Was du nicht sagst, eine Leiche? Auch das noch! Du treibst
dich mit deinen Kumpels nachts in der Ruine herum, wirst von irgendwelchen
Kerlen eingesperrt, und ringsherum werden die Leute umgebracht. Das ist ja zum
Haare raufen!«, polterte Vater Braun.
     
    Dieses Thema beschäftigte die Familie während der ganzen Mittagszeit.
Spontan beschloss Gustav Braun, gemeinsam mit seinem Sohn zum Fundort der
Leiche zu fahren, vor allem wegen des gestohlenen Fahrrads.
    Schon von weitem sahen sie die Absperrungen der Polizei.
Auch Christian Seiffert war dort, er hatte den Rollstuhl neben einem
Polizeiauto stehen und sprach mit einem Polizeibeamten. Bei dem erkundigte sich
Herr Braun nach dem Fahrrad. Der Beamte zeigte ihm das an einem Zaunpfosten
angelehnte Fundstück.
    »Ja, das ist das Kundenfahrrad«, sagte Herr Braun sofort,
»es wurde vermutlich gestern oder vorgestern von meinem Hof gestohlen«,
    »Seht mal her, was ist denn das hier?«, rief jetzt Oliver.
Er hatte eine schwarze Baseballkappe bemerkt, die über einem Fahrradpedal hing.
»Papa, die Kappe könnte dem Mörder gehören! Wir haben gestern einen Mann durchs
Fenster der Kneipe ›Zur blauen Lampe‹ beobachtet. Er saß dort mit einem
anderen Typ zusammen, dem er eine Menge Geld gab. Schon als er ankam, fiel uns
seine schwarze Baseballkappe auf. Später lag sie vor ihm auf dem Tisch.«
    »Das wird ja immer schöner!« schimpfte sein Vater. »Jetzt
spionierst du schon um diese elenden Spelunke herum. Hatte ich dir nicht streng
verboten, dich in ihrer Nähe aufzuhalten, weil dort nur kriminelles Gesindel
verkehrt?«
    Oliver gab nun

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