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Sträfliche Neugier

Sträfliche Neugier

Titel: Sträfliche Neugier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claus H. Stumpff
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der Polizei einen ausführlichen Bericht von
den gestrigen Ereignissen zu Protokoll. Natürlich erzählte er nichts davon,
dass genau dieser Mann ihnen das Geldpaket abgenommen hatte. Nein, sie alle
hatten ja Christian zugesichert, sich aus der ganzen Sache herauszuhalten.
     
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23
     
    Ein
falscher Freund
     
    A lex
Müller, den seine Freunde gern als ihren Scout bezeichneten, weil er
immer irgendetwas entdeckte, machte wieder einmal seinem Spitznamen alle Ehre.
Auch er hatte heute nicht die Schule besucht, musste er doch nach dieser
turbulenten Nacht einigen Schlaf nachholen. Da er sehr spät gefrühstückt hatte,
wollte er ausnahmsweise mal auf das Mittagessen verzichten und hatte sich mit
seinem Freund Lukas Neumann verabredet, dem es ähnlich ergangen war. Alex ging
in den Keller, um sein Fahrrad heraufzuholen, das er wie immer angekettet
hatte. Doch wo steckte der Schlüssel zu dem Stahlschloss? Er suchte und suchte,
aber der Schlüssel war weg. Alex wusste genau, dass er den Schlüssel noch
gestern Abend.... ›Halt!‹ , fiel es ihm ein. Gestern Abend hatte er noch
den Schlüssel in seiner Hosentasche gefühlt, als sie sich alle hinter dem
Gasthaus ›Zur blauen Lampe‹ auf Beobachtungsposten befanden. Als er
seine kleine Taschenlampe herausgezogen hatte, könnte ihm der Schlüssel
herausgefallen sein. Hoffentlich lag er noch dort.
    Zwangsläufig machte er sich zu Fuß auf den Weg ins
Industriegebiet. Mit Ausnahme des gestrigen Abends mied er sonst diese Gegend,
auch wenn sie tagsüber nicht bedrohlich wirkte. Als er jetzt vor der
schmuddeligen Kneipe stand, wunderte es ihn, dass am helllichten Tag die
Beleuchtung noch eingeschaltet war. Die Eingangstür war zugesperrt, was er ebenfalls
seltsam fand. Da entdeckte er den Aushangkasten mit einer verblichenen
Speisekarte, worauf zu lesen war:
     
    Mittagessen täglich von 12.00 bis 14.00 Uhr
    Gutbürgerliche Küche
     
    Alex wunderte sich: ›Warum nur ist die Tür verschlossen,
jetzt ist doch Mittagszeit?‹ Er ging jetzt über den Hof bis zu dem
Holzstapel, hinter dem er sich gestern versteckt hatte. Tatsächlich lag dort
der Fahrradschlüssel. Erleichtert steckte er ihn ein und schlich sich an die
hinteren Fenster der Blauen Lampe . Dort stellte er sich auf die
Zehenspitzen, um einen Blick in die unbeleuchtete Gaststube zu werfen. Zuerst
wollte er seinen Augen nicht trauen, doch dann sah er ganz deutlich: Hinter der
Theke ragten schwarze Stiefel hervor.
    Da muss was Schreckliches passiert sein, entweder ein
Unfall oder ein Mord, kombinierte er cool. Er rannte nach Hause und seine
Mutter informierte die Polizei.
     
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24
     
    Eine wichtige Beobachtung
     
    T homas
Herzog war nach der Befreiung aus dem Kellerverlies gleich nach Hause geradelt,
seine Eltern hatten sich schon große Sorgen gemacht und waren überglücklich,
dass ihm nichts weiter passiert war. Beate hatte bis spät in die Nacht mit ihren
Eltern auf die Heimkehr ihres Bruders gewartet, hatte sich schließlich doch
schlafen gelegt. Erst am Frühstückstisch erfuhr sie von dem Abenteuer, das Tom
und seine Freunde erlebt hatten.
    Als Beate mittags von der Schule heimkehrte, berichtete ihr
Tom alles über seine aufregenden Erlebnisse und die Entdeckung des ermordeten
Radfahrers. Er beschwor sie, darüber absolutes Stillschweigen zu bewahren.
    Da erklärte ihm Beate: »Ich weiß nicht, ob das damit
zusammenhängt, aber ich machte heute früh eine recht seltsame Beobachtung. Ich
sah nämlich einen Mann, der in einem Weg direkt bei der Schulbushaltestelle
sein Moped auf den Grünstreifen ablegte. Dann lief er zu einem geparkten Auto
und stieg rasch ein. Als unser Bus abfuhr, sah ich ihn durch das Heckfenster in
die Gegenrichtung davonbrausen. Der war entweder nicht ganz dicht oder hatte
was auf dem Kerbholz.«
    »Sag bloß, der Mann hatte eine Glatze und einen schwarzen
Bart?«, fragte Tom voller Neugier.
    »Ja, klar, das habe ich ganz vergessen zu sagen. Und der Typ
wirkte irgendwie unheimlich.«
    »Natürlich hast du dir das Kennzeichen nicht
aufgeschrieben!«
    »Für wie dämlich hältst du mich eigentlich? Logo, dass ich
mir die Nummer notiert habe: W- 3560 VK. Und dann hatte das Auto noch ein
A-Schild dran. Hat das was zu bedeuten?«
    »Das Auto hatte eine Wiener Nummer, das ›A‹ steht für
Austria, der Mann war also Österreicher.«
    Beate und Tom erzählten ihrem

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