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Sträflingskarneval

Sträflingskarneval

Titel: Sträflingskarneval Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Eickert
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Ryan, der ihm begeistert zuzwinkerte. Gemeinsam mit seinem Vater näherte er sich dem Granitfelsen. Immer noch zweifelnd hob er die rechte Hand mit dem Wächterring am Ringfinger.
    „Du musst ihn in der Vertiefung hinter dem Kopf stecken und drehen“, gab Lawren weitere Anweisungen und zeigte auf besagte Stelle der Statue.
    Aidan tat, wie ihm gesagt wurde, obwohl er im Dunkeln so seine Schwierigkeiten hatte, die Vertiefung ausfindig zu machen, um den Ring mit dem Labyrinth-Ornament passgenau einzubetten. Schließlich drehte er ihn herum und sprang hastig vom Felsen, als dieser sich plötzlich rumpelnd auf seinem Sockel gut einen Meter weit nach rechts verschob. Im selben Moment lugte der Halbmond hinter den Wolken hervor und spendete genügend Licht, um einen sehr schmalen Eingang preiszugeben, der seitlich mit einer Stickleiter versehen und wie von Lawren beschrieben tief in die Erde führte.
    „Da müssen wir rein?“ Kimberly kam mit Gillean näher heran und spähte in die pechschwarze Kluft. „Wir haben ja nicht einmal Taschenlampen.“
    „Die brauchen wir auch nicht“, grinste Lawren zufrieden und zog ein Feuerzeug aus seiner Hosentasche. „Dort unten gibt es Fackeln.“
    Im nächsten Augenblick machten sie sich an den Abstieg. Aidan und Ryan bildeten den Anfang, kletterten vorsichtig ins Erdreich und halfen Lawren, der auch von oben noch zusätzliche Hilfe bekam. Zum Schluss folgten Kimberly und Gillean. Doch kaum waren sie in der Finsternis verschwunden, stiegen zwei weitere Menschen mit Taschenlampen bewaffnet in die Kaverne unterhalb des Denkmals. Sie trugen dunkle Jacken und ihre Kapuzen waren tief ins Gesicht gezogen.
    „Bist du dir ganz sicher?“, fragte eine junge Männerstimme, dessen Kopf sich suchend umschaute.
    „Bin ich, ich habe sie gesehen“, antwortete eine Frauenstimme verärgert. „Es ist, wie Hinthrone sagte“, fuhr sie fort und lief ein paar Schritte in der Höhle herum. Dabei leuchtete sie jede Ecke genau aus. „Sie sind eben hier runtergeklettert, aber ich sehe sie nirgends. Wo sind sie? Irgendwo müssen sie doch sein?“
    „Ich sehe niemanden, Janet“, gab der Mann seufzend zurück. „Bist du dir da ganz sicher?“
    „Bist du blind?“, schnaubte sie. „Wer sonst hätte den Eingang öffnen können. Streng öfters mal dein Hirn an … also, such sie!“
    „Wie Madame befehlen.“ Der Mann lachte und schüttelte den Kopf. „Sie sind wohl schlauer, als wir dachten. Sind uns einfach vor der Nase entwischt. Dabei dachte ich, wir hätten sie schon am Flughafen so gut wie sicher in unseren Händen.“ Anschließend schlug er die Kapuze zurück und präsentierte im Schein der Taschenlampe sein junges attraktives Gesicht, welches von schulterlangen blonden Haaren umrahmt wurde.
    „Quatsch keinen Scheiß, Steve“, regte sich Janet auf und auch sie enthüllte ihr Gesicht. Sie war ein paar Jahre älter als ihr Begleiter und besaß kurzes schwarz gelocktes Haar. „Und hör auf, das perverse Schwein zu zitieren, ich kann ihn nicht leiden. Außerdem war es seine Idee, dass wir ihnen erst im Park den Garaus machen. Wir müssen es Hinthrone erzählen. Wir haben sie nur wegen deiner Blödheit verloren, weil du so doof warst dich im Gestrüpp zu verheddern, und deswegen erzählst du ihm auch davon. Mir ist nämlich mein Leben lieb.“
    „Mir meines auch“, erwiderte Steve versöhnlich und machte zwei Schritte auf sie zu. Dann ließ er die Taschenlampe sinken und näherte sich Janets Gesicht. Er hauchte ihr einen flüchtigen Kuss auf die Lippen und drückte kurz ihre Hand. „Wir gehen jetzt zu Smith zurück und sagen ihm, dass wir sie nicht gesehen haben.“ Steve lächelte versöhnlich, obwohl dieses Lächeln selbst im Schatten aufgesetzt wirkte. „Es muss niemand wissen, dass wir die Verräter verloren haben. Sollen die anderen sich darum kümmern, wir sind nicht die Einzigen.“
    „Ich hasse deine Überredungskünste!“, meinte Janet noch leicht verärgert, aber sie schmunzelte. „Okay, du hast mich überredet, aber beim nächsten Mal erliege ich nicht mehr deinem Charme. Immer wickelst du mich um den kleinen Finger. Vergiss nicht, ich bin deine Vorgesetzte.“
    „Ich weiß.“ Er grinste entwaffnend.
    Nach einem weiteren Ausleuchten der kleinen Höhle kletterten sie unverrichteter Dinge wieder nach oben.
    „Das war ganz schön knapp“, sagte Gillean, als er sich ganz sicher war, dass niemand mehr oben stand und lauschte. Er trat er aus einer in Stein eingelassenen Tür

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