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Sträflingskarneval

Sträflingskarneval

Titel: Sträflingskarneval Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Eickert
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nächsten Moment riss Smith ihm das T-Shirt vom Körper, warf ihn der Länge nach auf das Sofa und setzte sich rittlings auf seinen Schoß. Bedrohlich bückte er sich nach unten und presse den Mund fest auf Aidans Lippen. Gewaltsam verschaffte er sich Eintritt in die Mundhöhle seines Opfers. Doch schlimmer als das war nur noch, dass Aidan weiterhin vor unbeschreiblicher Angst wie gelähmt war.
    Etliche Sekunden folterte Peter Smith Aidan mit schleimigen, stinkenden und unbeholfenen Küssen, bis er plötzlich mit der rechten Hand ausholte und ihm mehrmals ins Gesicht schlug.
    „Du kleine Hure“, tobte Smith ärgerlich. „Wo bleibt deine Leidenschaft? Du hast mich also doch nicht vermisst. Dann sollte ich dir ein kleines Souvenir schenken, damit du dich jederzeit an uns zwei erinnerst.“
    Alles in Aidan – jede Faser seines Seins – schrie lauthals NEIN! Die ohnehin lähmende Angst und Verzweiflung nahmen dabei ungeahnte Höhen an.
    „Früher warst du eine unbeherrschte Hure und jetzt, bist du plötzlich handzahm, das ist ein sehr teuflisches Spiel.“ In Smiths Augen brannte eine unersättliche Gier nach Blut und körperlicher Befriedigung und er grinste drakonisch.
    Diesen Blick kannte Aidan sehr gut und er wusste, was nun folgen würde. In weiser Voraussicht presste er die Lippen fest aufeinander, da durchfuhr ihn auch schon der brennende Schmerz. Begleitet von dem klatschenden Geräusch traf die Peitsche seine Brust und seinen Hals. Dann sausten die Lederstriemen ein weiteres Mal herab und malträtierten seinen Bauch und beide Arme. Er zuckte heftig zusammen und ein kehliger Schrei bahnte sich den Weg aus seinem Mund.
    „Rufst du nach deiner Mutter?“, fragte Peter Smith scheinheilig und schlug abermals zu. Die tiefroten Striemen auf der blassen Haut versetzten ihn in höchste Verzückung. „Schrei du nur, hier hört dich sowieso niemand. Trotzdem macht das so keinen richtigen Spaß“, schmollte er gespielt.
    Bebend vor Panik und in Erinnerung an die früheren Erniedrigungen dieses gewissenlosen Schweins, kehrte schlagartig Aidans innere Kraft zurück. Von ihr angetrieben, begann er nun verzweifelt um sich zu schlagen. Er strampelte mit den Beinen und verfiel in eine Art Rausch, der von grenzenloser Furcht und Pein genährt wurde.
    Perplex hielt Smith kurz inne, dann wurde er richtig zornig. Er tastete nach seiner Peitsche, die inzwischen auf dem Boden lag, und wollte bereits ausholen, als er erschrocken erstarrte und lauschte.
    „Aidan? Aidan, wo bist du?“, rief es überraschend und die Haustür fiel ins Schloss.
    Das war Gilleans Stimme! Gillean war da! Gillean würde ihn retten!
    „Hier! Ich bin … hier“, schrie Aidan und erntete dafür eine feurige Ohrfeige seines Peinigers.
    „Halt gefälligst dein Maul!“, zischte Smith und unterstrich seine Warnung mit einem durchdringenden Blick, der Aidan durch Mark und Bein fuhr. Doch ohne weitere Erklärungen ließ er von ihm ab und stellte sich gelassen neben das Sofa, wobei er Aidan das zerrissene T-Shirt zuwarf. „Zieh das an.“
    „Aidan?“, rief Gillean nochmals. „Wo bist –“, die nächsten Worte blieben ihm sprichwörtlich im Hals stecken. Er stand im Türrahmen und starrte entsetzt auf Peter Smith. Dann sah er zu Aidan, der die Arme um seinen nackten Oberkörper geschlungen hatte und am ganzen Körper haltlos bebte. In seinen rauchgrauen Augen spiegelte sich nur allzu deutlich das Grauen wider.
    „Raus hier! Sofort!“, befahl Gillean herrisch, nachdem er Eins und Eins zusammengezählt hatte und kam schnell näher.
    „Nicht so schnell, Bürschchen.“ Smith besaß die Dreistigkeit schleimig zu lachen und zeigte allen, die es nicht sehen wollten, seine gelblichen Zähne. „Ich bin hier im Auftrag des Großmeisters und soll nach dem Rechten sehen. Er erwartet später meinen ausführlichen Bericht.“
    „Lügner!“, brauste Gillean auf und stellte sich schützend vor seinen Freund. „Sie wollten es wieder tun! Sie … Sie … Schleim scheißendes Insekt! Lassen Sie Aidan in Ruhe, sonst bekommen Sie es auf der Stelle mit mir zu tun. Und glauben Sie mir, ich bin nicht wehrlos.“
    „Ganz schön mutig, Kleiner“, säuselte Peter Smith süßlich und zwinkerte Gillean frech zu. „Aber falls du dich noch daran erinnerst, lautet mein Auftrag, spätestens alle vier Wochen nach Mr. Hinthrones Sträfling zu sehen. Genau das habe ich getan und mehr nicht. Außerdem weiß dein Freund doch genau, wo sein Platz ist.“
    Gillean atmete schwer

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