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Sträflingskarneval

Sträflingskarneval

Titel: Sträflingskarneval Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Eickert
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kleinen Funken zusammengeschmolzen war. Als er sich schließlich löste, bedankte er sich bei Aidan mit einem sanften Kuss.
    Kimberly räusperte sich und machte zur Besänftigung aller Gemüter den Vorschlag, heute gemeinsam zu kochen.
     
    *
     
    Am nächsten Morgen war alles schon fast vergessen. Nach dem Frühstück verabschiedeten sich Kimberly und Gillean, die mit dem Zug nach Galway zur Arbeit fuhren, denn sie hatten immer noch keinen Führerschein. Ryan blieb ein wenig länger bei Aidan sitzen, bis er sich zu Fuß auf den Weg zum Antiquitätenladen machte.
    Somit war Aidan nun allein im Haus. Er räumte den Frühstückstisch ab, spülte das Geschirr mit der Hand und setzte sich voller Vorfreude mit einem neuen Buch, welches Kimberly ihm gestern mitgebracht hatte, ins Wohnzimmer auf das weiße Ledersofa.
    „Sieh mal einer an, ich wusste es schon immer“, sagte urplötzlich jemand hinter ihm und lachte. Aidan zuckte alarmiert zusammen, unfähig sich umzudrehen. „Du verwöhntes Dreckssöhnchen machst deinem Ruf alle Ehre. Liegst auf der faulen Haut, anstatt zu arbeiten.“
    Ängstlich hob Aidan den Blick von dem Buch auf, dann fiel es aus seinen zittrigen Fingern achtlos zu Boden. Sein Puls raste und er glaubte sterben zu müssen, als ihn ein vertrautes und verhasstes Gesicht mit einem höhnischen Lächeln anstierte. Peter Smith stand im Türrahmen des Wohnzimmers und hielt in der einen Hand den Schlagstock, in der anderen die Lederpeitsche. Strähnen des fettigen Haares klebten auf seiner verschwitzten Stirn und das Hemd stand bis weit über die Brust offen, sodass seine ausgeprägten Muskelpartien deutlich zu erkennen waren.
    „So sieht man sich wieder“, bedeutete er kalt und spielte mit den Fingern am Ledergriff seiner sechsstriemigen Peitsche herum. „Wie ich hörte, schnüffelt dein vertrauensvolles Hündchen Tavish jetzt in Antiquitäten herum. Habe ihn beobachtet, als er eben das Haus verließ, ist schon ein süßes Kerlchen. Da wundert es mich echt nicht, dass du ihn dir sofort geangelt hast. Hoffentlich ist er gut im Bett und keine jämmerliche Niete. Du hast ihn bestimmt gut dressiert. Tja … und jetzt hast du sturmfreie Bude, was will man eigentlich mehr. So ein faules Leben bekommt man als reiches Muttersöhnchen in die Wiege gelegt. Deine Mutter hat dir sicherlich schon früh alles beigebracht … wie du andere Leute manipulierst, sodass du immer alles bekommst, was du willst.“
    „S … S …. Smith“, stammelte Aidan und presste sich fest gegen die Rückenlehne des Ledersofas. Seine Hände waren eiskalt und sein Gesicht totenblass. Er konnte sich weder bewegen noch einen klaren Gedanken fassen. Das Grausen lähmte ihn jäh von Kopf bis Fuß.
    „Wenn schon, dann für dich immer noch Peter Smith“, antwortete er gewichtig. „Aber für dich gilt die Anrede Sir oder Mr. Smith“, stellte er entschieden richtig und kam mit fünf großen Schritten ins Zimmer gestürmt. Vor Aidan blieb er stehen und starrte ihn lüstern an, als wäre sein Gegenüber nichts weiter als ein Stück Frischfleisch. „Na, wie geht es dir, du kleine Ratte? Ich hoffe doch, du hattest große Sehnsucht nach mir.“ Er beugte sich nach vorne und legte den Peitschengriff unter Aidans Kinn, wobei er ihm eine stinkende Alkoholfahne ins Gesicht blies.
    Angeekelt stierte Aidan seinen früheren Peiniger an. Seine Nackenhaare stellten sich auf. Verzweifelt versuchte er einen Arm zu bewegen, aber sein Körper versagte ihm weiterhin strikt den Dienst, wodurch seine Panik wuchs.
    „Du siehst heute richtig schick aus, besser als sonst, aber für mich musst du dich nicht extra in Schale werfen.“ Smith lachte hinterlistig und streichelte mit seiner grobschlächtigen Hand über Aidans Wange. An den Lippen hielt er inne und strich beinahe zärtlich deren Konturen nach. „Obwohl du nichts weiter als wertloser Dreck bist, muss ich doch zugeben, dass du mit jedem unserer Treffen attraktiver wirst, du kleiner verräterischer Hund. Du willst mich wohl absichtlich verführen, aber das wirst du mir büßen, so einfach bin ich nicht zu haben.“
    Kaum hatte Smith das gesagt, packte er Aidan grob an den Haaren und riss seinen Kopf in den Nacken. Gequält stöhnte Aidan auf, doch das war noch nicht alles. Smith holte mit dem Peitschengriff aus und traf ihn mehrmals heftig an der Nase und der Oberlippe. Eine lodernde Schmerzexplosion erfasste seinen Kopf. Die Nase pochte, die Lippe war aufgeplatzt und er schmeckte Blut auf der Zunge. Im

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