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Sträflingskarneval

Sträflingskarneval

Titel: Sträflingskarneval Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Eickert
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und rang um seine Fassung. „Halten Sie gefälligst Ihre Klappe und verschwinden sofort aus unserem Haus. Wenn nicht, dann zeige ich Sie wegen Hausfriedensbruch an“, ermahnte ihn Gillean, wobei er seine Hände zu Fäusten ballte. „Machen Sie endlich, dass sie Land gewinnen, sonst wird es für Sie hier ganz schön ungemütlich“, setzte Gillean nach, als Smith keine Anstalten machte, sich zu bewegen.
    „Ganz ruhig.“ Peter Smith seufzte und trat dann tatsächlich zwei Schritte nach hinten, weg vom Sofa und von dem immer noch zitternden Aidan, der alles nur am Rand wahrnahm.
    „Sind Sie taub?“, wollte Gillean wissen. „Verschwinden Sie! Jetzt!“
    „Du bist laut genug und schwerhörig bin ich nicht.“ Nun lachte Smith höhnisch und machte sich wirklich auf den Weg zur Tür. Doch bevor er im Hausflur verschwand, drehte er sich noch einmal um. „Wie es aussieht, hast du, junger Jaramago, viel von deinem Vater geerbt. Aber so enden wie er willst du doch bestimmt nicht, oder?“ Er wandte sich um, marschierte in den Flur und beim Hinausgehen rief er: „Wir sehen uns bald wieder. Das ist keine Drohung, sondern ein Versprechen!“
    „Arschloch!“, schrie Gillean ihm hinterher und überging in seiner Wut den Kommentar über seinen schon lang verstorbenen Vater. Schließlich seufzte er erleichtert, als die Haustür zufiel, und setzte sich neben Aidan. „Was hat er mit dir gemacht? Hast du schlimme Schmerzen?“ Behutsam legte er die Hand unter Aidans Kinn, zwang ihn den Kopf zu heben und ihn anzusehen. Mit schwerem Herzen sah er die Tränen und das Blut im Gesicht. „Was … was hat er getan?“
    Aidan konnte nicht antworten und weinte still vor sich hin. Aber er spürte die tröstende Umarmung Gilleans, die an seinen inzwischen höllisch brennenden Striemen schmerzte. Deshalb entzog er sich gleich wieder.
    „Hey, ich bin’s doch, Gillean“, sagte er so ruhig wie möglich. Sein Hass auf Smith war fast zum Greifen nahe. „Vor mir brauchst du keine Angst haben.“
    „Habe … ich … auch … nicht“, stotterte Aidan schließlich leise. „Es tut nur so weh.“
    Gillean begriff, flüsterte eine Entschuldigung und benötigte einige Augenblicke, bis er sich selbst im Griff hatte. Unzählige Gedanken wirbelten durch seinen Kopf, angefangen von Folter bis zum Mord von Peter Smith. „Hat … hat er dich …. vielleicht …?“, erkundigte er sich zögerlich und sah zur großen Erleichterung seinen Freund verneinend den Kopf schütteln.
    „Es war die Peitsche.“
    „Aber er wollte es?“, ließ Gillean nicht locker. „Wenn ja, dann musst du nur den Zeigefinger deiner linken Hand heben.“
    Nachdenklich schaute Aidan auf seine Finger und spürte Gilleans Blick auf sich ruhen. Sollte er es wagen, oder besser schweigen?, fragte er sich und wusste doch keine Antwort darauf. Dann bewegte er ganz langsam seinen Finger, damit war seine Entscheidung gefallen. „Aber bitte, tue nichts und sage auch nichts. Ich flehe dich an, du darfst nichts unternehmen“, bat er rasch und blickte in das entsetzte Gesicht seines besten Freundes. „Versprich es mir … weder meiner Mutter noch meiner Tante oder Mrs. Buckley.“
    „Weißt du, was du da von mir verlangst? Ich … nein, du könntest ihn anzeigen. Der kann damit doch nicht durchkommen und alleine für deine Verletzungen könnte er …“
    „Red keinen Scheiß“, meinte Aidan ernst und versuchte sich so hinzusetzen, dass er nicht ständig vor Schmerz die Zähne zusammenbeißen musste, was alles andere als einfach war. „Was war denn schon, Gillean? Nichts … verstehst du! Du weißt, was passiert ist und doch gibt es keine Beweise.“
    „NEIN!“ Gillean starrte ihn konsterniert an, doch Aidan hob nur abwehrend die Hand.
    „Meine Verletzungen sind kein Beweis. Ich bin vom Orden als Sträfling verurteilt worden und zur Polizei können wir nicht gehen. Der Orden darf nicht ins Licht der Öffentlichkeit gebracht werden, nicht jetzt. Und wegen Smith, da sitzt Hinthrone am längeren Hebel, das ist nun mal so und niemand kann es ändern. Hinthrone würde dir nicht einmal zuhören. Wir haben nichts gegen Smith in der Hand und somit kann er tun und lassen, was er will.“
    Diese Worte nahmen Gillean den Wind aus den Segeln. Aber so schnell gab er nicht auf. „Wenn du meinst … aber Hausfriedensbruch hat er trotzdem begangen und das lass ich dem Typen bestimmt nicht durchgehen.“ Diese Aussage unterstrich er mit einem kräftigen Nicken und stand auf.
    „Damit machst

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