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Strandglut 27 Short(s) Stories

Strandglut 27 Short(s) Stories

Titel: Strandglut 27 Short(s) Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nika Lubitsch
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war so blau, dass man kaum die einzelnen Gesichter erkennen konnte. „High, Leute, schaut mal, da sind Adam and Eve“, rief Dieter, als er die beiden in der Tür des „Roma Antiqua“ entdeckte. „Kommt rein, Leute, kommt rein.“ „Adam and Eve“ busserlten sich zur Theke durch. „Wie immer“, raunte Adam der Bardame zu und es dauerte keine zwei Minuten, da stand eine Flasche eisgekühlter Dom Perignon in einem silbernen Kühler und zwei Champagnergläser für die beiden auf dem Tresen. „Liebling“, säuselte „die Uschi“ in ihrem hautengen roten Seidenkleid, „Deine Crème hat wahre Wunder vollbracht.“ Und damit Eve das Wunder auch begutachten konnte, hielt „die Uschi“ ihr ihre Wange ganz nah vors Gesicht. Adam drehte sich grinsend um und begrüßte Helmut, der gerade von einem Dreh auf den Caymans zurückgekommen war. Helmut hatte eine Neue im Schlepptau, obwohl jede Neue von Helmut genauso aussah wie die Alte. Gedankenverloren spielte Adam mit dem Porscheschlüssel in seiner Tasche, während Helmut ihm versicherte, dass die letzte Kräuterkur von Adam and Eve ihn immerhin viiieeerrzzeehhhn Tage! von jeder Entzugserscheinung geheilt habe. „Willst Du eine Linie?“ „Lass man gut sein, Helmut, ich bleibe bei meiner Brause“, sagte Adam und hob sein Glas. Adam and Eve drängelten sich durch zum Buffet und schnappten sich ein paar Langusten in Gelee. Blitzlichter zuckten durch den Raum und „Baby“ kam mit gezücktem Kuli auf sie zu. „Erzählt doch mal von den Werbeaufnahmen auf der Alm für Eure neue Kosmetiklinie“, versuchte er ein paar Zeilen für seine Zeitung zu ergattern. Eve schilderte, wie schön es gewesen sei, wieder mal ins Paradies zu kommen und dass die Kuh Renzi sie noch erkannt habe. Sie wusste inzwischen, was sich gut in der Zeitung machte und posierte mit „Götzilein“ für ein Pressefoto.
    „Adam, ich hätt’ Lust auf einen Spaziergang an der Isar“, flüsterte Eve. Die beiden grinsten sich verschwörerisch an. Eve öffnete ihre Krokotasche und ließ ein paar Häppchen hineinfallen. Adam holte sich eine neue Flasche Dom und dann verschwanden Adam und Eve so unauffällig wie möglich durch den Hintereingang. An der Isar ließen sie sich nieder, breiteten ihre Gaumenfreuden aus und freuten sich über ihre Art der Premierenfeier. „Prost Everl“, sagte Adam. „Ach, das Leben ist schön“, seufzte Everl und streckte sich im kühlen Gras aus. „Stell’ Dir mal vor, wenn wir immer noch auf der Alm wären“, sagte Adam. „Ja mei, jeden Tag Käse, jeden Tag Aussicht, jeden Tag Bergaroma.“ „Na ja, Bergaroma haben wir ja immer noch“, lachte Adam. „Ja, aber Chemie bringt wenigstens Geld.“ „Und nicht zu knapp. Das war eine Idee, Deine Kosmetikserie!“ „Na, Deine Entschlackungskuren haben Adam & Eve auch nicht gerade geschadet“. Da nahm der Adam sein Everl in den Arm und flüsterte ihr ins Ohr: „Danke Everl, Dein Auftritt im Erotikfilm hat uns das Leben gerettet.“ Bei dem Gedanken an den harmlosen Film und die zwei Sekunden, die Everl darin Kuhtreibend zu sehen war, schütteten sich die beiden aus vor Lachen. „Tja, böse Mädchen kommen eben überall hin.“

eu Die College-Queen

    Mit einer fahrigen Bewegung strich Rita sich die graue Locke aus den Augen, die ihr den Blick auf den Pass des dicken Mannes aus Hawaii versperrte. Die Luft war stickig hier drinnen, obwohl die Klimaanlage ihr Bestes gab und dies auch laut betonte. „Mein Gott“, dachte sie, „das nimmt ja heute überhaupt kein Ende.“ In dem grau gestrichenen Raum standen mindestens zwanzig Paare und warteten geduldig, dass Rita ihnen einen Stempel unter ihre Heiratslizenz setzte. Mindestens zehn Paare drängelten sich außerdem an dem langen Holzbrett an der Stirnseite des Raumes und füllten die Fragebögen aus, die der Staat von Nevada von jedem, der sich in Las Vegas trauen lassen wollte, verlangte.
    Rita griff sich ihr 7up und nahm einen tiefen Schluck. Dabei fiel ihr Blick auf eine Frau, die ungefähr in ihrem Alter schien. Die hoffnungsvolle Braut lächelte sie schüchtern an. Rita lächelte zurück und widmete sich dem Hawaiianer. Zack. Bums. „Gehen Sie bitte an die Kasse. Der nächste bitte.“ Während sie wartete, dass das nächste Brautpaar endlich alle Papiere vor ihr ausbreitete, schweifte ihr Blick zu der Frau, die so schüchtern gelächelt hatte. Sie trug einen beigefarbenen Minirock, der ihre immer noch schönen Beine in Szene setzte. Gedankenverloren strich

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