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Strandglut 27 Short(s) Stories

Strandglut 27 Short(s) Stories

Titel: Strandglut 27 Short(s) Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nika Lubitsch
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seinen Kaffeebecher mit den Golfspielern benutzte?
    „Wie hast Du geschlafen“, fragte er mit einer Stimme, die schon fast wieder sein berühmtes Timbre angenommen hatte.
    „Danke, ich glaube besser als Du.“
    ‚Ich muss wissen, wie sie heißt’, dachte Oliver. Fragen konnte er ja schlecht. ‚Die Handtasche’, durchzuckte es sein immer noch umnebeltes Gehirn. Er schlurfte Richtung Eingang. Ja, da stand ein gelber Kellybag.
    „Ich hole nur schnell die Zeitung“, sagte Oliver, griff die Handtasche und öffnete die Wohnungstür. Mit zitternden Fingern suchte er die Brieftasche und fand den Ausweis. Verdammt, er hätte seine Kontaktlinsen einsetzen sollen. Er hielt das Dokument so weit weg, wie sein Arm lang wurde. Katharina König stand da, verheiratet, geborene Schulz. Katharina. Na gut. König? So ein Zufall.
    „Deine Eier werden kalt, Olli.“
    Hatte sie wirklich Olli zu ihm gesagt? Nicht mal seine Mutter hatte sich nach seinem dritten Lebensjahr getraut, ihn Olli zu nennen. Das ging entschieden zu weit!
    „Bin ja schon da, Katharina, sag mal..“, sagte er, als er sich neben sie setzte.
    „Ja, mein Schatz?“
    „Äh, haben wir...“
    „Natürlich haben wir.“
    „Und wo, ich meine, wo haben wir?“
    „Na auf der Tankstelle, wie immer.“
    „Waaas?“
    „Na Geld gezogen, wie immer“,
    „Ich meine danach...“
    „Oh, Du warst toll, echt in Hochform.“
    „Ja, wirklich?“
    „Unglaublich, einsame Spitze.“
    „Tatsächlich? Erzähl mal.“
    „Na das Vorspiel war perfekt. Drei Flaschen Wein und Dein geballter Charme.“
    „Und dann?“
    „Plötzlich holst Du das Ding aus der Hose.“
    „Wie, wo?“
    „In der Paris Bar.“
    „Äh und dann?“
    „Knallst es vor Tony auf den Tisch.“
    „Oh mein Gott. Und Du?“
    „Ich habe mich lang hingelegt.“
    „Auf den Tisch?“
    „Nein, auf dem Weg zur Toilette.“
    „Du meinst, wir haben auf dem Weg zur Toilette? In der Paris Bar?“
    „Ja, das ganze Lokal hat gelacht, war ja auch zu komisch. Wie ich mich erst hingelegt habe und Du dann auf mich rauf gestürzt bist.“
    „Jesus! Und die haben uns nicht rausgeschmissen?“
    „Im Gegenteil, die haben uns Champagner serviert. War ja schließlich ihre Schuld, dass da mitten im Weg eine Kiwi lag.“
    „Und Tony?“
    „Der hat das Ding echt unterschrieben. Der war so abgefüllt, dass er gar nicht gemerkt hat, dass Du seine Provision von 20 auf 15 Prozent gesenkt hast. Glückwunsch zum neuen Vertrag, Olli, jetzt iss was. Denkst Du daran, dass Deine Mutter morgen Geburtstag hat?“
    „Mmh, natürlich.“
    „Ich habe gestern ein tolles Paar silberne Kerzenleuchter für sie gekauft.“
    „Wieso?“
    „Die passen wunderbar rechts und links von der Uhr auf der Anrichte im Esszimmer.“
    Oliver biss vor Schreck auf seine Zunge statt auf den Speck. In welchem Albtraum war er hier eigentlich? Er ließ seine Augen durch die Küche wandern. Bulthaupt, Glastisch, Artemide Lampe, eindeutig seine Küche. Aber wer war diese Tussi, die da neben ihm saß und so tat, als ob sie mit ihm verheiratet sei. ‚Oh Gott. Katharina König. Wenn, also, nee, nicht wirklich.’ Oliver schlug mit der Hand auf den Tisch.
    „Was soll der Scheiß?“ schrie er.
    „Die Eier sind aber ganz frisch!“
    „Nichts stimmt hier, überhaupt nichts!“
    „Wovon redest Du, auf den Eiern war sogar das Legedatum und die Packstelle aufgestempelt.“
    „Ich rede von allem hier.“
    „Ach so. Na schön, dass Du es endlich einsiehst. Ich sage ja immer, dass hier eine Landhausküche rein muss.“
    „Wer redet denn von der Küche?“
    „Na Du!“
    „Ich rede von allem.“
    Blondchen flog ihm um den Hals. „Danke, ach Olli, danke, ja lass uns umziehen. Ich hasse dieses Penthouse, es ist viel zu kühl. Vor allem, wo wir ja bald zu dritt sind?“
    „Wie bitte?“
    „Spätzchen, nun tu nicht so.“
    „Ich tue überhaupt nichts, verdammt noch mal, ich brauche einfach frische Luft!“
    „Au ja, ein Häuschen auf dem Lande, mit einem großen Garten. Da können wir dann einen Sandkasten bauen.“
    „Ich will hier raus“, schrie Oliver.
    „Ja, ich auch Liebling, je schneller desto besser. Willst Du noch einen Kaffee?“
    Oliver war aufgestanden und stürmte Richtung Ankleidezimmer. Das war doch wohl die Höhe! Er würde jetzt einen schönen Spaziergang machen und wenn er wiederkam, dann wäre die Tusse verschwunden. Er öffnete seinen Kleiderschrank, sah die Frauenkleider und fiel in Ohnmacht.
    „Aufwachen, Oliver, aufwachen!“ rief

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