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Strange Angels: Verraten: Roman (PAN) (German Edition)

Strange Angels: Verraten: Roman (PAN) (German Edition)

Titel: Strange Angels: Verraten: Roman (PAN) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lili St. Crow
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von dem Wasser in alle Richtungen abspritzte. »Wartet auf mich! Ich komme auch mit.«
    »Kein Platz.« Christophe schritt um die Kühlerhaube.
    »Trotzdem komme ich mit.« Dibs funkelte ihn wütend an, ehe er sich zu mir drehte. »Sag’s ihm, Dru! Ich komme mit euch. Ihr braucht uns.«
    »Oh, Alter, Dibs …« Shanks war offenbar anderer Meinung.
    Graves sah mich nur stumm an. Als ich eine Braue hochzog, zuckte er mit den Achseln und holte seine Zigaretten hervor. Sein Mantel war frisch gewaschen, und jemand musste ihn gebügelt haben. Wunder über Wunder.
    »Wir fahren.« Christophe öffnete die Fahrertür. »Alles einsteigen!«
    »Bitte, Dru!« Dibs hüpfte von einem Fuß auf den anderen, was ihm etwas Vogelhaftes verlieh, besser gesagt: ihn so vogelhaft machte, wie ein Werwolf überhaupt wirken konnte. »Bitte!«
    Wieso zum Teufel fragte er mich? Aber da er es schon einmal tat, entschied ich eben. Ich hatte nicht unbedingt Freunde wie Sand am Meer, und er hatte sich in der Cafeteria zu mir gesetzt. »Steig ein!«, forderte ich ihn auf. »Und ihr beiden auch.«
    »Drei Wölfe auf der Rückbank«, murmelte Christophe. »Was ist eigentlich in dich gefahren?«
    »Er ist ein ausgebildeter Sanitäter.« Ich zog meinen Taschengurt höher. Und er hat mich quer durch den Bundesstaat geschleppt. Jedenfalls glaube ich das. »Er ist mein Freund.«
    Graves bedachte mich mit einem rätselhaften Blick, während Shanks lachte. Allmählich wurde ich es ein bisschen leid, dass Jungen mich behandelten, als hätte ich nicht alle Tassen im Schrank. Dibs duckte sich in den Wagen und rutschte auf die Mitte der Bank durch, seinen Rucksack auf dem Schoß und mit beiden Armen umschlungen.
    »Fahren wir«, wiederholte Christophe hörbar gereizt, sank auf den Fahrersitz und ließ den Motor an, der leise zu schnurren begann.
    »Ich danke euch vielmals.« Gott, klang ich altklug! »Für alles.« Hoffentlich finden die Vampire euch nicht.
    Amelias Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus wie Sonnenschein, und ihre samtbraunen Augen strahlten. Corey trat einen Schritt zurück und betrachtete den Wagen, als hätte er am liebsten noch ein paar Stunden daran herumgeschraubt.
    »Es ist uns eine Ehre«, gab Amelia zurück, und so verblüffend es war, hatte ich das Gefühl, sie meinte es ernst. Verblüffend umso mehr, als Leute selten besonders ernst meinten, was sie sagten. »Und jetzt beeilt euch, und seid vorsichtig!«
    Ich sackte in den Beifahrersitz. Das Auto erinnerte eher an ein Schiff, und Christophe lenkte es sanft durch den silbrigen Regenvorhang. Ich winkte Amelia zu, die ihren Arm wieder über Coreys Schultern gelegt hatte und ihn an sich drückte. Sein »Ooooh, Mom!« ignorierte sie ebenso wie seine Versuche, sich zu befreien. Etwas Heißes, von dem ich nicht recht wusste, was es war, blubberte in meiner Kehle. Ich schluckte zweimal, schmeckte Pfannkuchen, als ich aufstieß, und wühlte in meiner Tasche nach Kaugummi. Es war keines mehr da. Als ich wieder aufsah, waren wir zwischen zwei der Hütten hindurchgeglitten und auf der geteerten Zufahrt. Alle Fenster waren dunkel, wie bei verlassenen Gebäuden, und ich fragte mich, ob das Absicht war.
    Christophe murmelte etwas, der Wagen bewegte sich fast lautlos durch den Regen, und die Scheibenwischer gingen an.
    »Hoffentlich passiert ihnen nichts!« Ich mühte mich mit dem Gurt ab. Alte Gurte waren oft widerspenstig. Das Gebläse lief, und im Auto roch es nach Motoröl und der trockenen Note von Werwölfen. Nicht zu vergessen: der Apfel-Zimt-Duft, der mir ins Gesicht blies, als Christophe sich vorbeugte, um an dem Radioknopf zu drehen.
    »Ich habe alles getan, was ich konnte, um unsere Fährte zu verwischen. Und dafür gesorgt, dass keiner von seinen Fährtenlesern überlebte und Bericht erstatten konnte.« Mit verschlossener Miene blickte er hinaus auf die einspurige Straße mit den eher dürftig geflickten Schlaglöchern.
    »Glaubst du, die Vampire finden sie?« Ich drehte mich zur Rückbank um. Dibs saß kerzengerade und blinzelte wie eine Eule. Shanks hatte sich zurückgelehnt, die Augen geschlossen. Und Graves starrte mit zusammengebissenen Zähnen aus dem Seitenfenster.
    »Um die Vampire mache ich mir keine Sorgen«, antwortete Christophe düster. Das Radio knisterte. »Such mir einen Musiksender, Dru! Wir haben eine lange Fahrt vor uns.«

Kapitel 27
    N ach den langen Märschen kam es einem komisch vor, wie die Straße unter dem Wagen hindurchfloss. Die Scheibenwischer gaben den

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