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Strange Angels: Verraten: Roman (PAN) (German Edition)

Strange Angels: Verraten: Roman (PAN) (German Edition)

Titel: Strange Angels: Verraten: Roman (PAN) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lili St. Crow
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seltsam es ist, erreiche ich keinen meiner üblichen Kontakte über den normalen Anschluss. Das ganze Nest scheint zu einer Sperrzone erklärt worden zu sein – was tatsächlich deinem Schutz dienen könnte. Aber es sieht mehr und mehr so aus, als wüsste gar keiner, dass du hier bist. Keiner in der Haupt-Schola, keiner im Orden außer Augustine und Milady, und von August hat in letzter Zeit niemand etwas gehört. Er verpasste die letzten beiden Termine mit seinem Vorgesetzten, der zufällig ein Freund von mir ist.« Dylan schloss die Tür und drehte sich zu mir, worauf ich nervös zurückwich. »Und Christophe ist auch nicht zu erreichen«, ergänzte er und sah mich fragend an. Ahnte er, dass ich seine Nachricht zu Christophe gebracht hatte?
    Ja, das musste er doch! Was hieß, dass er ebenfalls ein Spiel spielte. Nur was das für eines sein sollte, konnte ich nicht einmal erraten.
    »August wird vermisst?« Meine Kehle war plötzlich wie zugeschnürt, so dass ich Mühe mit dem Sprechen hatte. Augie war Dads Freund – und der Mensch, den ich angerufen hatte, um mir Christophes Geschichte bestätigen zu lassen. Unmittelbar bevor der Schlamassel mit dem Traumräuber losging, dem Himmel, der mitten am Tag nachtschwarz wurde, und Sergej.
    Ich fröstelte. Der Schweiß, der auf meiner Haut getrocknet war, juckte und stank. Langsam gewöhnte ich mich fast an diese säuerliche Note.
    Das war Angst.
    Ich erinnerte mich nicht einmal mehr, wie es sich anfühlte, nicht verängstigt zu sein. Dylan musterte mich unheimlich lange, und plötzlich wurde mir bewusst, dass ich ganz allein hier unten war. Keiner wusste, wo ich steckte, während er mir sehr ausführlich schilderte, dass niemand mich vermissen würde, der mächtig genug wäre, mir zu helfen, sollte ich einfach verschwinden.
    Andererseits hatte Christophe gesagt, dass ich Dylan suchen musste, falls es noch einen Angriff gab. Er hatte gemeint, dass Dylan loyal wäre. Und er hatte behauptet, dass er wiederkäme und mich holen würde. Falls ich daran zweifelte, konnte ich auch an allem möglichen anderen zweifeln.
    Ach, Quatsch! Ich vertraue überhaupt niemandem mehr. Nicht mal mir selbst.
    »Das hier habe ich aus der Waffenkammer gestohlen.« Dylan machte eine kleine Handbewegung, und ich starrte auf die Waffe. Er hielt sie umgedreht, mit dem Knauf zu mir. Es war die Neunmillimeter, die ich abgeben musste, nachdem der Hubschrauber im Schnee gelandet war, um mich in die Schola zu bringen, von der ich zu jenem Zeitpunkt noch geglaubt hatte, sie wäre sicher. Mein Herz hämmerte los. »Falls stimmt, was ich vermute, bist du hier nicht sicher. Du bist nirgends sicher, aber ganz besonders nicht hier.«
    Ich griff nach der Waffe. Schweres Metall, das sich kalt in meine Finger schmiegte. Meine Hand schloss sich um den Knauf. Gewohnheitsmäßig klickte ich das Magazin heraus und überprüfte es. Darin befanden sich immer noch Dads Silberkugeln. »Und was soll ich jetzt machen?«
    »Komm, und sieh dir das hier an! Hast du ein Halfter für das Ding?«
    Ich zuckte mit den Schultern. Äh, nein. Ich kann mir keine Waffen aus der Waffenkammer holen, und all meine Sachen liegen im Truck – den Christophe versteckt hat. Und ich kann ihn nicht erreichen. »Wie wär’s, wenn ich die Waffe in meinem BH verstecke?«
    Mein sarkastischer Ton war keine Absicht, aber na ja. Wenigstens fühlte ich mich mit der Waffe in der Hand um Klassen besser.
    Lächerlich besser.
    Er seufzte sein typisches Dylanseufzen. »Darum kümmern wir uns gleich. Komm mit!«
    Ich folgte ihm zwischen zwei Regalreihen hindurch, den Lauf sorgfältig auf den Boden gerichtet. »Was soll ich mir denn angucken?«
    Er zog die Schultern ein wenig hoch. »Etwas, auf dem ich schon eine Weile sitze. Die Mitschrift, über die Milady sprach, gibt es wirklich, nur war die, die sie mir gezeigt hat, komplett überarbeitet. Ich besitze das Original.«
    »Wow!«, hauchte ich, womit ich sämtliche Luft aus meiner Lunge blies. »Du hast es?«
    »Siehst du? Ich sagte doch, dass du es sehen willst. Der Agent, der den Anruf mitschnitt, war ein Freund von mir und ein guter Kouroi.« Er machte sich noch krummer, als lastete das Gewicht der Welt auf ihm. »Er starb allein und unter furchtbaren Schmerzen, nachdem man ihn verraten hatte. Ich wollte ihm nicht glauben, als er mir den Umschlag gab und mir sagte, dass ich ihn niemandem zeigen durfte, außer im Notfall.«
    »Und jetzt haben wir einen Notfall?«
    »Oh ja, den haben wir ganz gewiss,

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