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Straße des Todes: Thriller (German Edition)

Straße des Todes: Thriller (German Edition)

Titel: Straße des Todes: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Crais
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sollte?«
    »Es ist so, wie ich es gesagt habe, Starkey. Ich bin ja nicht mal sicher, ob er der richtige Sanchez ist. Weißt du eigentlich, wie viele Sanchez es gibt?«
    »Ich weiß, dass es der achthäufigste spanische Name in Amerika ist. Das sind verdammt viele Sanchez.«
    »Ja. Ich mach mich jetzt besser wieder an die Arbeit.«
    »Und ich weiß, dass du mich bei dieser Sache besser nicht im Regen stehen lässt. Hast du mich verstanden?«
    »Hab verstanden.«
    Ich legte auf und starrte das Telefon an. Dann schaute ich auf die Adresse in Coachella. Sanchez & Sons. Es war drei Minuten nach vier. Ich rief Joe Pike an.
    »Immer noch da?«
    »Ja.«
    »Ich komme vorbei.«

13.
    Auf der I-10 war von Covina bis Pomona die Hölle los, aber etwa auf Höhe von Ontario telefonierte ich mit der Auskunft. Es gab zweiunddreißig Sanchez in den Wüstengemeinden. Einer war als Rudolfo junior aufgeführt, einer als Rudy. Rudys Anschrift war dieselbe wie seine Firmenadresse. Rudolfo juniors Adresse schien zu einer Eigentumswohnung oder einem Apartment in Coachella zu gehören.
    Ich notierte mir Juniors Anschrift und Telefonnummer, dann bat ich um die Nummer von Sanchez & Sons, Abschleppdienst.
    »Notfall oder die normale Firmennummer?«
    »Die Firmennummer.«
    Sie verband mich, und nach dem dritten Klingeln meldete sich eine Männerstimme.
    »Abschleppdienst.«
    »Öh, hallo, hier spricht Billy Dale. Ich hab nicht gewusst, ob ihr auf habt.«
    »Wir haben geöffnet.«
    »Aaah ja, sprech ich mit Rudy junior?«
    »Eddie. Bleiben Sie dran, ich hol ihn.«
    »Schon okay. Ich dachte, Sie sind vielleicht einer von den Söhnen und wollte Ihnen nur mein Beileid aussprechen. Hab gehört, was passiert ist, und, na ja, Mann, das hat mich echt umgehauen.«
    Eddie zögerte einen Moment, dann klang er deutlich lockerer.
    »Danke. Ich bin der mittlere Sohn, Eddie. Hat uns alle schwer getroffen.«
    Der mittlere bedeutete, es gab drei. Zumindest ein weiterer befand sich in den Geschäftsräumen.
    »Hat man den Kerl schon geschnappt, der’s getan hat? Ich meine, die können den Bastard doch nicht ungeschoren davonkommen lassen. Rudy war ein toller Typ.«
    »Nein. Nein, sie haben noch niemanden festgenommen. Danke der Nachfrage.«
    »Öh, hören Sie, ich hatte geschäftlich mit Ihrem Dad zu tun. Könnte ich wohl auf ein paar Minuten vorbeikommen?«
    »Wir haben bis sechs geöffnet.«
    »Das wär echt bombig. Danke.«
    Bombig.
    Sechs bedeutete, ich hatte noch zweiundfünfzig Minuten.
    Ich rief Pike an, als ich durch Fontana Richtung Redlands raste, wo die I-10 nach Süden zum Banning-Pass abknickt. Pike, bereits in der Wüste, war direkt zu ihrer Adresse gefahren.
    »Ich brauch noch dreißig. Bist du dran?«
    »Einen Block entfernt vor einer Baustoffhandlung, auf der anderen Straßenseite. Ich bin nicht allein.«
    »Was soll das heißen?«
    »Taco-Bude an der Ecke gegenüber. Ein Asiate in einem braunen Subaru. Fenster geschlossen, Klimaanlage läuft. Als ich das zweite Mal vorbeigefahren bin, hab ich ihn mit einem Fernglas gesehen.«
    »Polizeiüberwachung?«
    »Keine Ahnung. Er beobachtet.«
    Ich fragte mich, ob die Polizei wohl Wind davon bekommen hatte, dass Rudy Sanchez ein Kojote war, oder ob sie es schon immer gewusst hatten. Die Polizei würde es komplizierter machen, mit den Brüdern umzugehen, aber nicht unmöglich.
    »Okay. Was sieht er?«
    »Fünf Männer auf dem Hof, einer ist gerade eben mit einem Abschleppwagen weg. Mehrere Fahrzeuge. Kleines Büro hinten. Sieht wie eine echte Firma aus.«
    »Locano sagte, der Laden sei echt und sauber. Ich habe mit einem der Brüder gesprochen.«
    »Glaubst du, die wissen was?«
    »Wir werden sehen. Um sechs machen sie den Laden zu. Ich brauche noch fünfundzwanzig Minuten. Ich werde auf dem Hof rumfahren, dann können wir eine Lösung finden.«
    »Ein paar Blocks westlich und auf der anderen Seite des Freeways gibt’s einen Ralph’s Market. Du wirst mich sehen.«
    Pike beendete das Gespräch, und ich drückte aufs Gaspedal.
    Coachella war niedrig, flach und grau trotz intensiver Bewässerung. Sämtliche Gebäude schienen aus Betonblocksteinen oder Gipsputz errichtet zu sein, und die meisten waren so beeindruckend wie Lagerhallen. Durstige Bäume kämpften tapfer gegen den Ansturm der trockenen Hitze an, und die fleckigen Rasen wurden nie richtig grün, fast als läge ihre richtige Farbe unter einer feinen Staubschicht verborgen, die von den Ortsansässigen zwar weggefegt, aber nie wirklich besiegt

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