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Straße des Todes: Thriller (German Edition)

Straße des Todes: Thriller (German Edition)

Titel: Straße des Todes: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Crais
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tun?«
    »Ich hab vorhin schon mit Eddie gesprochen. Sie sind Rudy junior?«
    Rudy warf seinem Bruder einen fragenden Blick zu, der meine Stimme wiedererkannte.
    »Das ist der Typ, der angerufen hat. Er kannte den alten Herrn.«
    Ich sah von Eddie zu seinem Bruder.
    »Mein Beileid.«
    »Eddie sagte, Sie hätten mit unserem Dad Geschäfte gemacht?«
    »Genau, richtig. Ich suche Krista Morales. Kennt sie jemand von Ihnen?«
    Sie sahen sich an, Eddie schüttelte den Kopf.
    »Tut mir leid, Kumpel«, antwortete Rudy junior. »Sollten wir?«
    »Ich bin ziemlich sicher, dass Ihr Vater sie kannte. Oder zumindest mit ihr gesprochen hat. Ich hatte gehofft, einer von Ihnen wüsste vielleicht, worüber sie gesprochen haben. Hier, sie hat diesen Zettel geschrieben …«
    Ich nahm den Zettel heraus und hielt ihn so, dass beide etwas erkennen konnten. Während sie lasen, bemerkte ich ein Schwarz-Weiß-Foto an der Wand, auf dem Eddie und Rudy mit dem jungen Burschen zu sehen waren, der draußen den Abschleppwagen wusch, sowie einem deutlich älteren Mann. Das dürfte dann wohl ihr Vater sein. Alle vier lächelten.
    Eddie las den Zettel laut vor.
    »Q coy Sanchez. Was soll das bedeuten?«
    »Es bedeutet: Frag den Kojoten Sanchez. Sie wollte wissen, wie Menschen aus dem Süden ins Land gebracht werden. Hat Ihr Dad irgendwas darüber erzählt?«
    Ich beobachtete Rudy junior, während ich das sagte, versuchte seine Reaktion zu beurteilen. Eddie war als Erster auf den Beinen, Rudy junior folgte seinem Beispiel, bewegte sich ruhig und bedächtig.
    »Wer sind Sie?«
    »Der Mann, der Krista Morales sucht. Ich interessiere mich nur für sie. Für nichts und niemanden sonst.«
    »Er ist ein Scheißbundesagent«, sagte Eddie.
    Rudy junior zuckte die Achseln.
    »Ist egal, wer er ist. Er hat die falschen Sanchez erwischt. Es gibt viele von uns. Wir sind so was wie die Smith und Jones, nur gebräunt.«
    »Warum«, schlug ich vor, »fragen wir nicht Ihren anderen Bruder? Vielleicht weiß der ja was.«
    Rudy junior deutete auf eine runde Uhr an der Wand. Kein Pinocchio.
    »Es ist sechs. Wir haben geschlossen. Sie gehen jetzt lieber, sonst rufe ich die Polizei.«
    »FBI-Arschloch«, sagte Eddie.
    Sie funkelten mich an, als Eddie sich plötzlich auf etwas hinter meinem Rücken konzentrierte. Ihm klappte die Kinnlade herunter.
    »O Scheiße.«
    Ich drehte mich um, während Rudy junior hinter seinen Schreibtisch und nach einem Baseballschläger griff, und dann flog die Tür auf.
    Ein ziemlich brutal aussehender Asiate in einem netten Anzug und mit Sonnenbrille stolzierte als Erster herein. Er hatte von Natur aus einen kräftigen Hals und grobe Knochen, aber viel Zeit in einer Muckibude hatte ihm klare Konturen und harte Kanten verschafft. Er grinste breit, als er den Baseballschläger sah, dann trat er beiseite, um zwei weiteren Asiaten Platz zu machen, die den dritten Bruder vor sich her in das Büro schoben. Er konnte kaum älter als neunzehn sein. Seine Begleiter waren schlank und drahtig mit todernsten Gesichtern, und irgendwas sagte mir, das waren keine Polizeibeamte.
    Der zweite Mann hielt den jüngsten Bruder am Oberarm und sprach Rudy junior an, als sei ich gar nicht da, obwohl ich gerade mal einen Meter von ihm entfernt stand.
    »Wir haben euch viel Zeit gelassen. Jetzt wird bezahlt.«
    Er stieß die Worte mit einem starken Akzent aus. Jedes einzelne davon wie eine Explosion.
    Rudy junior deutete mit dem Kopf auf mich. Er hatte Angst, aber noch mehr Angst als davor, was ich nun mitbekommen würde, hatte er vor dem, was sie seinem Bruder antun könnten.
    »Lasst ihn verdammt noch mal los. Seht ihr nicht, dass wir Kundschaft haben? Wir betreiben hier ein Geschäft.«
    Die drei Männer starrten mich an, als wäre ich bis gerade eben unsichtbar gewesen, dann bellte der Mann, der den Jungen festhielt, einen Befehl in gebrochenem Englisch.
    »Jetzt gehen! Morgen wiederkommen.«
    Ich sah von ihm zu den Brüdern und fragte mich, was zwischen denen ablief. Mir gefiel weder, wie sie den Jungen hielten, noch dass sie einfach so annahmen, ich würde gehen, und auch nicht, dass sie bei fast vierzig Grad Hitze Anzüge trugen.
    Er blaffte mich wieder an, lauter diesmal.
    »Gehen jetzt!«
    »Ich bin von der Regierung«, meinte ich trocken. »Und ich bin hier, um euch den Tag zu versauen!«
    Jetzt blaffte er in einer Sprache, die ich nicht verstand, und der große Mann griff nach meinem Arm. Er war vermutlich schwerer und stärker als ich, aber er hatte nicht

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