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Straße des Todes: Thriller (German Edition)

Straße des Todes: Thriller (German Edition)

Titel: Straße des Todes: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Crais
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gestiegen und hatte Schüsse abgefeuert. Zwei Waffen – also tippte Pike auf zwei Männer. Sie hatten etwas verfolgt. Und erwischt. Und getötet.
    Pike umkreiste den Bereich, musste aber nicht lange suchen. Etwa sieben Meter entfernt fand er auf dem staubigen Schiefer einen unregelmäßigen braunen, amöbenähnlichen Fleck mit einem Durchmesser von fast einem halben Meter. Das Braun war verblasst und hatte inzwischen fast die Farbe von Staub, doch Pike hatte ähnliche Flecken in ähnlichen Wüsten überall auf der Welt gesehen und wusste, dass er mal rot gewesen war.
    Hier war etwas Schlimmes passiert.
    Hier war jemand gestorben.
    Und die Mörder hatten den Leichnam mitgenommen.
    Pike war eine Stunde und zwölf Minuten vor Ort gewesen. Es war fast drei Uhr. Er markierte die Stelle und joggte dann zu seinem Jeep zurück, um Elvis Cole anzurufen.



12.
    Mich fröstelte in der Toilette, als mir Pike von seinem Fund berichtete.
    »Große Gruppe. Kann nicht sagen, wie viele, aber mehr als zehn. Zwei oder drei kleinere Fahrzeuge sind zu dem Laster gerast. Sieht eher aus wie drei, aber definitiv kann ich das nicht sagen.«
    »Der Lastwagen war zuerst da? Die anderen sind später dazugekommen?«
    »Der Lastwagen ist nicht schnell gefahren. Wahrscheinlich stand er, als sie zuschlugen.«
    »Sie sind ihm gefolgt?«
    »Vielleicht wussten sie, dass er kommen würde, und haben in der Nähe gewartet. Er hat gehalten, die Leute sind ausgestiegen, und die bösen Jungs haben zugeschlagen.«
    »Dann sind alle weggelaufen, wurden aber wieder eingefangen, zusammengetrieben und zurück in den Laster verfrachtet?«
    »Sieht so aus. Zumindest einen hat’s erwischt. Der Menge Blut nach: Im Kampf gefallen.«
    »Mein Gott.«
    »Mhm.«
    »Irgendwas zu den Kids?«
    »Nein, aber ich kann noch bleiben.«
    Ich dachte darüber nach, als ein Mann in den Dreißigern mit ordentlich geschnittenem blondem Haar die Tür öffnete und mir sagte, Mr. Locano wäre dann so weit. Er sprach mit leichtem russischem Akzent und trug einen Absolventenring der UCLA. Einer von Locanos Partnern. Ich sagte Pike, ich würde zurückrufen, und folgte dem Mann in Mr. Locanos Büro. Wie zuvor saß er bei meiner Ankunft hinter dem Schreibtisch und kam herum, um mit mir zu sprechen, nur mit dem Unterschied, dass wir uns diesmal nicht setzten.
    Er sagte: »Es gibt da einen Mann.«
    »Gibt es den nicht immer?«
    »Rudy Sanchez. Rudolfo. Mr. Sanchez ist bekannt dafür, mit solchen Gruppen zu arbeiten.«
    »Vielen Dank, Mr. Locano. Das wird nicht auf Sie zurückfallen.«
    »Warten Sie. Sie werden seine Adresse haben wollen.«
    Er gab mir eine weiße Karteikarte, auf die er Sanchez & Sons Towing geschrieben hatte, dazu eine Adresse in Coachella. Sowohl die Adresse als auch der Name des Unternehmens überraschten mich.
    »Er wohnt in Coachella?«
    »Wie man mir sagte, ist er amerikanischer Staatsbürger, und die Firma ist echt.«
    Ich steckte die Karte ein. Vielleicht wäre ein Mann aus der Abschlepp- und Pannenservicebranche abgebrüht genug, um mit einem großen Laster durch unwegsames Gelände zu fahren, aber vielleicht war die Überschneidung von Geschäft und großen Lastern auch nur ein Zufall. Vielleicht war der Sanchez von Krista gar nicht mit Rudy Sanchez identisch, und vielleicht lag Mary Sue auch völlig daneben, was die Bedeutung von Q COY SANCHEZ betraf. Womöglich war der Sanchez von dem Zettel überhaupt kein Kojote, sondern bloß ein schüchterner Flirt – ein Mädchen, das es auf Kristas Freund abgesehen hatte. Rudy Sanchez hatte vielleicht noch nie von Krista Morales gehört, und sie vielleicht noch nie von ihm.
    »Ich habe mit meinem Partner gesprochen, während ich gewartet habe«, sagte ich. »Es scheint Hinweise dafür zu geben, dass es an der Absturzstelle so etwas wie eine Entführung gab.«
    »Hinweise, dass das Mädchen zu den Opfern gehört?«
    »Nicht direkt, nein, Sir, aber was er da draußen gefunden hat, ist nicht gut.«
    »Dann wollen wir mal das Beste hoffen.«
    Er schürzte die Lippen, als ringe er mit sich, wie viel er mir überhaupt erzählen sollte, dann rückte er schließlich damit heraus.
    »Haben Sie in den Nachrichten die Berichte über die Massengräber gesehen, die südlich der Grenze gefunden wurden?«
    Ich nickte. Gelegentlich stieß man auf Massengräber mit einer großen Zahl von Ermordeten, und das war dann so entsetzlich, dass auch bei uns landesweit darüber berichtet wurde.
    »Das waren Einwanderer, die wegen Lösegeld

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