Straße des Todes: Thriller (German Edition)
Weg.
»Zuhören, gehen. Sie entscheiden. Aber dieser Mann bietet Weg, alle drei profitieren.«
Ramos schürzte die Lippen. Er war misstrauisch, weil Park ihm anbot, einfach zu gehen. Er versuchte den Trick zu durchschauen, aber er wollte vor allem den Syrer, also sah er mich wieder an.
»Harlan Green.«
»Ich liefere ungelernte Arbeitskräfte an Unternehmen, an die Agrarwirtschaft und an kleine und große Firmen im In- und Ausland. Ich habe mit dreißig Feldarbeitern aus Indonesien gerechnet, aber die ICE hat sie in San Diego einkassiert, als ihr Boot unterging. Ich stecke in der Klemme, mein Pflanzer verhandelt bereits mit jemand anderem, und ich brauche so schnell wie möglich eine Ersatzmannschaft.«
Er musterte mich eine ganze Weile, dann schüttelte er den Kopf.
»Ich glaub dir nicht.«
»Müssen Sie auch nicht. Sie müssen nur den Syrer überzeugen.«
Ich erklärte ihm die einzelnen Schritte, genau wie ich es zuvor Park erklärt hatte.
»Mr. Park will seine Leute. Der Syrer hat jemanden, den ich zurückhaben will, also sitzen Mr. Park und ich in einem Boot. Sie haben die zweihunderttausend, die er bezahlt hat, und die wollen Sie behalten, aber wahrscheinlich wollen Sie den Syrer noch viel mehr als das Geld. Wir drei haben alle diese Dinge, die wir gern hätten, aber auch der Syrer will etwas haben.«
»Was?«
»Geld. Er will Geld für die Leute, die er entführt hat.«
»Park wird nicht zahlen.«
»Nicht Park. Ich. Ich kann ein Angebot machen, das ihn interessieren könnte.«
»Was für ein Angebot?«
»Sie zu kaufen. Park zahlt nicht. Ich werde anbieten, sie ihm abzunehmen. Gegen einen Pauschalpreis. Ich kaufe sie ihm ab.«
Jetzt leckte sich Ramos über den Mund. Er hörte zu und schien meine Worte jetzt zum ersten Mal wirklich wahrzunehmen.
»Wie kommst du an ihn ran?«
»Ich stehe mit jemandem in Verbindung, der für ihn arbeitet. Das habe ich geprüft. Wenn ich ein Angebot mache, dann wird es den Syrer erreichen.«
»Er wird aber nicht mit dir reden, Mann. Er kennt dich nicht, warum sollte er dann mit dir sprechen? Du könntest ein Bundesagent sein. Du bist ein Niemand.«
»Nicht, wenn Sinaloa ihm sagt, dass ich ein Jemand bin.«
Ramos schüttelte den Kopf, doch ich merkte, dass er kurz davor stand anzubeißen.
»Schlechte Chancen.«
»Ja. Die Chancen sind gering.«
»Er wird dich nicht nahe ranlassen. Niemals. Wie soll ich dir dabei helfen?«
»Ich bin ein Unbekannter. Aber wenn das Angebot ihn reizt, dann wird er mich überprüfen. Er wird sich umhören.«
»Er weiß, dass ich seinen Kopf auf dem Silbertablett haben will. Glaubst du wirklich, er wird anrufen und sich bei mir nach dir erkundigen?«
»Er wird die Leute fragen, mit denen er zu tun hatte, bevor ihr ihn aus dem Geschäft gedrängt habt. Er wird sich umhören, und weil keiner bislang von mir gehört hat, hört er sich weiter um, und schließlich spricht er jemanden an, der mit Sinaloa zu tun hat.«
Ramos musterte mich sorgfältig.
»Harlan Green.«
»Harlan Green.«
Er sah Park an.
»Sie werden die Sache mit dem Geld vergessen?«
»Wenn ich meine Leute bekomme, Ihr Vertrag erfüllt.«
Ramos nickte, dann sah er mich wieder an. Seine Augen waren wie die harten, leuchtenden Augen eines Wüstenhunds, der Blut gerochen hatte.
»Harlan Green.«
»Ja.«
»In Ordnung, Mr. Green. Ich glaube, wenn du mir den Syrer lieferst, könnten wir Freunde werden.«
Ich sah ihn an, ohne zu antworten. Nach einem Herzschlag winkte er seinen Männern zu, und die drei kehrten zu seinem Wagen zurück.
»Sie große Eier haben.«
Ich ging zu meinem Wagen und fuhr los.
24.
Joe Pike
Pike beobachtete Cole bei seinem Gespräch mit Park und Ramos am Führerhaus des langen Tiefladers. Jon Stone war neben ihm und behielt Parks Soldaten im Auge, während Pike auf Cole aufpasste.
Sie befanden sich auf der Straßenseite gegenüber in einem Lagerraum über dem Laden für Kupplungen und Getriebe, der direkt neben der Taco-Bude lag. Nah genug, um einzugreifen, falls sich die Sache negativ entwickelte.
Stone verfolgte alles von einem improvisierten Hochsitz auf einem alten Schreibtisch aus, ein M4 auf dem Schoß. Pike lag ausgestreckt auf einem Schreibtisch daneben, beobachtete die Szene durch ein Zeiss-Zielfernrohr, das auf einem Remington-700-Repetiergewehr mit 7-mm-Magnum-Munition montiert war. Mit dieser Ausrüstung konnte er eine Melone noch aus achthundert Metern treffen.
Neben ihm erklang Stones Stimme.
»Was für eine abgefuckte
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