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Straße des Todes: Thriller (German Edition)

Straße des Todes: Thriller (German Edition)

Titel: Straße des Todes: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Crais
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Personal.
    »Er hat jemanden, den ich haben will. Ich möchte Ihnen etwas zeigen. Ich greife jetzt in meine Tasche, okay?«
    Er nickte.
    Ich zog das Foto von Krista Morales aus der Tasche. Er studierte es einen langen Augenblick, dann sah er mich an.
    »Ist das Ihre Frau?«
    Ich steckte das Bild wieder ein, ohne ihm zu antworten.
    »Der Syrer hat sie und einen Jungen in seiner Gewalt. Ich werde sie herausholen.«
    »Wo sind sie?«
    »Beim Syrer. Er hält sie fest in einer Parkstation, wie wir solche Häuser nennen. Sie sind Gefangene. Wie viele Menschen wolltet ihr ins Land holen?«
    Er dachte einen Moment nach, überlegte wahrscheinlich, wie er es auf Englisch sagen sollte.
    »Sechsundzwanzig.«
    »Eure Leute werden ebenfalls dort sein.«
    »Wo ist Haus?«
    »Weiß ich noch nicht, aber ich werde es herausfinden.«
    »Wie Sie machen?«
    »Mit Ihrer Hilfe wird der Syrer mich zu Ihren Leuten führen und zu meinen, und Sie und ich werden bekommen, was wir haben wollen. Ich erledige das, doch ich brauche Ihre Unterstützung.«
    »Warum?«
    »Ich habe eine Möglichkeit, Kontakt zum Syrer aufzunehmen. Nur kennt er mich nicht und wird mit mir keine Besichtigungstour zu einem Haus voller Entführungsopfer machen, bloß weil ich ihm anbiete, ihm alle abzukaufen. Er wird mich überprüfen. Er muss glauben, dass er mir vertrauen kann und dass ich bin, wer ich zu sein vorgebe. Das ist der Punkt, an dem wir die Sinaloas brauchen. Wenn sie glauben, dass ich ein zuverlässiger Kunde bin, wird auch er das glauben. Ich brauche Sie, um an die Sinaloas heranzukommen.«
    Er nickte wieder, aber er sah nicht mich an, und das Nicken galt auch nicht mir.
    »Ich das mit Onkel besprechen.«
    »Ich verstehe.«
    »Nein, Sie nicht verstehen. Eine von Leute wir holen, ist Cousin. Der jüngste Enkelsohn von Onkel.«
    »Jetzt verstehe ich.«
    »Ja. Jetzt verstehen besser.«
    Sang Ki Park trat einen Schritt zurück und sprach leise mit der Frau. Sie stand sofort auf und zog sich in den hinteren Teil des Raums zurück. Er deutete auf den Stuhl, auf dem sie gesessen hatte.
    »Hier sitzen. Wir reden.«
    Ich setzte mich.
    Wir redeten.
    Wir arbeiteten ein Angebot an den Syrer und einen Schlachtplan für das Kartell aus, und dann machte er die Anrufe. Ich war jetzt im Geschäft mit einer koreanischen Gang, die für ihre Brutalität und Gewalttätigkeit bekannt war, und ich stand im Begriff, mich mit einem Drogenkartell einzulassen, das für Folter und Massenmord verantwortlich war. Ich redete mir ein, das sei es wert. Ich redete mir ein, ich hätte keine Alternative. Ich log mir in die Tasche, und ich wusste, dass ich mir in die Tasche log, entschied mich aber, meine Lügen zu glauben.

23.
    Park sprach zuerst mit seinem Onkel, anschließend mit Winston Ramos, der den Transport von Drogen und Menschen über die von den Sinaloa kontrollierten Abschnitte der Grenze zwischen Tijuana und Arizona abwickelte. Es war Ramos, der die zweihunderttausend Dollar von Sang Ki Park entgegengenommen hatte, um dessen Leute in die Vereinigten Staaten zu holen, und es war Ramos, der praktisch schon mit einem Bein im Grab stand, wenn ihr Geld und ihre Leute verloren waren. Das war ihm offenbar sehr bewusst.
    Er bot sofort eine Einigung bezüglich der zweihunderttausend an, aber Park erklärte, dass eine zweite Gruppe demnächst in Acapulco eintreffen würde, und bat ihn, die Einzelheiten ihres Weitertransports in die Vereinigten Staaten mit dem von ihm beauftragten Schlepper zu besprechen, der sich um den Weitertransport kümmerte. Wenn alles glatt verlief, so ließ Park durchblicken, würde er womöglich über die zweihundert Riesen mit sich reden lassen. Winston Ramos war einverstanden. Der Schlepper in diesem Szenario war ich.
    Drei Stunden später: In Coachella wehte ein kräftiger Wind und brachte Sand aus der Wüste mit sich, der über die Scheiben kratzte wie Granatsplitter. Sanchez & Sons, Abschleppdienst, lag still und ruhig da. Rudy hatte die Angestellten nach Hause geschickt, er und seine zwei Brüder waren gegangen. Sang Ki Park und ich warteten im Büro, bis Ramos und zwei weitere Männer in einem grünen Chevy Impala mit kalifornischem Nummernschild durch das Tor aufs Firmengelände rollten. Wir gingen hinaus und ihm entgegen.
    Winston Ramos war klein und schwabbelig, hatte einen rundlichen Kopf und einen ebensolchen Körper. Sein kurzärmeliges braunes Hemd hing wie ein Zelt über seinem Bauch, die Khakihose war ausgeleiert. Nachdem er aus dem Wagen gestiegen

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