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Straße des Todes: Thriller (German Edition)

Straße des Todes: Thriller (German Edition)

Titel: Straße des Todes: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Crais
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Craftsman-Stil zwischen Beverly Boulevard und Melrose Avenue, nicht weit entfernt von den Paramount Studios. Haus und Vorgarten waren klein, aber ordentlich und gepflegt mit einem hübschen Blumenbeet um eine stattliche Kreppmyrte. Ein schwarzes Porsche Cabriolet parkte in der Einfahrt. Der BMW bog dahinter ein und hielt an. Die Einfahrt war so kurz, dass das Heck des BMW über den Bürgersteig hinausragte.
    Park stieg aus, ging zur Haustür und schloss mit einem Schlüssel auf. Der große Mann ließ die beiden vorderen Seitenscheiben herunter und blieb im Wagen. Er würde eine ganze Weile dort bleiben.
    »Auf geht’s«, sagte ich.
    Pike hielt vor dem Nachbarhaus, und wir stiegen zügig, aber ruhig aus. Wir überquerten die Einfahrt des Nachbarhauses und gingen schnurstracks zu dem BMW, Stone zur Beifahrerseite, Pike und ich zur Fahrerseite.
    Der große Mann registrierte aus den Augenwinkeln Bewegung und drehte sich um, doch da hatte ich bereits meine Pistole draußen.
    »Erinnerst du dich an mich?«
    Er machte eine schnelle Drehung zur Seite, erstarrte aber, als er die Kanone sah.
    Von der anderen Seite des Wagens sagte Jon Stone etwas auf Koreanisch. Der große Mann umklammerte das Lenkrad mit beiden Händen. Stone stieg flink auf der Beifahrerseite ein mit einer .45er Automatik Militärwaffe. Es folgte eine kurze Unterhaltung, dann erklärte Jon:
    »Er besucht eine Freundin. Ich komme hier allein klar. Geht rein.«
    »Hat sie Kinder?«
    Stone übersetzte.
    »Keine Kinder. Geht.«
    Pike und ich gingen zur Haustür und verschafften uns lautlos Zugang zu einem klassischen Craftsman-Wohnzimmer. Die Holzböden und Türen sowie die Fensterrahmen waren so dunkel, dass das Holz beinahe schwarz erschien. Wir folgten den Stimmen. Ich hatte angenommen, wir würden sie im Schlafzimmer antreffen, doch sie hielten sich im Wintergarten am Ende des Flurs auf.
    Sang Ki Park und eine junge Frau saßen an einem kleinen runden Tisch vor einem Erkerfenster, vor dem ein Avocadobaum stand. Die Frau war eine schlanke Asiatin von etwa Mitte zwanzig. Park hatte seine Anzugjacke abgelegt und die Ärmel hochgekrempelt. Sie lachte über etwas, das er sagte, und Park lächelte. Dann trat ich ein, und ihr Lachen erstarb. Das Mädchen schnappte überrascht nach Luft, während Park vom Stuhl aufsprang. Er war klug genug, nicht nach seiner Waffe zu greifen, aber er wurde wütend, reckte die Schultern und schleuderte uns einen aggressiven Schwall Koreanisch entgegen. Ich hielt meine Waffe an der Seite, ohne auf ihn zu zielen.
    »Ganz ruhig. Wir wollen uns nur unterhalten.«
    Pike kam herein und bewegte sich nach rechts. Ich schob mich nach links und richtete die Kanone zur Decke. Dann ließ ich sie um meinen Zeigefinger fallen, wo sie verkehrt herum hängen blieb. Das sollte ihm signalisieren, dass er nichts zu befürchten hatte.
    »Wir haben noch drei Waffen von Ihnen. Die geben wir jetzt zurück.«
    Pike legte sie auf ein kleines Korbsofa.
    Sang Ki Park beobachtete ihn, blickte dann auf meine Pistole. Ich steckte sie unter mein Hemd und zeigte ihm meine leeren Hände.
    »Okay?«
    Sein Zorn hatte sich in Argwohn verwandelt – er war jetzt wachsam und zugleich neugierig.
    »Warum Sie hier?«
    »Sie haben zweihunderttausend Dollar an das Sinaloa-Kartell verloren.«
    Er starrte mich an, sagte aber nichts.
    »Die Sanchez-Brüder haben das Geld nicht, also können Sie es auch nicht von ihnen zurückbekommen. Die Sinaloas haben es, aber um es denen abzuknöpfen, müssten Sie gewaltsam vorgehen.«
    »Ja.«
    »Wahrscheinlich werden sie mit Ihnen einen Vergleich aushandeln wollen, halbe-halbe vorschlagen, nur haben Sie dann immer noch nicht Ihr ganzes Geld, geschweige denn Ihre Leute. Ich denke, Sie wollen Ihre Leute.«
    Park nickte. Es war ein so kleines Nicken, dass sich sein Kopf kaum bewegte, also fuhr ich fort.
    »Ein Mann namens Ghazi al-Diri, genannt der Syrer, hat sie. Er verlangt ein Lösegeld.«
    »Wir werden nicht zahlen.«
    »Dann werden Ihre Leute sterben.«
    »Wir zahlen nicht.«
    Er war hart und kompromisslos, was gut war.
    »Auch okay. Er wird Sie melken, bis kein Geld mehr kommt, und sie dann töten. So macht er es. Er wird sie nicht freilassen. Unter keinen Umständen.«
    Sein linkes Auge zuckte, das erste Anzeichen von Anspannung und von wachsender Kompromissbereitschaft womöglich. Er wollte seine Leute. Er brauchte sie mehr als das Geld, und ich fragte mich, ob wohl einige dabei waren, die ihm näherstanden als angeheuertes

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