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Straße des Todes: Thriller (German Edition)

Straße des Todes: Thriller (German Edition)

Titel: Straße des Todes: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Crais
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Lederhandtasche und ging zur Tür.
    »Ich habe einen Schlüssel. Ich werde Sie in die Wohnung lassen und Sie ihr vorstellen.«
    »Sorry, Mrs. Morales. Ich würde lieber alleine gehen.«
    Ihre Augen verfinsterten sich und wurden hart.
    »Sie sind ja vielleicht der beste Detektiv der Welt, aber ich bin die tollste Mutter der Welt. Vergessen Sie Ihren Beutel nicht.«
    Ohne ein Zögern verließ sie den Raum.

2.
    Die Loyola Marymount war eine jesuitische Universität mit einem knallharten akademischen Ruf. Krista hatte ein Vollstipendium über die gesamten vier Jahre bekommen, von dem sie ihren Anteil an einer Zweizimmerwohnung nur sieben Blocks vom Campus entfernt bestritt. Der Campus selbst war so weit wie möglich von Downtown L.A. entfernt, ohne bereits im Wasser zu liegen – anderthalb Meilen vom Strand am Rande von Marina del Rey.
    Die tollste Mutter der Welt und ich fuhren jeder im eigenen Wagen, zunächst auf die I-10 und dann im Konvoi quer durch die Stadt Richtung Westen. Nita hatte aus dem Auto Kristas Mitbewohnerin Mary Sue Osborne angerufen, die daraufhin frühzeitig aus ihrem Seminar zurückkehrte und bereits auf uns wartete, als wir ankamen.
    Mary Sue war blass und rundlich, hatte Sommersprossen, blaue Augen und eine kleine Nickelbrille auf der Nase. Sie trug ein blaues Top, hellbraune Cargoshorts und Flipflops, und ihr hellbraunes Haar war geflochten.
    Sie fixierte mich über den Brillenrand hinweg, als sie uns hereinließ.
    »Hey.«
    »Selber hey.«
    »Stimmt es, dass Sie der beste Detektiv der Welt sind?«
    »Das war nur ein Scherz.«
    Nita hatte sie während der Fahrt ins Bild gesetzt. Krista und Mary Sue wohnten seit zwei Jahren zusammen, seit vier Jahren schmissen sie gemeinsam die Studentenzeitung. Was offenkundig wurde, sobald wir die Wohnung betraten. Lange, ordentliche Reihen von Titelseiten der wöchentlich erscheinenden Zeitung waren neben einem Filmplakat, Die Unbestechlichen , mit Heftzwecken an den Wänden befestigt.
    Ich machte viel Wind um ihre Wand.
    »Mann, das ist ja sagenhaft. Ist das eure Zeitung?«
    »Ich bin der Chef vom Dienst. Kris ist Chefredakteurin. Der Capo di tutti capi.«
    So was nannte man eine Beziehung herstellen, aber Nita walzte den Augenblick platt.
    »Dafür hat er keine Zeit, Mary. Hast du etwas von ihr gehört?«
    »Nein, Ma’am. Noch nicht.«
    »Erzähl ihm von diesem Jungen.«
    Mary Sue sah mich irgendwie fischäugig an und zuckte die Achseln.
    »Was wollen Sie wissen?«
    Nita mischte sich wieder ein. »Hat dieser Junge Krista überredet, ihn zu heiraten? Ist er in irgendeine kriminelle Sache verwickelt?«
    Ich räusperte mich.
    »Erinnern Sie sich noch, dass ich sagte, ich würde lieber alleine gehen wollen?«
    »Ja.«
    »Genau aus diesem Grund. Vielleicht sollten Mary Sue und ich uns in Kristas Zimmer unterhalten. Allein.«
    Nita Morales fixierte mich mit stechendem Blick, geradeso als beschlichen sie ernsthafte Zweifel, ob ich tatsächlich der beste Detektiv der Welt sei, doch dann ging sie unvermittelt in die Küche.
    »Ich bin hier draußen, falls man mich braucht. Ich schicke Kris eine SMS und bete, dass sie antwortet.«
    Ich senkte die Stimme, als ich Mary Sue den kurzen Flur hinunter in Kristas Zimmer folgte.
    »Sie mag ihn nicht.«
    »Darauf kannst du wetten, Sherlock!«
    Kristas Zimmer war klein, aber ordentlich möbliert mit einem schmalen Bett, einer Kommode und einem zerlesenen Taschenbuch von George R. R. Martin, das offen auf ihrem Kopfkissen lag. Ein L-förmiger Schreibtisch mitsamt Computer, Drucker, Gläsern voller Kulis und Bleistiften sowie ordentlichen Stapeln von Ausdrucken füllte die gegenüberliegende Zimmerecke aus. Große Schaumstoffplatten an den Wänden über ihrem Schreibtisch waren voller Fotos ihrer Freunde.
    Mary Sue bemerkte, wie ich mir die Bilder ansah.
    »Die Wand der Schande. So nennen wir sie. Das da bin ich.«
    Sie zeigte auf ein Foto, auf dem sie einen gigantischen Schlapphut trug.
    »Ist Berman irgendwo dabei?«
    »Klar. Gleich hier …«
    Sie zeigte auf die Nahaufnahme eines jungen Mannes mit kurzen dunklen Haaren, schmalem Gesicht und grauem T-Shirt. Er hatte die Hände in seine Gesäßtaschen geschoben und starrte in die Kamera, als würde ihm missfallen, dass man diese Aufnahme machte. Alles in allem war Berman auf sechs Bildern zu sehen. Auf einem der Fotos lehnte er am Heck eines neueren silbernen Mustang. Das Nummernschild war unscharf, aber lesbar – 6KNX421. Als Mary Sue bestätigte, dass es sich dabei um

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