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Straße des Todes: Thriller (German Edition)

Straße des Todes: Thriller (German Edition)

Titel: Straße des Todes: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Crais
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ich schon Winston Ramos aufgetischt hatte.
    »Ich biete Menschen aus Schwellenländern berufliche Aufstiegsmöglichkeiten. Und zwar indem ich sie als kostengünstige Arbeitskräfte an Unternehmen vermittle, die bereit sind, Arbeiter mit nicht überprüften Referenzen zu beschäftigen.«
    Al-Diri sah mich stirnrunzelnd an, als frage er sich, ob ich Witze macht. Trotzdem redete ich einfach weiter.
    »Das Agrargeschäft. Ja. Deshalb muss ich mir diese Leute vorher auch gut anschauen, sozusagen. Alter und Gesundheit sind sehr wichtig. Das Geschlecht weniger. Reden wir hier von jungen Hengsten oder gebrechlichen alten Männern? Ich muss sie sehen, bevor ich Ihnen ein Angebot machen kann.«
    Schließlich nickte al-Diri, als wäre das alles vollkommen vernünftig, und wies dann Richtung Diele.
    »Die Arbeiter, die Sie sehen möchten, sind hier.«
    »Perfekt.«
    Wir unterhielten uns freundlich, als befänden wir uns nicht in einem Zwischenlager von Menschenhändlern, in dem es nach Urin stank und wo Menschen gefoltert und ermordet wurden.
    »Wie ich höre«, sagte er, »arbeiten Sie nicht mit den Sinaloas zusammen.«
    »Nein. Wir hatten eine Meinungsverschiedenheit.«
    »Sie haben mit vielen Leuten Meinungsverschiedenheiten.«
    »Und selbst?«
    Er schlug mir auf den Rücken.
    »Der Feind meines Feindes ist mein Freund. Kommen Sie, sehen Sie, was ich für Sie habe.«
    Ein Wächter neben einer verschlossenen Tür sperrte auf, als wir uns näherten. Al-Diri öffnete die Tür, aber Medina ging voran. Der beißende Gestank von Urin und Kot und ungewaschenen Menschen schwappte aus dem Raum heraus wie eine Giftwolke. Meine Augen begannen zu tränen, doch al-Diri und Medina schienen überhaupt nichts davon mitzukriegen.
    »Ich kann Ihnen dreiundzwanzig Arbeitskräfte anbieten. Vierzehn Männer und neun Frauen. Drei der Männer sind bereits älter, aber gesund und immer noch kräftig. Drei sprechen Spanisch, vier ein paar Brocken Englisch, allerdings nicht fließend. Die meisten können nur Koreanisch. Möchten Sie sie anfassen? Prüfen, wie stark sie sind? Manche der Frauen sind attraktiv.«
    Der Raum war voller Menschen, die auf dem Boden saßen oder lagen – keiner davon war Krista Morales oder Jack Berman. Die meisten waren Asiaten, dazu ein paar Latinos, und alle beobachteten mich mit sorgenvollen Mienen. Sie waren ungewaschen, schmutzig und die Männer unrasiert. Ich versuchte, nicht zu atmen.
    »Wir sprechen von den Koreanern?«, fragte ich.
    »Ja. Nur die Koreaner.«
    »Das sind aber keine dreiundzwanzig.«
    »Im Nebenraum sind noch mehr. Ich zeig sie Ihnen.«
    »Man hat mir gesagt, Sie hätten sechsundzwanzig.«
    Medina fletschte Zähne, die wie ein Staketenzaun aussahen.
    »Ein bisschen Schwund gibt’s immer. So ist das Leben.«
    Als Medina die zweite Tür öffnete, waren Krista Morales und Jack Berman die Ersten, die ich sah. Ich entdeckte sie auf dem Boden vor der hinteren Wand, und Berman schien zu schlafen. Ich ignorierte sie, warf einen flüchtigen Blick in den Raum, dann drehte ich mich zu Ghazi al-Diri um.
    »Ich brauche dreißig.«
    Al-Diri schüttelte den Kopf.
    »Es gibt nur dreiundzwanzig.«
    »Schon klar, aber ich brauche dreißig. So viele Landarbeiter habe ich in San Diego verloren. Mein Kunde benötigt und erwartet dreißig. Die anderen pollos tun’s auch.«
    Ich schlenderte durch den Raum, als würde ich ihre Tauglichkeit prüfen, warf Krista und Jack einen Blick zu und begriff, dass Berman nicht schlief. Seine Lider hingen herab, seine Augen öffneten sich, kippten weg und schlossen sich wieder. Eine dunkle Kruste hatte sich um sein Ohr herum gebildet.
    »Was ist mit dem da los?«
    »Sind Sie Amerikaner? Können Sie ihm helfen? Er ist verletzt.«
    Sie hatte Angst. So viel Angst, dass sie ganz anders klang als am Telefon.
    Ich ging in die Hocke und tat, als würde ich mir Berman genauer ansehen, doch stattdessen schaute ich zu ihr und senkte die Stimme.
    »Den Akzent nicht vergessen. Sie spielen eine Mexikanerin.«
    Sie starrte mich an, als hätte ich ihr eine Ohrfeige verpasst, aber ich stand auf, bevor sie antworten konnte, und drehte mich zu al-Diri um.
    »Was zum Teufel ist das hier? Sind diese Leute verletzt und krank?«
    »Der ist nicht krank«, sagte Medina. »Ich hab ihm einen Tritt in den Arsch verpasst. Das muss man manchmal.«
    Ich starrte Medina an und lächelte.
    »Ja. Manchen Leuten muss man Feuer unterm Arsch machen.«
    Ich wandte mich an al-Diri.
    »Ich hab ständig mit Verletzungen zu

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