Straße des Todes: Thriller (German Edition)
Sinaloa-Kartell gesprochen hatte, die wussten, warum Ramos sich mit Park getroffen hatte, würden seine diesbezüglichen Informationen meiner Version der Ereignisse Glaubwürdigkeit verleihen.
»Machen Sie Ihre Hausaufgaben«, sagte ich. »Finden Sie jemanden, der weiß, worüber Ramos und ich bei unserem Treffen gesprochen haben.«
Der Syrer strich sich mit einer Hand über den Kopf und weiter über seinen Pferdeschwanz. Das verriet seine Besorgnis und bedeutete, dass er mir ausreichend Glauben schenkte und seine Geldgier groß genug war, um die Qualität seines Informanten infrage zu stellen.
»Sie würden diese Arbeiter kaufen, wenn ich verkaufe?«, sagte er.
»Dreißig. Ich brauche dreißig, damit mein Kunde glücklich ist. Aber nach dieser Scheiße hier zahle ich nur noch die Hälfte dessen, was ich vorher bezahlt hätte.«
Er kniff die Augen zusammen.
»Ich habe viele potenzielle Käufer.«
»Dann verkauf denen doch deine pollos und lass mich verdammt noch mal endlich frei. Ich muss dreißig Leute finden, die ich meinem Kunden liefern kann.«
Die skeptische Falte zwischen seinen Augen wurde tiefer, während Orlato aus der Küche zurückkam und ein Telefon in der Hand hielt. Er sah noch hektischer aus als zuvor. Sie unterhielten sich kurz auf Spanisch, aber niemand bemühte sich, leise zu sprechen. Al-Diri wirbelte herum und brüllte Medina und den anderen Männern Befehle zu. Sie eilten in verschiedene Richtungen davon, brüllten sich gegenseitig an.
Al-Diri drehte sich unvermittelt zu mir um.
»Ich werde mich darum kümmern und dann entscheiden, ob ich Ihnen vertrauen kann. Jetzt müssen wir weg. Die pollos müssen an einen anderen Ort gebracht werden.«
»Schön. Rufen Sie mich an, wenn Sie sich entschieden haben. Aber warten Sie nicht zu lange.«
Der Syrer lächelte mich wie eine Echse an.
»Es wird keinen Anruf geben. Sie bleiben mein Gast, bis diese Angelegenheit geklärt ist.«
Dann bellte er Medina erneut eine Reihe von Befehlen zu und eilte davon. Medina und der große Anglo zogen mich hoch, stießen mich in Richtung Garage und stülpten mir erneut den Kissenbezug über den Kopf.
Fünfundzwanzig Minuten später zogen sie ihn mir wieder runter und führten mich aus einer anderen Garage in eine andere Küche, wo eine nervöse Inderin mit einem roten Bindi auf der Stirn in einem Topf Suppe rührte. Es duftete nach Rüben.
Sie schoben mich ins Wohnzimmer und pressten mich zu Boden, und Medina sagte einem Mann mit einer schlecht operierten Hasenscharte, der Syrer würde sich später um mich kümmern. Er schärfte dem Mann ein, er solle ein besonderes Auge auf mich haben, denn der Syrer freue sich bereits darauf, mich umzulegen.
Dann fletschte er wieder seine ekelhaften Zähne, und er und der Anglo verließen den Raum.
Die Wächter gingen ihren Aufgaben nach. Keiner von ihnen belästigte mich. Fünfzehn oder zwanzig Minuten später brachte mir die Inderin einen Pappbecher mit Wasser und hielt ihn mir an die Lippen. Sie hatte große, feuchte und verängstigte Augen.
Während ich trank, flüsterte sie:
»Wir sind nur noch vier. Sie bringen uns alle um.«
»Ich weiß. Es tut mir leid.«
»Können Sie mir helfen?«
»Es tut mir leid.«
Sie ließ mich austrinken, kehrte dann in die Küche zurück. Tränen liefen ihr über das Gesicht, und ich fühlte mich, als würde mir das Herz brechen. Ich wollte ihr helfen. Ich wollte ihnen allen helfen. Ich wollte mir selbst helfen, fürchtete aber, dass uns nicht zu helfen war.
37.
Zwei Riverside County Deputys führten Hermano Pinetta aus seiner Zelle in einen kleinen Vernehmungsraum im Riverside County Jail. Hermano, der gegenwärtig einen blauen Riverside-County-Overall trug, war ein vierundvierzig Jahre alter, zweimal vorbestrafter Gewaltverbrecher, der einer langen Haftstrafe entgegensah, falls er in den Anklagepunkten, wegen denen er derzeit einsaß, für schuldig befunden wurde.
Hermanos Anwalt stand im Flur vor der Tür. Oscar Castaneda war ein nervöser Mann mittleren Alters mit langen Haaren, die er sich ständig aus dem Gesicht strich, und Augen, die wie nervöse Motten hin und her zuckten.
Oscar sah kurz zu dem vorangehenden Deputy, fast als wäre es ihm peinlich, direkten Blickkontakt zu haben.
»Geben Sie mir eine Sekunde, bitte?«
Die Wachen blieben stehen, um Oscar seine Sekunde zu gewähren, also trat er heran und senkte seine Stimme.
»Sie werden dich nach einem Auto fragen. Du kriegst hier nur eine Chance. Falls du
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