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Straße des Todes: Thriller (German Edition)

Straße des Todes: Thriller (German Edition)

Titel: Straße des Todes: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Crais
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irgendwann in diesem Leben noch mal nach Hause willst, solltest du die Fragen dieser Lady beantworten.«
    »Welche Lady? Was redest du da?«
    Der Deputy zog an Hermanos Arm, bevor Oscar antworten konnte, und bugsierte den Gefangenen in den Raum. Seit seiner Festnahme war Hermano bereits dreimal in genau diesem Verhörraum gewesen, allerdings nie mit mehr als ein paar Detectives der hiesigen Polizeidienststelle, die er alle mit Vornamen kannte. Jetzt war der kleine Raum voll mit humorlosen Männern in Anzügen, die ihn mit hungrigen Augen fixierten. Die einzige Frau saß am Vernehmungstisch, und die Männer standen um sie herum wie ein Engelschor. Ihre Hände lagen verschränkt auf einem braunen Umschlag.
    Die Deputys drückten Hermano auf den Stuhl gegenüber der Frau, dann befestigten sie seine Handschellen an der Stahlstange, die mit dem Tisch verschraubt war.
    Sie sagte: »Hermano Pinetta.«
    »Jawohl, Ma’am.«
    »Sie wurden verhaftet, weil sie eine Werkstatt betrieben haben, in der gestohlene Fahrzeuge zerlegt und in Einzelteilen verkauft wurden. Genauer gesagt handelt es sich um Diebstahl von Autos und Autoteilen in siebenundzwanzig Fällen. Das sind Verbrechen, die unter einzelstaatliche Gesetze fallen. Derzeit werden Ihnen keine Straftaten wegen Verstoßes gegen Bundesgesetze zur Last gelegt. Ist Ihnen der Unterschied bekannt?«
    Oscar beugte sich herab und flüsterte Hermano ins Ohr:
    »Sag ja.«
    Hermano sagte: »Ja, Ma’am.«
    »Die Staatsanwaltschaft des Riverside County wird die gegen Sie erhobenen Anklagepunkte strafrechtlich verfolgen. Diese Anklagepunkte nennen wir intern ›Wackler‹, weil es im Ermessen des Countys liegt, sie als Straftaten, als Vergehen oder gar nicht zu verfolgen. Verstehen Sie, was das bedeutet?«
    Wieder flüsterte Oscar.
    »Wenn sie dich wegen einer Straftat drankriegen, ist das dein drittes Mal, dann landest du für den Rest deines Lebens auf der Farm. Sag ihr, du verstehst das.«
    »Ja, Ma’am.«
    »Mein Name ist Nancie Stendahl. Ich bin Assistant Deputy Director des Bureau of Alcohol, Tobacco and Firearms. Aus Washington. Möchten Sie, dass ich Ihnen hier in Riverside helfe?«
    Hermano fühlte Übelkeit in sich aufsteigen. Er warf Oscar einen Blick zu, doch dessen Augen zuckten und tanzten wie sterbende Glühwürmchen.
    »Ja, Ma’am. Wir wären Ihnen für Ihre Hilfe sehr dankbar.«
    Die Frau öffnete den Umschlag, nahm ein Foto heraus und legte es so auf den Tisch, dass Hermano es sehen konnte. Die Aufnahme zeigte einige magere weiße Kids, die neben einem silbernen Mustang standen.
    »Teile dieses Fahrzeugs wurden in Ihren Geschäftsräumen gefunden. Erinnern Sie sich an diesen Wagen?«
    »Nein.«
    Die Frau und alle anderen im Raum warteten einfach, und wieder beugte sich Oscar zum Ohr seines Klienten.
    »Sag die Wahrheit, du dummes Arschloch.«
    Hermano räusperte sich.
    »Ja, hab den Wagen gesehen, klar.«
    Die Frau beugte sich vor.
    »Woher haben Sie ihn?«
    Hermano zögerte, aber dann drang wieder Oscars Stimme an sein Ohr.
    »Nenn der Lady einen Namen, sonst wird niemand auf der ganzen Erde deinen traurigen Arsch noch retten können.«
    Hermano sagte: »Von meinem Cousin Luis. Luis Pinetta.«
    Die Frau lächelte jetzt zum ersten Mal, allerdings war es kein freundliches Lächeln.



38.
    Als Pike begriff, dass Washington und Pinetta wegen ihrer persönlichen Habe zurückkehren würden, stieß er Haddad Richtung Tür.
    »Beweg dich. Raus jetzt, Jon. Beweg dich.«
    Sie zogen sich aus dem Haus, in dem die Inder ermordet worden waren, so schnell zurück, wie sie eingedrungen waren. Stone schob Haddad mit dem Gesicht voran auf den Rücksitz des Jeeps, Pike gab Gas, setzte zurück und fuhr los, verließ den Tatort, bevor Washington und Pinetta zurückkamen. Das Garagentor war noch nicht unten, als sie keinen Block entfernt hinter einem Dodge Pick-up parkten. Der Motorblock des Jeeps knackte.
    Pike schob sich hinter dem Steuer ein Stück nach unten, konnte aber weder Stone noch Haddad im Rückspiegel sehen.
    »Ist er unten?«
    Hinter ihm drang Stones Stimme aus der Dunkelheit.
    »Er ist so was von unten. Noch tiefer, und es wär ein beschissenes Grab.«
    Alles hatte sich geändert, als sie Orlato und Ruiz in der Wüste zurückgelassen hatten. Orlato, Haddad und Ruiz waren losgeschickt worden, um Leichen zu beseitigen, doch sie waren nicht zurückgekehrt und hatten sich auch nicht mehr gemeldet. Schon möglich, dass der Syrer jemanden schickte, um nachzusehen, ob der

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