Straße des Todes: Thriller (German Edition)
Escalade in der Wüste liegen geblieben war. Allerdings hielt Pike es für wahrscheinlicher, dass er annahm, seine Leute seien verhaftet worden und alles, was sie wussten, wüsste jetzt auch die Polizei. Er würde Washington und Pinetta schicken, um so schnell wie möglich alle Spuren im Haus zu beseitigen.
»Wir schnappen uns die Typen nicht, oder?«, fragte Stone. »Wir werden ihnen folgen?«
»Ja.«
»Stark.«
Jon Stone sagte nichts weiter, und Pike schwieg ebenfalls.
Achtzehn Minuten später summte Pikes Telefon. Er schaute kurz aufs Display und sah, es war der Geschäftsführer eines Waffenladens, der Pike gehörte.
»Ja?«
»Hey, Mann«, sagte Ronnie. »Dachte, das solltest du wissen. Das ATF war heute hier.«
»Okay.«
Pike dachte sich nichts dabei. Sein Waffengeschäft besaß die offizielle Konzession, Schusswaffen zu verkaufen. Einmal im Jahr kam ein Beamter des Bureau of Alcohol, Tobacco and Firearms vorbei, um die Unterlagen zu prüfen und ein paar Fragen zu stellen. Pro forma.
»Die waren nicht wegen des Ladens hier. Die haben gesagt, sie wollten Elvis sprechen, und dachten, du wüsstest vielleicht, wo er steckt. Baten darum, dass du sie anrufst, und haben eine Karte dagelassen.«
»Warum suchen sie Elvis?«
»Sie wollen ihn etwas fragen wegen eines alten Klienten oder so.«
Ronnie sprach immer noch, als Jon Stone Pike an der Schulter berührte, woraufhin Pike Ronnie unterbrach.
»Muss jetzt los.«
Pike steckte sein Telefon ein und beobachtete währenddessen, wie sich ein dunkler Toyota SUV vom anderen Ende der Straße her dem Mordhaus näherte.
Stone zog Haddad in eine aufrechte Position. Als der Toyota in die Einfahrt bog, konnte man auf der Beifahrerseite durch die heruntergelassene Scheibe einen afroamerikanischen Mann mit Lockenkopf erkennen.
»Das ist Washington«, sagte Haddad. »Pinetta fährt.«
Die Garage verschluckte den Toyota, und das Tor ging wieder runter.
»Bringen immer die beiden die Häuser in Ordnung?«, fragte Pike.
»Ja. Sie bereiten vorher alles vor, und anschließend machen sie die Häuser wieder sauber. Jeder hat seine Aufgabe.«
Pike erinnerte sich an die schweren Sperrholzplatten, die vor die Fenster geschraubt waren, und daran, dass die Schraubenlöcher im Mecca-Haus verspachtelt worden waren.
»Sie nehmen auch die Sperrholzplatten wieder runter?«
»Ja.«
»Was ist deine Aufgabe?«, fragte Stone.
»Entschuldigung?«
»Jeder hat seine Aufgabe. Welche hast du?«
»Ich rede mit Leuten aus meinem Teil der Welt. Wir entführen pollos , die keine andere Sprache sprechen.«
»Dann besteht deine Aufgabe also darin«, meinte Stone trocken, »deine eigenen Leute zu ficken.«
Haddad schwieg.
Pike warf einen Blick in den Rückspiegel, konnte aber keinen der beiden sehen. Er dachte über diese Häuser nach.
»Ihr benutzt für jede Gruppe pollos ein neues Haus?«
»Ja. Manchmal auch mehr als eins, wenn wir wechseln müssen.«
»Das sind eine Menge Häuser«, sagte Stone. »Woher bekommt ihr die?«
»Keine Ahnung. Orlato nennt uns die Adressen, und dann gehen wir hin.«
Sie redeten noch, als sich die Garage wieder öffnete und der Toyota rückwärts herausfuhr. Pike sah auf die Uhr. Washington und Pinetta waren nur sechzehn Minuten im Haus gewesen.
»Sieh dir diese Scheiße an«, sagte Stone. »Die haben todsicher nicht sehr gründlich aufgeräumt.«
Haddad zuckte die Achseln und wirkte verwirrt.
»Was weiß ich. Vielleicht brauchten sie nur etwas. Kann auch sein, dass sie jetzt in die Wüste fahren, um uns zu suchen. Inzwischen müsste Orlato mit dem Syrer gesprochen haben, und der müsste inzwischen wissen, dass irgendwas nicht stimmt.«
Pike wartete, bis der Toyota um die Ecke gebogen war, dann folgte er ihm Richtung Süden durch den Abendverkehr von Coachella nach Mecca und weiter in die leere Dunkelheit der Bewässerungsfelder westlich des Salton Sea. Der Verkehr wurde dünner, und als Pike bewusst wurde, dass seine Scheinwerfer die einzigen Lichter im Rückspiegel des Toyota waren, ließ er sich zurückfallen und schaltete schließlich die Scheinwerfer des Jeeps ganz aus.
Sie kamen in eine Gegend mit Futtermittelhandlungen, Tankstellen und kleinen Läden, als plötzlich die Bremslichter des Toyota aufleuchteten und er auf einen kleinen Parkplatz einbog, in dessen Mitte eine Bar stand.
Pike raste daran vorbei, bog scharf ab und fuhr hinten herum, um auf der Rückseite zu parken. Er war ausgestiegen, noch bevor der Jeep ganz still stand.
»Du
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