Straße des Todes: Thriller (German Edition)
fährst. Halt dich bereit, damit wir sofort abhauen können.«
»Immer.«
Pike betrat die Bar durch einen Nebeneingang und steuerte schnurstracks auf ein Münztelefon zu.
Alles war hell beleuchtet, und zwischen Theke und ein paar schäbigen Tischen verteilten sich vielleicht zehn Leute. Pinetta stand an der Theke, Washington war im Wagen geblieben. Pinetta und der Barkeeper redeten miteinander, als würden sie sich kennen. Der Barkeeper steckte eine Flasche Crown Royal in eine braune Papiertüte, stellte sie auf den Tresen. Pinetta bezahlte und klemmte sich die Tüte wie einen Football unter den Arm, bevor er lächelnd durch den Vordereingang verschwand.
Pike verließ das Lokal schnell durch den Seiteneingang, wo Stone ihn bereits erwartete. Der Toyota rollte fünf Sekunden später vorbei. Stone gab ihm weitere fünf, dann schob er sich hinter ihm auf die Straße.
»Was ist passiert?«
»Er hat Stoff gekauft.«
»Stoff?«
»Crown Royal.«
Der Toyota führte sie in ein Wohngebiet mit Einfamilienhäusern und Mietwohnungen, in dem Stone das Licht wieder ausschalten musste.
»Kann gut sein«, sagte Haddad, »dass Pinetta hier wohnt. Ich hab mal gehört, wie er sagte, er habe eine Frau auf der Westseite des Sees.«
Stone warf einen Blick in den Spiegel.
»Willst du mich verarschen?«
»Warum sollte ich?«
Der Toyota war vier lange Blocks vor ihnen, als die Bremslichter erneut aufflammten und er auf den schlecht beleuchteten Parkplatz eines kleinen, zweistöckigen Mietshauses bog. Stone verließ sofort die Straße und lenkte den Jeep in den Schatten eines Gebäudes.
Der Toyota parkte vor der Treppe. Die Innenbeleuchtung ging an, als Pinetta ausstieg, und erlosch wieder, als er die Tür hinter sich schloss. Washington blieb im Fahrzeug.
Jon stöhnte.
»Willst du mich auf den Arm nehmen? Wir folgen diesem Arschloch quer durch die Wüste für ein verschissenes Rendezvous?«
Pinetta war mit seinem Crown Royal halb die Treppe hoch, als hinter einem Gebäude einen Block weiter Blaulicht aufflammte. Der Streifenwagen tauchte wie aus dem Nichts auf und raste auf den Toyota zu, während sich aus jeder nur erdenklichen Richtung immer mehr Blaulichter näherten. Pike begriff, dass es sich hier um einen größeren Polizeieinsatz handelte und dass sie in Schwierigkeiten steckten.
»Setz zurück, Jon. Langsam. Kein Licht.«
»Mach ich.«
Die Streifenwagen donnerten mit quietschenden Reifen auf den Parkplatz und verstellten dem Toyota den Weg, während eine Stimme aus dem Lautsprecher sich als Polizei auswies.
Pinetta wurde mitten auf der Treppe gestellt. Er ließ die Flasche fallen und erstarrte, die erhobenen Hände weit vom Körper gestreckt, doch dann blitzte etwas Helles im Inneren des Toyota auf, und Stone stieß ein einzelnes Wort aus:
»Loser.«
Blitze und lautes Knallen entluden sich aus den umgebenden Streifenwagen, überzogen Fenster und Karosserie des Toyota mit einem wütenden Kugelhagel. Washingtons Pistole blitzte noch zweimal, dann dreimal schnell hintereinander, aber das Feuer der Beamten trommelte auf den Wagen ein, bis die Lautsprecherstimme den Befehl gab, das Feuer einzustellen.
Als die Schüsse aufhörten, sah Pike einen übergroßen weißen Jeep weiter hinten auf dem Parkplatz, dessen blaue Beschriftung und das Wappen auf der Seite in dem schwachen Licht nur mit Mühe zu entziffern waren. ATF. SPECIAL RESPONSE TEAM. Das Special Response Team war die ATF-Version eines Sondereinsatzkommandos.
»Jon. Siehst du den Transporter?«
»Tu ich, ja. Die großen Jungs sind zum Spielen gekommen.«
Sie rollten ganz langsam rückwärts über die dunklen Hinterhöfe und hatten fast die Querstraße erreicht, als das Heck des Jeeps plötzlich in weißes Licht getaucht wurde. Eine Sirene heulte, und weitere Streifenwagen mit Blaulicht blockierten die Straße hinter ihnen.
Sie saßen in der Falle. Wenn die Beamten Haddad und Stones M4 sahen, wäre ihre Suche nach Cole zu Ende.
»Zu Fuß«, sagte Pike. »Wir müssen zu Fuß weiter.«
»Verstanden.«
Stone wendete den Wagen, trat das Gas durch, raste mit dem Allrad auf den engen Raum zwischen den beiden nächsten Häusern zu.
Pike klammerte sich an die Armlehne.
»Zu eng.«
»Stimmt«, erwiderte Stone.
Er riss an der Handbremse, um die Hinterräder zu blockieren und ließ den Jeep mit der Breitseite zwischen die beiden Häuser krachen, versperrte die Durchfahrt, während sich die Tür auf Pikes Seite in die Dunkelheit öffnete.
»Finde ihn. Ich
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