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Straße ins Nichts (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Straße ins Nichts (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Straße ins Nichts (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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die Schmalzköpfe Leute erledigt, vielleicht auch ein, zwei Hits in Houston übernommen. Und vorbestraft ist er auch nicht«, sagte Andropolis.
    »Wo steckt er?«, fragte Clete.
    »Ein Typ, der Köpfe zerballert? Der ist nicht wie andere Leute. Er erledigt den Job, seilt sich ab und besucht Disneyland.«
    Andropolis richtete die Augen wieder auf mich, während er sprach.
    »Warum schaut er mich so an?«, fragte er Clete.
    »Streak ist bloß ganz Ohr. Stimmt’s, Dave?«, sagte Clete und warf mir einen durchdringenden Blick zu.
    »Stimmt«, sagte ich.
    »Wollt ihr sonst noch was wissen?«, fragte Andropolis.
    »Ich glaube, ich kann mich noch an ein paar andere Sachen erinnern, die Sie angehen, Steve. Waren Sie nicht im Zeugenschutzprogramm? Was ist aus der Sache geworden?«, sagte ich.
    »Was meinen Sie damit?«
    »Sie waren einer der Jungs, die Didi Gee haben auffliegen lassen. Aber offensichtlich stehen Sie nicht mehr unter dem Schutz der Bundesbehörden.«
    »Weil der Specksack inwendig vom Krebs zerfressen worden ist. Ich hab gehört, dass der Leichenbestatter seinen fetten Arsch in eine Klavierkiste stopfen musste«, erwiderte er.
    »Hatten Sie früher schon mit der Familie Giacano zu tun?«, fragte ich.
    »Jawoll, ich hab Didi schon gekannt, als er noch mit einem blutigen Baseballschläger auf dem Rücksitz von seinem Kabrio rumgekurvt is.«
    »Haben Sie jemals was davon gehört, dass zwei gekaufte Cops in den sechziger Jahren im Bezirk Lafourche eine Frau kalt gemacht haben?«, fragte ich.
    Sein Blick wanderte zur Seite, zum Fenster hin. Er schien die rot-bunten Wolkenspiralen am Himmel zu mustern. Die Sonne war jetzt fast untergegangen, und kleine Wellen, die ein vorbeifahrender Schlepper aufgewühlt hatte, schwappten über das schlammige Ufer unter den Stützpfählen des Lokals.
    »Jawoll, daran kann ich mich erinnern. Eine Hure?«, sagte er.
    »Ja, Zipper hat das Gleiche gesagt. Sie haben eine Hure umgebracht«, sagte ich mit ausdrucksloser Miene, wenn auch angespannt, die Hände übereinander gelegt.
    »Sie wusste irgendwas über die Jungs. Das is alles, woran ich mich erinnern kann«, sagte er.
    »Keine Namen?«, sagte ich.
    »Nein, ansonsten weiß ich nichts darüber.«
    »Aber Sie sind sich sicher, dass es eine Hure war? So haben Sie sie doch bezeichnet, stimmt’s?«, sagte ich.
    »Stoßen Sie sich etwa an dem Ausdruck?«, fragte er.
    »Nein, eigentlich nicht«, sagte ich, wandte den Blick von ihm ab und kratzte mich an der Stirn.
    Er hob den Finger und bestellte sich bei dem Mann am Tresen noch ein Bier. »Ich muss mal Wasser lassen«, sagte er dann.
    Clete beugte sich in der Sitznische nach vorn.
    »Hör auf, den Typ zu triezen«, sagte er.
    »Er weiß mehr«, sagte ich.
    »Der ist ein Schaumschläger. Schau ihn dir an, mehr hat er nicht zu bieten. Sei dankbar. Wir haben den Namen des Killers erfahren.«
    »Entschuldige mich«, sagte ich, folgte Steve Andropolis auf die Männertoilette und schob den Riegel hinter mir zu. Es war ein kleiner Raum, warm und stinkend, mit einer hölzernen Trennwand rund um das Klo. Ich griff unter meine Seersucker-Jacke und holte den .45er aus dem Holster, das an meinem Gürtel klemmte, zog den Schlitten zurück und lud die Waffe durch.
    Ich stellte mich vor die Tür des Toilettenkabuffs und trat sie auf. Andropolis wollte sich gerade das Hemd in die Hose stecken, als ihn die Tür von hinten traf, aus dem Gleichgewicht brachte und gegen die Wand schleuderte. Er versuchte mir die Tür ins Gesicht zu schlagen, aber ich trat erneut zu, diesmal fester, sodass die obere Angel mitsamt der Schrauben losgerissen wurde und ihn halb zusammengesunken vor der Kloschüssel einklemmte. Ich stützte mich mit der linken Hand an die Wand des Kabuffs und drosch mit dem Schuh ein ums andere Mal durch die Tür, dass ihm die splitternden Sperrholzspäne nur so ins Gesicht flogen.
    Dann riss ich die Tür auf und richtete den .45er auf seinen Mund. Ein dürres Stück Sperrholz, gut dreißig Zentimeter lang, voller rostiger Nägel, hatte sich an seiner Backe verhakt.
    »Ich wollte mich bei Ihnen entschuldigen, Steve. Ich habe Sie da draußen belogen. Ich habe mich doch an dem Ausdruck ›Hure‹ gestoßen. Wenn ein elender Drecksack wie Sie meine Mutter als Hure bezeichnet, dann stößt mir das einfach sauer auf. Können Sie das nachvollziehen, Steve?«
    Gequält schloss er die Augen und riss das abgesplitterte Holzstück mitsamt der Nägel los, die sich in seine Wange gebohrt hatten.
    »Ich hab

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