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Straße nach überallhin

Straße nach überallhin

Titel: Straße nach überallhin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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werden.“
    „Und Ihr Herr wünscht mich als einen Agenten einzusetzen?“
    „Ja.“
    „Aber zunächst einmal: Warum die Schwarze Zehn? Was hat dieser Mann getan?“
    „Das weiß ich wirklich nicht. Aber möglicherweise bekommen Sie ihn überhaupt nicht zu Gesicht. Vielleicht erwischt ihn einer der anderen zuerst, wenn das Ihr Gewissen beruhigt.“
    „Wollen Sie damit sagen, Sie nehmen das hier alles auf sich, nur um mich als Ersatzmann zu bekommen?“
    „Das ist richtig. Der Mann rechtfertigt allerdings diesen Aufwand.“
    „Wenn die Fähigkeiten der anderen mit meinen vergleichbar sind, hat er keine Chance, auch nur den ersten zu überleben. Was aber geschieht, sollte er alle Anschläge überleben?“
    „Ich bin nicht sicher, ob das überhaupt jemals jemandem gelungen ist.“
    „Aber der Betreffende ist etwas Besonderes?“
    „Das hat man mir jedenfalls versichert. Etwas ganz Besonderes.“
    „Ich verstehe. Lassen Sie uns bitte bald rasten, ich muß meditieren.“
    „Natürlich. Eine solche Entscheidung sollte man nicht übers Knie brechen.“
    „Ich habe meine Entscheidung bereits getroffen. Ich möchte nur noch wissen, ob es mir zur Schande oder zur Ehre gereichen wird.“
    Sie ritten an den Leichen vorbei. Die Sonne kam hinter einer Wolke hervor. Der Wind blies ihnen ins Gesicht.

 
     
Eins
     
     
     
    Red fuhr langsam die schmutzige Straße entlang. Die nächste Raststätte mit ihren Gebäuden aus grobem Stein war die letzte auf der Route, die er sich ins Afrika des elften Jahrhunderts erkoren hatte. Er fuhr auf den Parkplatz und parkte neben einem stromlinienförmigen, silbergrauen Fahrzeug.
    „Das ist aber einer von ganz weit oben“, kommentierte er. „Möchte wissen, wem das gehört.“
    Er nahm Fleurs aus ihrem Fach, holte ein Gewehr aus der Halterung hinter ihm und öffnete die Tür. Nachdem er ausgestiegen war, griff er unter den Sitz, von wo er einen Dolch in einer ledernen Scheide hervorholte, den er an seinem Gürtel befestigte. Danach verschloß er das Führerhaus. Er nahm eine Ration von der Ladefläche, riß sie auf und untersuchte sie.
    „Alles, was ich brauche, außer Wasser“, sagte er. „Und vielleicht ein Taschenbuch. Ich werde trotzdem reingehen und ihnen sagen, daß ich eine Weile hier parke.“
    „Es ist schon spät am Tag, und du hast viel leisten müssen. Vielleicht solltest du dich ausruhen und erst morgen früh weiterfahren.“
    Er betrachtete den Himmel.
    „Ich könnte es in ein paar Stunden schaffen.“
    „Und dann den ganzen Ärger auf dich nehmen, ein Lager aufzubauen, und dann auch noch eine ganze Nacht draußen zu verbringen. Lohnt sich das wirklich?“
    „Keine Ahnung.“
    „Wahrscheinlich könntest du auch mal wieder eine ordentliche Mahlzeit vertragen.“
    „Da hast du recht“, sagte er, schulterte das Gewehr und nahm das Bündel auf, zu dem er auch Fleurs gesellte. „Sehen wir uns mal an, was die Speisekarte zu bieten hat und wie der Schuppen sonst so aussieht. Wenn es nichts Besonderes ist, können wir immer noch weiterfahren.“
    Er bewegte sich direkt auf das Hauptgebäude zu. Der Besitzer, ein älterer Mann mit französischem Akzent, und seine Frau – jung, stark, eine Eingeborene – saßen in der Nähe der Rezeption in bequemen Stühlen, direkt unter einem großen Ventilator. Er lächelte und stellte ein Glas und ein Buch ab, als Red eintrat.
    „Hallo. Womit kann ich dienen?“
    „Hallo. Ich heiße Red Dorakeen. Ich fragte mich, was es wohl zu essen gibt.“
    „Peter Laval. Und das hier ist Betty. Ein Stew – eingeborene Fleischsorten nach Jahreszeit. Bier, hier gebraut, oder Wein, ganz nach Belieben. Sie können gern mit in die Küche kommen und mal am Topf schnuppern.“
    „Nicht nötig. Ich bin schon überzeugt. Riecht ausgezeichnet. Wie sind die Zimmer?“
    „Sehen Sie sich alles an. Direkt hier um die Ecke.“
    Red folgte ihm in ein kleines, sauberes Zimmer.
    „Nicht schlecht. Das nehm ich“, sagte er und stellte sein Bündel in eine Ecke, nachdem er Fleurs in die Tasche gesteckt und sein Gewehr auf das Bett gelegt hatte. Seine Jacke warf er daneben.
    „… und dann bringen Sie mir bitte ein Bier.“
    „Hier entlang. Ich gebe Ihnen auch einen Schlüssel, wenn Sie einen wollen.“
    Red folgte ihm zurück in die Vorhalle. Er schloß die Tür hinter sich.
    „Ja, bitte. Viele andere Gäste?“
    „Nein, heute nur Sie. Das Geschäft läuft langsam an. Wie immer.“
    „Dieser tolle Schlitten dort draußen – Ihrer?“
    „Nein,

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