Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Straße nach überallhin

Straße nach überallhin

Titel: Straße nach überallhin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
Vom Netzwerk:
Tisch.
    „Machen wir dieser Narrenposse ein Ende!“ sagte er. „Ich kenne Sie, Frazier, oder wie auch immer …“
    Bei diesen Worten breitete Dodd die Arme aus. Die Kerzen und die Lampe erloschen. Es folgten eine Hitzewoge, ein greller Blitz und ein donnernder Knall. Gleichzeitig spürte Red, wie er zur Seite gestoßen wurde.
    Er taumelte. Plötzlich war der Lärm des Sturms lauter. Laval rief etwas von jenseits der Empfangshalle. Regen prasselte durch das Dach herein.
    In Mondamays mittlerer Sektion flammte ein Suchscheinwerfer auf. Er drehte sich um und inspizierte Red.
    „Alles in Ordnung?“
    „Ja. Was ist geschehen?“
    „Keine Ahnung. Der Blitz blendete meine Sensoren einen Augenblick. Ich habe mich vor dich gestellt, als es geschah, als Vorsichtsmaßnahme. Etwas durchschlug das Dach.“
    „Dodd …?“ rief Red.
    Keine Antwort.
    „Fleurs?“
    „Ja?“
    „Warum hast du sein Glas zerschmettert und diesen Hokuspokus mit ihm angestellt?“
    „Natürlich um ihn zu erschrecken. Aus diesem Grund habe ich auch Mondamay eine Mikrowellennachricht übersandt, etwas Ähnliches zu tun. Ich erkannte ihn schon vor dir – es war dasselbe Stimmenmuster.“
    „Es war also definitiv derselbe Bursche, den wir als Anhalter mitgenommen hatten?“
    „Ja.“
    „Wenn ich nur wüßte, was er will.“
    „Ich glaube er – es – will dir etwas Böses antun. Aber es fürchtete sich. Es glaubt, du hättest eine Art magisches Verteidigungssystem. Es hat keine Ahnung, was ein integrierter Mikrominiaturkreis ist. Offensichtlich gibt es dort, wo es herkommt, nichts Vergleichbares. Aber man hat dort eine Form von Magie. Es hält dich auch für einen Magier und fürchtet sich vor dir, weil es deine Magie nicht begreift. Ich sah es schon früher und glaube, es kam heute nacht nur für einen Test hierher.“
    Laval kam mit einem Licht herein.
    „Was, zum Teufel, ist hier geschehen?“ rief er.
    „Keine Ahnung“, antwortete Red, der Fleurs aufhob. „Ich unterhielt mich mit dem Mann, der eben hereingekommen war, als das Licht ausging. Es folgte ein Donnerschlag, und jetzt ist ein Loch im Dach und von Mr. Dodd keine Spur mehr. Vielleicht ist ein Meteorit auf ihn gefallen. Keine Ahnung.“
    Laval stellte die Lampe ab, die er mitgebracht hatte. Seine Hände zitterten.
    „Von den Vorfällen heute nachmittag auf dem Parkplatz habe ich nur am Rande etwas mitbekommen“, sagte er. „Ich weiß also nicht, was dort geschehen ist. Aber was ich gesehen habe, hat mir vollkommen gereicht. Und dann tauchen Sie plötzlich mit einem Roboter auf. Vielleicht hat er den Mann durch das Dach geworfen, das weiß ich nicht. Wollen Sie mir etwas zuleide tun?“
    „Ach was. Ich sagte doch schon, ich weiß auch nicht, was geschehen ist.“
    „Ich weiß, es ist eine scheußliche Nacht, und ich weiß nicht, wohin ich Sie schicken soll, aber würde es Ihnen etwas ausmachen, von hier zu verschwinden? Ich will nicht noch mehr Ärger. Vielleicht wissen Sie wirklich nicht, was hier vor sich geht, aber Sie sind eine Art Unheilsbringer. Bitte …?“
    Fleurs gab zwei kurze Pfeiftöne von sich.
    „Ja“, antwortete Red. „Ich verstehe. Machen Sie mir die Rechnung fertig. Ich hole mein Gepäck aus dem Zimmer.“
    „Vergessen Sie die Rechnung.“
    „Okay. Wie Sie wollen. Halt … haben Sie Dodd nicht den Mantel abgenommen?“
    „Ja.“
    „Sehen wir uns den mal an. Vielleicht finden wir dort ein paar Hinweise darauf, woher der Bursche kommt.“
    „Also gut. Kommen Sie mit, ich zeig’s Ihnen. Und dann gehen Sie bitte.“
    Er sah kurz zur Decke hoch, dann führte er Red hinaus. Mondamay folgte ihnen. Laval schloß die Tür hinter ihnen und verriegelte sie.
    „Hier entlang.“
    Sie gingen durch die Halle zu einem kleinen Wandschrank. Laval hob das Licht. Die Überreste eines dunklen Mantels schmolzen an einem Kleiderbügel. Er hatte keine Ärmel, der untere Saum war zerrissen. Rauchwolken kamen daraus hervor. Red wollte ihn an sich nehmen, um nach dem Firmenschild zu sehen, da glitt der Mantel vom Bügel und fiel herab. Red fing ihn auf, doch er zerfiel unter seinen Händen. Er wandte den Kragen um, den er immer noch in Händen hielt. Er hatte kein Schild. Das Material löste sich, noch während er es hielt, auf. Er rieb die Fingerspitzen aneinander und roch daran. Er schüttelte den Kopf. Die Überreste des Stoffes verschwanden dort, wo sie hingefallen waren.
    „Das verstehe ich nicht“, sagte Laval.
    Red zuckte die Achseln, dann lächelte

Weitere Kostenlose Bücher