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Straße nach überallhin

Straße nach überallhin

Titel: Straße nach überallhin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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mit einem einzigen Schlag enthaupten.“
    „Das gefällt mir. Kann er das auch mit den Füßen?“
    „Ja. Einen Augenblick …“
    „Vergessen Sie’s. Hat er seine ganze Kampfkraft wiedererlangt?“
    „Selbstverständlich.“
    Weitere Bilder. Archie Shellman schlug mit fast gelangweilter Miene Karatekämpfer, Boxer und Ringkämpfer zurück, ohne sich besonders anzustrengen. Archie Shellman, wie er selbst gewaltige Schläge einstecken mußte, ohne eine Miene zu verziehen …
    „Ist er so groß, wie es den Anschein hat? Das ist das erste Bild, wo er mit anderen Menschen zusammen ist.“
    „Ja. Hundert Kilo und groß genug, um als schlank gelten zu können. Er kann ein Auto umwerfen, schwere Türen eintreten, einen ganzen Tag lang laufen. Er hat eine fast perfekte Nachtsicht. Außerdem hat er verschiedene Zusätze …“
    „Wie sieht es mit seinem Verstand aus?“
    „Was Sie wollen. Eingebaute Dankbarkeit für seinen neuen Körper und ein übersteigertes Interesse, ihn im Kampf einzusetzen. Wir haben die Depressionen abgeblockt, aber das Manische ist noch vorhanden und kann aktiviert werden, wenn Sie es wünschen. Er betrachtet sich selbst als das zäheste und wichtigste Wesen auf zwei Beinen …“
    „Vielleicht ist er das auch.“
    „Schon möglich. Er wartet nur auf eine Gelegenheit, das auszuprobieren und gleichzeitig seine Dankbarkeit bekunden zu dürfen.“
    „Ich frage mich … Von allen Cyborgs, die Sie mir gezeigt haben, ist er sicher der Beste. Ich habe ein paar Bilder des Opfers. Sollen wir ihn einfach so auf den Mann ansetzen, oder halten Sie ein wenig Haßkonditionierung für nötig?“
    „Oh, wir könnten ihn etwas konditionieren, damit er es als seine Pflicht ansieht. Dann wird er nicht eher ruhen, bis er die Tat selbst ausgeführt hat. Sie kennen doch unser Motto: ,Nichts dem Zufall überlassen.’“
    „Ausgezeichnet. Ich werde ihm eine Chance geben, sobald ich weiß, wohin ich ihn schicken muß. Vielleicht brauchen wir ihn dringend.“
    „Äh … geht mich eigentlich nichts an, aber … was ist denn so Besonderes an dem Mann, auf den Sie ihn ansetzen wollen?“
    Als er Cargado die Bilder von Red Dorakeen übergab, schüttelte Sundoc den Kopf.
    „Wenn ich das nur selbst wüßte“, sagte er. „Irgend jemand, irgendwo, mag ihn ganz einfach nicht besonders.“

 
     
Eins
     
     
     
    Sie überholten eine Reihe schwerbeladener Kutschen und kamen schließlich in eine stille Sektion der Straße.
    „Jetzt kann keiner von euch mehr irgendwelche Signale feststellen, oder?“
    „Hier nicht.“
    „Nein.“
    „Gut. Dann kann ich mich also jetzt daranmachen, das Geschäft des langfristigen Überlebens in Angriff zu nehmen – einer der Gründe, warum ich dich besuchen wollte, Mondy.“
    „Der alte Arm ist nicht mehr das, was er mal war, aber ich würde mich trotzdem freuen, wenn ich dir helfen könnte.“
    „Ich will nur deinen Ratschlag. Du bist noch immer der beste Kampfcomputer. Nun, du kennst mich, und du kennst einiges von der Situation – ich kann dir noch mehr Daten verschaffen, wenn du sie benötigen solltest. Zuerst möchte ich deinen Rat, was ich als nächstes unternehmen soll.“
    „Du bist mehr als willkommen, wenn du mir nach Hause, zu meinem Zuhause, folgen möchtest. Ich gewähre dir gern Zuflucht, so lange du willst, und bringe dir das Töpfern bei.“
    „Danke. Aber ich glaube, auf Dauer würde ich daran keine Freude haben. Ich brauche etwas mehr Abwechslung.“
    „Diesen Seitenweg an der byzantinischen Abzweigung  – woher kennst du den eigentlich?“
    Red kicherte.
    „Ich habe entlang dieser Route schon oft Handel betrieben. Hat sich immer gelohnt. Nun … mir gefällt es da. Manuel I. herrscht dort. Normalerweise ist er immer bei irgendwelchen Schlachten anzutreffen, aber dazwischen fand er auch noch die Zeit, einen wirklich hübschen Palast zu bauen, den er Blachernae nennt und der direkt am Ende des Goldenen Horns gelegen ist. Eine perfekte, architektonische Meisterleistung, ganz mit Gold und Juwelen bedeckt. Schimmert sogar bei Nacht. Bietet jede Menge Kurzweil und Unterhaltung, und als Kaufmann erster Klasse wurde ich auch ein paarmal dorthin eingeladen. Konstantinopel ist auf der Höhe seiner Blüte. Literatur und Kunst gedeihen dort prächtig. Es ist fast, als würde die Renaissance hier ihren Anfang nehmen. Das Klima ist mild, die Frauen sind lieblich, die …“
    „Mit anderen Worten: Du bist verrückt nach diesem Ort?“
    „Das wollte ich damit

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