Strawberry Summer
der Brille. Er war groß und schlaksig. Schnell sprang er vor seine Mutter und schoss den Ball zurück über das Netz. Rory vermutete, dass dies der älteste Sohn, Gregory, war.
Ein Mann mit der schlanken Figur eines Läufers und dem beherrschten, unerschütterlichen Gesicht eines CEO trat an. Mit einer einzigen geschmeidigen Bewegung schickte er den Ball kommentarlos zurück. Der Ball kam auf, sprang über das Netz und flog direkt an seiner Frau vorbei.
»Larry!«, schnappte Mrs Rule und fror in ihrer Bewegung ein. »Der war auf der Linie! Der war eindeutig auf der Linie!«
»Er war drin, Luce. Du hast nur gerade nicht hingesehen.« Mr Rule lächelte auf eine Art, die Rory arrogant fand.
»Nein, ich denke, Mom hat recht«, warf Gregory ein. »Ich denke, der Ball war auf der Linie.«
»Er war total drin «, sagte Sloane gereizt und lief um den Tisch herum, um den Ball vom Boden aufzuheben. »Okay, 17 : 16.«
»Wartet«, sagte Mrs Rule. Sie ging auf Rory zu und lächelte so warmherzig, als wäre sie ihre lang verschollene Tochter. »Du musst Rory sein«, sagte sie. »Wir haben so viel über dich gehört. Ich bin Lucy.«
»Hi.« Rory schüttelte ihre Hand und war sich dessen bewusst, dass sie errötete.
»Was denkst du, Rory?«, fragte Mrs Rule. »War der Ball drin oder aus?«
»Äh. Ich weiß nicht so recht.«
Mrs Rules Gesichtszüge wurden weicher. »Entschuldigung. Ich schätze, jetzt habe ich dich in Verlegenheit gebracht, nicht wahr? Es ist nur so, ich denke, wir brauchen demnächst einen Schiedsrichter.« Sie zog eine Augenbraue hoch, während sie ihren Mann ansah. »Das ist mein Mann Lawrence«, sagte sie dann und deutete zu Mr Rule. »Und meine beiden ältesten Kinder – Sloane und Gregory.«
»Hi«, sagte Rory und erwiderte Sloanes und Gregorys höfliches Winken. »Ich hoffe, ich habe das Spiel nicht gestört.«
»Gar nicht. Wir spielen immer gern ein bisschen vor dem Abendessen«, erklärte Mrs Rule. »Das macht Appetit.« Sie griff gierig nach dem Glas in Fees Hand, nahm einen Schluck Wein und wischte dann eine Strähne ihres Haares aus dem Gesicht. »Sag, wie findest du dein Zimmer? Hast du genug Kleiderbügel?«
»Oh, äh, ja, mehr als genug.«
»Gut.« Sie drehte sich zu Gregory und Sloane um. »Rory ist im unteren Gästezimmer.«
»Oh, ich liebe dieses Zimmer«, sagte Sloane. »Ich würde am liebsten selbst dort einziehen, wenn das ginge.«
»Es ist ein großartiges Zimmer«, stimmte Gregory zu. »Man kann den Ozean von dort hören.«
»Du kannst den Strand nutzen, wann immer du willst«, sagte Mr Rule. »Wir sind hier nicht so förmlich.«
»Und vielen Dank, dass du uns bei der Dinnerparty heute Abend hilfst«, fügte Mrs Rule hinzu. »Die örtliche Hilfe hier … also, manchmal hat sie einen schwerer Anfall von Unzuverlässigkeit.«
Als Sloane und Gregory ihre Schläger weglegten, bemerkte Rory die Reihe von kleinen Evian-Flaschen und aufgerollten Minihandtüchern auf der Anrichte, die dort bereitstanden, falls jemand schwitzte oder Durst bekam.
»Ich denke, es ist extrem wichtig, etwas zusammen als Familie zu spielen«, fuhr Mrs Rule fort. »Als ich aufwuchs, achtete mein Vater sehr darauf, dass wir alle sportlich sind. Er wollte, dass wir Tennis spielen oder Tauchstunden nehmen oder unsere Pferde reiten. Unglücklicherweise war ich außer in Tennis nicht sehr gut. Und Tischtennis. Spielst du irgendwas?«
»Nicht wirklich«, antwortete Rory.
»Was ist mit deiner Mutter?«, fragte Mrs Rule, als sie zur Treppe gingen. »Macht sie gerne Sport?«
»Nicht im traditionellen Sinne, nein.«
»Also, jeder von uns ist gut in irgendwas«, erwiderte Mrs Rule. »Connor – er ist noch nicht hier, er wird in ein paar Tagen kommen –, er ist im Schwimmteam der USC .« Sie zeigte auf einen Jungen in einem der gerahmten Fotos, die an der Wand hingen. Rory erhaschte einen Blick auf einen adrett aussehenden Jungen mit blonden Haaren, der neben einem Segelboot stand, bevor Mrs Rule ihr bedeutete, vor ihr die Stufen hinaufzugehen.
»Und Sloane hier ist eine der Starspielerinnen im Doppel des Georgica .«
»Echt?«, fragte Rory.
»Was machst du denn gerne?«, wollte Mrs Rule wissen.
»Sie lernt«, warf Fee ein, worauf Rory rot anlief.
»Das ist gut«, sagte Mrs Rule. »Was willst du denn einmal werden?«
Rory räusperte sich, als sie den Treppenabsatz erreichten. »Ich bin mir noch nicht sicher. Vielleicht Anwältin für Kinder. Ich mache auch gerne Filme, aber das wird vermutlich eher
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