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Strawberry Summer

Strawberry Summer

Titel: Strawberry Summer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanna Philbin
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üblichen herablassenden Art.
    »Wieso hat dieses Mädchen uns heute Abend bedient? Es hat keine Ahnung, wie das geht.«
    »Die Hilfe, die wir eingestellt haben, hat abgesagt«, antwortete Bianca. »Das war das Beste, was wir in so kurzer Zeit auftreiben konnten.«
    »Dann hätte es eben ein Buffet geben sollen.«
    »Deine Mutter wollte aber kein Buffet«, entgegnete Bianca.
    Isabel wandte sich wieder ihrem Kleid zu. »Egal«, schnappte sie.
    »Es tut mir wirklich leid«, sagte Rory.
    » Hör auf, das zu sagen«, rief Isabel. Sie warf die Papiertücher in den Müll. »Es ist passiert. Hoffentlich kann die Reinigung das noch retten. Aber es ist offensichtlich, dass du keine Ahnung hast, was du tust.« Sie stolzierte aus der Küche und mied dabei Biancas selbstgefälligen Blick.
    Rory sah ihr nach und fühlte, dass ihr Herz wie wild in ihrer Brust schlug.
    »Das ist genug«, sagte Bianca. »Ich übernehme jetzt.«
    »Es tut mir wirklich leid«, murmelte sie.
    »Es war ein Unfall«, sagte Bianca. Ihre Stimme war frei von dem kleinsten bisschen Mitgefühl.
    Rory stellte die Suppenterrine mit zitternden Händen auf die Arbeitsfläche. Sie hatte zwei Jahre lang gekellnert und nie auch nur eine Scheibe Salami auf jemanden fallen lassen. Warum konnte sie keine Soße austeilen? Was stimmte nur nicht mit ihr? Sie konnte nun nur noch auf ihr Zimmer gehen und versuchen, das Ganze zu vergessen. Rory ging zur Tür.
    »Willst du denn kein Abendessen?«, fragte Bianca. »Eduardo kann dir einen Teller machen.«
    »Nein, es ist okay«, sagte Rory. »Ich bin nicht so hungrig.«
    Niemand erwähnte ihren Wutausbruch während des restlichen Abends. Stattdessen unterhielten sie sich, als wäre sie gar nicht anwesend, und kauten dieselben Themen durch wie immer: Wer hatte welches Haus für wie viel gekauft, wer war neu im Georgica, und wie schwer war es heutzutage in den Hamptons doch, anständige Haushaltshilfen zu bekommen. Sobald Bianca aus der Küche mit einer Schale voll Zitronen- und Blaubeereis kam, schob Isabel ihren Stuhl zurück.
    »Ist es okay, wenn ich gehe?«, fragte sie.
    Ihre Mutter warf ihr einen düsteren Blick zu. Es war eindeutig, dass sie immer noch sauer war, aber sie nickte kurz angebunden. Isabel verließ den Raum ohne ein weiteres Wort und beeilte sich, auf ihr Zimmer zu kommen.
    Während sie ging, konnte sie spüren, dass Sloane und Gregory sie beobachteten. Letzten Sommer hatten die beiden sich gegen sie verschworen und ihr immer aufgelauert, wenn sie nicht gerade dabei waren, sie bei ihren Eltern anzuschwärzen. Als sie den Range Rover ausgeliehen hatte, um zu einer Party in Sagaponack zu fahren, nur zwanzig Minuten entfernt, war Sloane die Erste gewesen, die ihrer Mutter gesagt hatte, dass sie das Auto für einen kleinen Ausflug genommen hatte. Als sie die ganze Nacht weggeblieben war, um mit Aston den Sonnenaufgang zu beobachten, da hatte ihr Bruder ihr allen Ernstes gesagt, dass sie den Familiennamen mit ihren »Possen« beschmutzen würde. Und die Art, wie die beiden letzten Sommer wegen dem Feuer ausgeflippt waren, das einfach ein ganz unglücklicher Unfall gewesen war … Das Letzte, was sie jetzt brauchte, war eine Moralpredigt von den beiden. Sie konnte es nicht erwarten, dass Connor nach Hause kam. Er verteidigte sie immer und glücklicherweise hörten Sloane und Gregory immer auf ihn. Vielleicht lag es daran, dass sie wussten, dass er Mutters Liebling war.
    Sie öffnete die Tür zu ihrem Schlafzimmer und sah die rosa Wände, die sich bauschenden weißen Vorhänge und den antiken Kronleuchter, der von der Decke hing, an. Als sie vierzehn gewesen war, da waren ihre Vorbilder in Sachen Inneneinrichtung Betsey Johnsons Boutiquen und Sofia Coppolas Marie Antoinette gewesen. Jetzt wünschte sie sich, dass ihre Wände einfach nur weiß und die Vorhänge olivgrün wären, so wie in ihrem Zimmer an der Schule. Sie trat in ihren begehbaren Kleiderschrank, der jetzt so lächerlich übertrieben wirkte. Es war erstaunlich, wie ein Jahr fern von daheim die Art änderte, wie man Dinge betrachtete. Sie hatte ihren Kleiderschrank so geliebt, als sie ihn entworfen hatte, aber jetzt sah er nur albern aus. Die Kleider waren nach Farbe angeordnet mit einer Extrasektion für Streifen. Ihr Schuhregal nahm eine ganze Wand ein und in der Ecke hingen all ihre Geldbeutel, Handtaschen und Clutches an stoffbezogenen Nägeln. Sie zog ihr Kleid aus und schlüpfte in ihre Schuljogginghose und ein T-Shirt. Dann setzte sie sich auf die

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