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Strawberry Summer

Strawberry Summer

Titel: Strawberry Summer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanna Philbin
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gewöhnt.
    Rory nutzte die Gelegenheit, Isabel einen Blick zuzuwerfen, aber Isabel sah eisern an ihr vorbei.
    »Da bitte«, sagte Fee und hielt ihr eine unbeschriftete Plastikflasche mit einem grünen Brei entgegen. »Geht’s dir gut?«
    »Ich glaube, ich habe die Grippe«, sagte Isabel.
    Grippe? , dachte Rory und starrte sie an. Na klaaaar .
    »Oh, na ja, in dem Fall gehst du besser wieder ins Bett«, sagte Fee.
    »Danke.« Isabel drückte die Tür mit ihren Fingerspitzen auf und schlurfte hinaus.
    »Irgendwas scheint rumzugehen«, murmelte Fee, als sie sich wieder der Geschirrspülmaschine zuwandte.
    »Ich bin gleich zurück«, sagte Rory. Sie konnte Isabel damit nicht davonkommen lassen.
    »Hey, kann ich dich eine Sekunde sprechen?«, fragte sie, sobald sie allein in der Halle waren.
    Isabel drehte sich um und sah Rory entnervt an.
    »Also, können wir über den Typ reden, der sich gestern in mein Zimmer geschlichen hat?«, fing Rory an. »Der, für den ich die Schuld auf mich genommen habe?«
    Isabels Gesichtsausdruck verriet nichts.
    »Ich habe mich nur gefragt, ob du irgendwas dazu zu sagen hast.«
    »Danke«, sagte Isabel mit ausdrucksloser Stimme. »Ist es das, was du hören wolltest? Vielen, vielen Dank, dass du mich gedeckt hast. Und nur, damit du es weißt, ich hatte keine Ahnung, dass du da schläfst. Und ich würde es nicht ›dein Zimmer‹ nennen. Es ist das Gästezimmer. Und du bist ein Gast.« Sie wandte sich wieder um.
    »Ich bin mir sicher, es würde dir nichts ausmachen, wenn ich rausgeschmissen würde, aber für mich ist es wichtig, hier zu sein«, sagte Rory. »Tut mir leid, wenn du damit ein Problem hast.«
    »Ich habe kein Problem«, warf Isabel über die Schulter. Dann stapfte sie nach oben. Eine Tür fiel ins Schloss.
    Rory atmete tief durch und ballte ihre Hände zu Fäusten. Zum ersten Mal verspürte sie den Drang, auf etwas einzuschlagen. Dieses Mädchen war schrecklich. Sie war ein Snob. Sie war verzogen. Und sie hatte absolut keine Skrupel, nicht die geringsten. Von jetzt an würde Rory alles tun, was sie konnte, um ihr aus dem Weg zu gehen. Sie würde auch versuchen, Bianca und Fee davon zu überzeugen, dass sie nicht so ahnungslos, waghalsig oder unreif war, um irgendwelche Jungs zu bitten, in ihr Zimmer zu schleichen. Obwohl Rory nicht glaubte, dass sie damit jetzt noch Glück haben würde.
    Als sie zurück in die Küche kam, war Fee nicht mehr da. Sie betrachtete die glänzenden Arbeitsflächen und Küchengeräte und wollte plötzlich nur noch weg. Sie brauchte frische Luft. Dann fiel ihr der Strand ein. Sie hatte ihn noch nicht einmal gesehen. Wir sind hier nicht so förmlich, hatte Mr Rule gesagt. Und trotzdem, sie hatte den starken Eindruck, dass die Angestellten dieses Hauses nicht viel Zeit damit verbrachten, sich auf dem Privatstrand der Rules zu sonnen.
    Sie ging aus dem Haus, durch den Rosengarten und über den mit Steinplatten ausgelegten Bereich des Gartens. Am anderen Ende, hinter den beiden Swimmingpools und der Reihe von Liegestühlen mit fleckenfreien weißen Kissen, flatterte eine Fahne in der Brise. Sie lief auf die Flagge zu, bis der graublaue Ozean in Sicht kam. Aufgeregt folgte sie dem Pfad aus Holzbohlen, der über einige grasbewachsene Dünen zum Strand führte. Sie schlüpfte aus ihren Flip-Flops. Sie konnte nicht glauben, wie sauber es hier unten war. Keine Bierdosen oder leere Sonnencremeflaschen, nicht einmal Fußspuren. Und es war niemand zu sehen, nirgends. Es fühlte sich wirklich an wie ihre eigene Privatinsel.
    Es war Ebbe. Kleine Vögel watschelten in dem nassen, weichen Sand. Eine Welle rollte heran und brach. Sie lief zum Rand der Wellen und eisiges Wasser floss über ihre Füße. Sie drehte sich um und blickte auf die Schornsteine und Dachfenster der Villa nebenan, die gerade noch so hinter den Dünen zu erkennen war. Ob diese Familie jemals runter zum Strand kam? Bewegte sich einer von denen jemals außerhalb ihrer eigenen kleinen Welt? Bemerkten sie all das hier überhaupt jemals? Warum waren die Rules Mitglieder in einem Strandclub, wenn sie doch all das hier für sich hatten? Es war offensichtlich, dass jemand wie Isabel Rule dieses Haus nicht zu schätzen wusste, aber Rory fragte sich, ob überhaupt irgendeiner der Rules das tat.
    Nachdem sie minutenlang auf den Ozean gestarrt hatte, drehte sie sich um. Bianca suchte vermutlich schon nach ihr. Sie lief die von der Sonne angewärmten Bohlen hoch, fühlte ihre Oberschenkelmuskeln brennen und

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