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Strawberry Summer

Strawberry Summer

Titel: Strawberry Summer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanna Philbin
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viele Freundinnen hast du?«
    »Habe oder hatte?«
    » Hast . Im Sinne von aktuell.«
    Das Tempo der Musik änderte sich und wurde langsam und sexy. Ein Lied, das sie letzten Sommer geliebt hatte.
    From the very first time I rest my eyes on you, girl
    My heart said follow through
    But I know now that I’m way down on your line
    But the waiting feel is fine
    Ihr wurde langsam schwindelig vom Rum. Sie schloss ihre Augen und bewegte sich ein bisschen im Takt der Musik, bis sie Mikes Finger spürte, die sich vorsichtig auf ihre Hand legten. Sie öffnete ihre Augen und er sah sie direkt an.
    »Nur eine. Aber ich arbeite noch daran.«
    * * *
    Rory lehnte gegen den Berg von Kissen und blickte auf ihr Handy. Drei verpasste Anrufe, alle von Lana McShane. Ihre Mutter hatte es noch nie leiden können, Nachrichten zu hinterlassen. Stattdessen rief sie lieber immer und immer wieder an und legte auf, was dann damit endete, dass Rory sich nicht nur schuldig fühlte, sondern auch in Panik geriet.
    Wenigstens war es heute Abend ruhig gewesen. Sie hatte mit Fee, Bianca und der neuen Köchin Erica zu Abend gegessen. Erica war zierlich, aber kräftig und hatte hellbraune Locken. Erica bestand darauf, ein Abendessen aus Pappardelle mit Frühlingsgemüse und Ricotta extra für sie vier aufzutischen. Das Essen war köstlich, aber Bianca hatte es kaum angerührt, sie war zu sehr in eine Episode von Downton Abbey vertieft, um auf irgendwas zu achten. Danach hatte Rory ein langes Schaumbad in der im Boden eingelassenen Marmorwanne genommen, hatte sich dann in den Seidenbademantel eingewickelt und war ins Bett gegangen. Es war Viertel vor zehn und sie wollte nur schlafen. Aber wenn sie ihre Mutter nicht zurückrief, würde Lana wahrscheinlich noch mal anrufen. Sie konnte es also genauso gut hinter sich bringen, dachte Rory, während sie wählte.
    Ihre Mutter antwortete nach dem ersten Klingeln. »Hallo?« Es war nur ein Wort, aber Rory konnte den Wein hören.
    »Hey, Mom, ich bin es. Tut mir leid, dass ich deine Anrufe verpasst habe.«
    »Oh. Habe ich dich mehr als einmal angerufen?«
    »Ich denke schon. Wie geht’s dir?«
    »Nicht so gut.« Rory hörte ein leises Schnüffeln. »Ich glaube, Bryan und ich haben uns getrennt.«
    »Oh«, sagte Rory und fühlte sich ein bisschen schuldig. Sie hatte das nicht kommen sehen – zumindest noch nicht so bald. »Das tut mir leid.«
    »Schatz, ich brauch dich«, sagte ihre Mutter und schaffte es, dass es gleichzeitig wie ein Befehl und eine Bitte klang. »Ich brauche dich hier. Jetzt.«
    »Mom, ich kann nicht. Ich bin gerade erst angekommen.«
    »Rory, bitte . Gestern haben sie mir auch noch das Kabel abgeschaltet, ich kann nicht mal fernsehen –«
    »Ich habe die Rechnung an den Kühlschrank gehängt. Hast du sie nicht gesehen?«
    »Ich war nur ein bisschen spät dran«, antwortete ihre Mutter genervt. »Sag deiner Tante Fee, dass es dir leidtut, aber dass ich dich brauche. Sie wird es verstehen.« Da war wieder ein Schnüffeln. »Schatz, du bist alles, was ich habe.«
    Rory drückte ein kleines blauweiß geflecktes Kissen zusammen. Sie konnte die vertrauten Ranken der Schuld durch das Telefon kriechen fühlen und wie sie sich um sie herumwanden, enger und enger. »Ich kann nicht«, sagte sie endlich. »Ich bin gerade erst hier angekommen. Es wäre wirklich sehr schlecht für mich, wenn ich jetzt gehe. Leg dich ins Bett. Morgen sieht alles besser aus. Ich verspreche es.«
    Es klickte und dann war alles still.
    »Hallo? Mom?«
    Sie hatte aufgelegt. Rory blickte auf das dunkle Display ihres Handys. Ihre Mutter hatte schon früher Unterhaltungen so beendet, aber noch nie hatte es Rory so genervt wie heute. Dann eben nicht , dachte sie. Sie stellte den Ton aus und legte das Handy in die oberste Schublade des Nachttischs, sodass sie es nicht mal vibrieren hören konnte. Falls ihre Mutter sie zurückrief, wollte sie es nicht hören.
    Sie zog die Decken bis zum Kinn hoch und sank tiefer in die bequeme Matratze. Vielleicht war es gar kein so großer Fehler gewesen, nach East Hampton zu kommen. Ihrer Mutter über die neueste Trennung hinwegzuhelfen, wurde langsam langweilig. Und ihre Mutter war erwachsen, daran erinnerten Sophie und Trish sie immer wieder. Sie konnte auf sich selbst aufpassen. Sie sagten ihr immer wieder und wieder, dass nicht sie die Mutter sei. Aber was machst du, wenn du es nicht anders kennst? fragte Rory sich.
    »Warte hier«, sagte Isabel, als sie vor dem eisernen Tor hielten. »Ich

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