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Strawberry Summer

Strawberry Summer

Titel: Strawberry Summer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanna Philbin
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heran. »Tut mir leid. Ich hatte keine Ahnung. Diese Typen können nicht mal die Miete bezahlen. Ich hätte nie gedacht, dass sie so was hier abziehen könnten.«
    »Vielleicht sollte ich ein Taxi rufen und du kannst deine Party genießen«, schlug sie vor.
    »Nein«, sagte er. »Geh nicht. Bitte.«
    Plötzlich drängte sich ein Mädchen mit braunen Haaren und einem engen lila Tanktop zwischen sie und gab Mike einen Kuss auf die Wange. »Hey, Fremder!«
    »Leelee, was geht ab?«, fragte er mit ein bisschen mehr Enthusiasmus, als es Isabel lieb war.
    »Ich habe gehört, dass du endlich volljährig bist, und ich dachte mir, da sollte ich hier sein«, sagte sie aufreizend. Sie klopfte ihm auf die Schulter.
    »Hey, Leelee, das ist Isabel.«
    »Hey«, sagte Isabel.
    Das Mädchen warf ihr nur ein flüchtiges Lächeln zu und winkte schwach, bevor es sich wieder Mike zuwandte. »Komm mal bei Ripcurl vorbei. Ich arbeite jetzt da. Außerdem sind einige richtig coole Bands nächste Woche da.«
    »Wo ist die Toilette?«, fragte Isabel.
    »Sie ist direkt da durch, die erste Tür links«, sagte Mike. »Alles okay?«
    »Yeah, mir geht’s gut«, meinte Isabel und zwang sich zu einem Lächeln. »Ich bin gleich zurück.« Sie warf Leelee das falscheste Lächeln zu, das sie zu zustande bringen konnte. »Nett, dich kennengelernt zu haben.«
    Leelee sah sie kaum an. »Yeah.«
    Sie bahnte sich ihren Weg durch die Menge zum Flur und machte die erste Tür links ausfindig. Sie schaltete das Licht an. Das Badezimmer war ein Schweinestall. Bartstoppeln bedeckten das Waschbecken, während Rasierer, Zahnpastatuben und mit getrocknetem Schaum verkrustete Rasierschaumdosen sich um den Platz auf der verfügbaren Oberfläche stritten. Ein Neoprenanzug hing vom Duschkopf und sandiges Wasser tropfte auf den Badewannenboden. Und es war nicht ein Blättchen Toilettenpapier mehr auf der Rolle.
    Sie klappte den Toilettensitz herunter – er war mit einem dieser schrecklichen fransigen Bezüge verziert – und setzte sich darauf. Ausgaben von Maxim und Surfer steckten in einem Zeitschriftenständer am Boden. Himmel, hier war es so dermaßen dreckig. Ihre Mutter hätte es hier nicht eine Minute lang ausgehalten. Aber das war vermutlich der Punkt: Das hier war Mikes Haus. Es gab hier keine Eltern, die ihm sagten, was er zu tun hatte. Es gab nicht mal auf dieser Party Eltern. Dies war sein ganz eigener Ort. Sie konnte sich so eine Freiheit nicht einmal vorstellen. Sie war noch nie mit einem Typen ausgegangen, der nicht zu Hause oder in einem Studentenwohnheim wohnte. Es war aufregend, aber auch ein bisschen verwirrend, so als ob man ein Kaufhaus durch den Seiteneingang verließ. Plötzlich wurde ihr klar, warum sie sich da draußen im Wohnzimmer wie ein Fisch außerhalb des Wasser gefühlt hatte – und auch die meiste Zeit des Dates. Sie fühlte etwas, dass sie noch nie gefühlt hatte. Sie fühlte sich jung. Das Mädchen da draußen, dass mit Mike sprach – genauer gesagt ihn anbaggerte – passte besser zu ihm als sie. Leelee hatte wahrscheinlich auch ihre eigene kleine unordentliche Hütte, die sie sich mit ein paar Freunden teilte, ihre eigene Küche und ihr eigenes unüberwachtes Schlafzimmer. Und ein Auto. Das sie legal fahren durfte.
    Isabel starrte geradeaus auf die verknitterten und fleckigen Handtücher auf dem Handtuchständer und fühlte sich immer deprimierter. Sie musste Dampf ablassen. Sie öffnete ihre Clutch und nahm ihr Handy raus.
    Date ist totales Desaster, tippte sie. Wie ist deins?
    Hoffentlich hatte Rory eine bessere Zeit als sie.
    Rory beschleunigte den Prius auf fünfundsiebzig, als sie an den Hecken und weitläufigen Vorgärten der Further Lane vorbeifuhr. Irgendwo in ihrer Tasche summte ihr Handy, weil eine SMS angekommen war, aber sie ignorierte es. Die Ersatz- DVD rutschte auf dem Ledersitz neben ihr hin und her und knallte gegen die Tür. Sie war sich nicht mal sicher, welcher Film das jetzt war. Billy Withers Butler hatte sie ihr mit einem zornigen Blick in die Hand gedrückt, als hätte sie ihm den Abend verdorben. Dieses Mal wartete sie nicht, bis ihr die Tür vor der Nase zugeschlagen wurde. Sie rannte direkt zurück zum Auto.
    Als sie durch das eiserne Tor der Rules fuhr, warf sie einen Blick auf die Uhr am Armaturenbrett. Viertel vor sieben. Sie fuhr die lange Kiesauffahrt hoch, parkte das Auto, griff nach ihrem Handy und rief Landon an. Die Mailbox sprang sofort an. Sie stellte sich vor, wie er auf dem Weg zu ihr war,

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