Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Streifzüge durch das Abendland - Europa für Anfänger und Fortgeschrittene

Streifzüge durch das Abendland - Europa für Anfänger und Fortgeschrittene

Titel: Streifzüge durch das Abendland - Europa für Anfänger und Fortgeschrittene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill Bryson
Vom Netzwerk:
Glas und z w i nkerte mir z u, a ls w ollte er sagen: » Ich hoffe, du magst P ferdescheiße, m e i n Junge . «
    Ich w a ndte mich a n Gerhard. » S oll e n w ir die P olizei rufen ? «
    » I c h glaube, der Mann da drüben ist die P olizei . «
    » O h, klass e « , sagte K a tz w ieder.
    » I c h glaube, w ir sollt e n un a uffäl l ig z ur T ür geh e n und dann so schnell w ie mög l ich abh a u e n«, sch l ug Ge r hard vor.
    Wir standen auf, ließen uns e re halbvollen Gläser st e h e n, b e w e gten uns so läss i g, w ie w ir eben konnt e n, i n Ri c h t ung Ausg a ng, ni c kt e n i m Vorbeig e hen unseren pot e ntiell e n Angre i fern z u und r a nnt e n los.
    Wir hörten, w ie h i nter uns brü l lendes Gelä c hter das Dach von den Mauern des G a s t hauses hob, aber ni e m a nd fo l gte uns. Bis h e ute w eiß ich ni c ht, w ie es i st, m a t schigen P ferd e m ist z w i s c hen den Zähn e n zu spüren, und dafür danke i c h G ott.
    Wenig später lag e n w ir auf einer f e ucht e n Wiese unter Taus e nden von Stern e n i n unseren Schlafsä c k e n, umgeben von ze r klüft e ten Bergen, die sich kaum merk l ich v o n ein e m fast ebenso s c h w arzen H i mmel abhoben. Es roch na c h fr i sch g e m ä ht e m Gras, und ich s a gte in die S t ille r i ngsum, daß i c h noch nie e i nen so s c hön e n Ort w ie diesen g e seh e n hätte.
    » D as ist das P roblem in Öst e rreich « , e r w iderte T h o m a s une r w artet lebhaf t ; bisher hatte i c h ihn k a um reden hören. » E s ist so ein schön e s L a nd, aber es ist voller verdammter Österreicher . «
    Am nächst e n T ag fuhr ich n a ch Salz b urg. Es fi e l mir s c hwer, m ich mit der Stadt a n z ufr e unden, w a s mich überraschte, denn ich hatte Salzburg z w ar v a ge, aber sehr angen e hm i n Erinnerung. Es w i mmelte von T ouristen und, w a s noch s c hl i mmer w ar, v o n Gesch ä ft e n, i n den e n nur ein T ourist f i ndet, w as er such t : T iroler Kits c h, A lp e nkits c h und Kitsch und vor all e m Mozart-Kits c h - Mozart-Sch o kolade, Mozart-Marzipan, Mozart- B üst e n, Mozart- Spielkart e n, Mozart- A s c h e nbecher, Mozart-S c hnaps. U nd überall w urde geb a ut. Überall w urd e n die Straßen a ufger i ss e n, und über der Stadt h i ng e i ne Glocke a us St a ub und Lä r m .
    Die kle i ne Altstadt, die s i ch z w is c hen die Salza c h und die senkrecht e n Fe l s w ä nde des Mönchsberges z w ä ngt, ist z w e i fellos hübs c h und maleris c h, aber so übertrieben niedli c h, daß s i ch e i n e m der Magen umdreht. I n der Getreidegasse, in der Mozarts Geburtshaus st e ht, h i ng über j e der Ladentür eine hölze r ne Breze l . Selbst McD o nald's ma c hte da ke i ne Ausn a h m e (in se i ne Brezel w ar ein golden e s, bogenfö r mig e s M e i ngearbeitet), a ls w o l lte m a n uns vorgauke l n, daß man dort s c hon i m M i ttelalter H a m b urger zubereitet hat. Ich h ä tte s c hreien können.
    Ich bin w i r kli c h für McDonald's Rest a urants in eur o päisch e n Städten, aber w ir sollt e n nicht vergess e n, daß w ir von e i n e r Gesellsch a ft, die si c h o ffi z iell von d e m Ant l itz e i nes s c h w a c hsinn i gen Cl o w ns n a m e ns R o nald M c Donald repr ä sentieren läßt, nicht das erforderliche F i ngerspitzeng e fühl i n Fr a gen der U nterneh m e nspräsentation e r w art e n könn e n.
    Die L e ute von McDonal d ' s b rauch e n e i n w e nig Hi l fest el lung. M a n muß i hnen sag e n, daß Europa nicht Disn e yland ist. Man muß ihnen geeignete Räum l ichkeit e n i n einer Seit e nstraße zu w eis e n und ihnen vorschreiben, w ie sie i hr Rest a urant zu gesta l ten h a ben. Ein McDonald's i n Europa hat auszus e hen w i e ein no r m al e s eu r opäisches Bistro, vielleicht mit klein e n roten Gardinen und ein e m dekorativ e n A q uarium. Jedenfal l s sollt e , abgesehen von e i n e m dezenten, bogenfö r mig e n M a uf j edem Fenster und den eno r m überg e w i c ht i gen L e ut e n, die ständ i g e i n- und a usgeh e n, v o n auß e n ni c hts darauf hi n w eis e n, daß m a n hier ein McDonald ' s vor sich hat. Außerd e m sollte man dafür sorg e n, daß dort nicht w eit e rhin so vers c h w enderis c h mit S t yropor-Verpackung e n und P apier umg e gang e n w ird. Erst w e nn all d i ese Bedingung e n erfüllt sind, hätte man McDonald's die G e n e hmigung erteil e n dü r f e n, au c h in Europa den Betrieb aufzun e h m e n, und ni c ht ein e n T ag f r üher.
    Für

Weitere Kostenlose Bücher