Streit Ist Auch Keine Loesung
nachweislich seine Beziehung. Wer das dann auch noch sagt, der hat wiederum auf sein Partnerschaftskonto eingezahlt.
Das alles klingt einfach und ist es für viele Paare doch nicht. Sie vernachlässigen die positiven Seiten der Beziehung. Sie vernachlässigen das Einzahlen auf ihr Partnerschaftskonto. Sorgen Sie also für laufende Einzahlungen auf Ihr Partnerschaftskonto. Wer das tut, der kann möglichen Streiten gelassener begegnen.
Was ein Streit ist, das wissen Sie nun. Sie wissen außerdem, wie Sie sich gut wieder vertragen können und dass der Blick auf das Positive, auf Ihre Einzahlungen wichtiger sein kann als das Starren auf mögliche Streitereien.
Es ist schon seltsam: Alle Welt will dringend wissen, wie man bei einem Streit der Sieger sein, seine Meinung gut vertreten und den anderen von seiner persönlichen Meinung überzeugen kann. Wir wollen uns durchsetzen. Dabei ist es doch viel angenehmer, uns gar nicht erst zu streiten, keine heftigen Vorwürfe zu äußern oder zu hören zu bekommen – und trotzdem das zu erhalten, was wir uns wünschen.
Im zweiten Teil des Buches erfahren Sie, wie das geht. Denn es gibt sie tatsächlich, die Tipps, wie es gelingt, sich in einer Partnerschaft nicht zu streiten. Erstaunlicherweise sogar in großer Zahl. Doch kaum jemand interessiert sich für sie. Wir alle möchten wohl doch lieber der Sieger sein, als erst gar nicht zu streiten.
Ist es möglich, den Partner zu ändern?
Das ist nun ganz ohne Zweifel die Frage, die beinahe alle Paare beschäftigt. Einerlei ob Sie ein Mann sind oder eine Frau. Einerlei ob Sie nur hin und wieder mit Ihrem Partner, mit Ihrer Partnerin hadern oder aber oft: Die Frage, ob der Partner zu verändern ist, treibt uns alle um.
Solange der Partner sich verhält, wie wir es uns vorstellen, ist die Beziehungsharmonie nicht gefährdet. Streit und Auseinandersetzungen beginnen erst dann, wenn der andere sich anders verhält als erhofft, wenn er andere Dinge sagt als von uns angenommen oder wenn er andere Entscheidungen fällt als von uns erwartet.
Phasen einer Liebe
Verliebtsein
In der ersten Phase einer neuen Liebe, während der Verliebtheit, ist das in aller Regel noch kein Problem. Die starke Rauschwirkung der Verliebtheitshormonelässt uns beinahe alles, was der andere tut, als wunderbar, großartig und bewundernswert erscheinen. Sich zu verlieben ist ja auch eine tolle Sache!
Das haben auch Ines und Markus so erlebt, als sie sich vor fünf Jahren bei einem Freizeittreff kennenlernten. Schon bei ihrer ersten gemeinsamen Wanderung fühlen sie sich sehr zueinander hingezogen. Wie Ines den Kopf leicht schief legt, wenn sie unsicher ist, das entzückte Markus vom ersten Augenblick an. Und wie Markus ihr ganz aufmerksam Taschentücher für ihre schniefende Nase anbietet, das gefällt Ines ausgesprochen gut. Schon bald verabreden sie sich auch zu zweit. Und bereits nach drei Treffen sind die beiden hell entflammt.
Die Hormone übernehmen die Regie.
Die Hormone übernehmen jetzt die Regie. Hormonkaskaden überfluten den Körper. Glückshormone wie Dopamin und Serotonin. Das Bindungshormon Oxytocin. Sie alle trüben den Blick für die Unterschiede, für Gegensätze und Widersprüche und für die Folgen, die sich hieraus für eine Partnerschaft ergeben können. Alles, was der andere tut, macht ihn begehrenswert und interessant. Alles ist großartig. Nicht der Hauch eines Unterschiedes zwischen den Partnern ist zu spüren. Sie denken gleich. Sie fühlen gleich. Sie interessieren sich für die gleichen Dinge. Sie lachen über die gleichen Sachen.
„Nein, was für ein Mann! Dass es so etwas gibt, ich hätte es nicht gedacht!“, schwärmt Ines ihrer Freundin Renate vor. Die denkt sich ihren Teil – und sagt nichts.
„Sie ist so anders als meine Ex! Nie gibt es Streit oder ein böses Wort!“, erzählt Markus all seinen Freunden. Dabei gerät er regelrecht ins Schwärmen. Die hören nur zu und nicken zustimmend. Sie wissen: Verliebten kann man nicht widersprechen. Es ist wie die Wassersuche mitten in der Sahara. Kurz: aussichtslos.
Der andere ist anders
Später dann, wenn die Hormone und ihre Wirkung nachlassen, kommen wir zur Besinnung. Das kann eine ganze Weile dauern, denn ein bis zwei Jahre hält diese Berieselung mit hormonellen Glücksgefühlen in der Regel an. Irgendwann aber ist unweigerlich Schluss. Die rosarote Brille hat dann ihre Funktion erfüllt. Sie hat zwei Menschen geholfen, die natürliche Angst vor einer dauerhaften
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