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Streit Ist Auch Keine Loesung

Streit Ist Auch Keine Loesung

Titel: Streit Ist Auch Keine Loesung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Thiel
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du Zeit für mich!“, heißt es dann. Oder: „Warum bin eigentlich immer ich für den blöden Abwasch zuständig?“
    Vorwürfe sind ein Angriff. Beinahe reflexartig reagiert der Partner mit einer Verteidigungshaltung. Er reagiert ungehalten, zieht sich zurück. Dabei lässt sich jeder Vorwurf leicht in einen Wunsch umformulieren.
„Ich würde mich freuen, wenn wir mal wieder essen gingen.“
„Kannst du bitte heute den Abwasch übernehmen?“
    Vorwürfe in Wünsche zu verwandeln, das ist eine Übung, die viele Paartherapeuten und -berater mit ihren Ratsuchenden machen. Wer es gelernt hat, Vorwürfe in Wünsche zu verwandeln, der bekommt die bessere, die zufriedenere Beziehung. DasVW-Gesetznennen Experten deshalb dieses Grundprinzip einer glücklichen Beziehung. Nur dass VW hier nicht für Volkswagen steht, sondern eben für Vorwürfe und Wünsche.
    Übung: Den Partner verändern
    Ich möchte Ihnen gerne eine kleine Übung vorschlagen, bei der es um Ihre Veränderungswünschean Ihren Partner geht.
Schreiben Sie auf, was Sie in Ihrer Beziehung gerne ändern würden. Machen Sie eine lange Liste. Schreiben Sie auf, was Ihnen einfällt, Wichtiges und Unwichtiges, ganz wie es Ihnen in den Sinn kommt.
Fangen Sie in einem zweiten Schritt an, die für Sie wirklich wichtigen von den weniger wichtigen Punkten zu trennen. Am Ende sollen äußerstenfalls sieben Veränderungswünsche übrig bleiben, die Sie als die wichtigen ansehen.
Und nun markieren Sie die drei absolut wichtigsten, die, auf die Sie auf keinen Fall verzichten wollen – komme, was da wolle.
    Wenn Sie diese drei Schritte hinter sich haben, dann wissen Sie genauer, wie Sie sich in Ihrer Partnerschaft fühlen. Sie wissen genauer, was Sie stört, welche Punkte Sie gerne verändern möchten, wenn es denn möglich ist. Hüten Sie diese Liste wie einen Schatz. Sie ist die Garantie, dass Sie erreichen, was Sie wollen. Es ist Ihre Liste! Zeigen Sie sie auch lieber nicht Ihrem Partner. Sie ist die Grundlage für Ihr ganz persönliches Programm zur Verbesserung Ihrer Partnerschaft.
    Stellen Sie immer wieder einmal eine Liste auf.
    Solche Listen sind nicht in Stein gemeißelt. Sie fallen sehr unterschiedlich aus, je nachdem, was in Ihrer Beziehung gerade vorgefallen ist. Es lohnt sich also immer mal wieder, eine solche Liste zu erstellen. Gehen Sie bitte nicht davon aus, dass diese Liste Ihre Beziehung zutreffend beschreibt. Es ist Ihr Blick auf das, was in Ihren Augen nicht so läuft, wie Sie es gerne hätten. Diese Auflistung drückt also vor allem Ihre Gedanken, Gefühle, Wünsche und Sehnsüchte aus.
    Veränderungen brauchen Zeit
    Ich kann Ihnen an dieser Stelle nicht versprechen, dass Sie alle Punkte auf Ihrer Liste auch verwirklichen können. Möglicherweise werden Sie Abstriche machen müssen, jedenfalls, wenn Sie sie gerne mit dem Partner verwirklichen wollen, der zurzeit an Ihrer Seite ist.
    Ich kann Ihnen schon gar nicht versprechen, dass es schnell gehen wird mit den angestrebten Veränderungen. Unsere Vorstellungen davon, wie sehr sich ein Mensch verändern lässt, sind in aller Regel hoffnungslos überzogen. Wir glauben, es reiche aus, dem Partner ein einziges Mal zu sagen, dass er doch öfter den Müll mit hinunternehmen soll – und schon macht er das auch gewissenhaft. So einfach ist die Welt leider nicht. Zu Veränderungswünschen in der Partnerschaft gehört das Wissen dazu, dass Veränderungen sehr, sehr langsam vonstatten gehen. Ich rate zu Gelassenheit. Ein Partner, der sich ruck, zuck an Ihre Forderungen anpasst, ist auf Dauer kein guter Partner. Auch Sie selbst sind ja nicht in der Lage, von heute auf morgen Ihre Person umzukrempeln. Veränderungen brauchen Zeit. Selbst wenn wir selbst dringend etwas in unserem Leben verändern wollen, fällt es uns doch oft schwer, unsere Vorsätze in die Tat umzusetzen. Wie viel schwerer ist es dann, solche Veränderungen dem Partner zuliebe anzugehen!
    Eines kann ich Ihnen allerdings mit Sicherheit versprechen: Wenn Sie wissen, was Sie wollen, dann haben Sie und Ihr Partner schon jetzt gewonnen. Je klarer Ihnen ist, was Sie erreichen wollen, desto besser sind Ihre Aussichten auf eine befriedigende Partnerschaft. Wer nicht weiß, was er will, ist immer der schlechtere Partner. Er nörgelt herum. Er zieht sich beleidigt zurück. Er streitet sich.
    Wer dagegen weiß, was er will, streitet sich weniger. Wer weiß, was er will – und auch etwas unternimmt, um seine Ziele zu erreichen –, der ist der bessere

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